Ausweisung neuer Baugebiete zeigt erste Wirkung:
2 Neugeborene im Kleinfeld III

Wenn im Nachrichtenblatt und auf der Gemeindewebseite die Geburt von zwei Neugeborenen im Kleinfeld III gefeiert wird und Ortsbürgermeister Müller sich veranlasst sieht, „den Familien einen Besuch abzustatten, die neuen Bürgerinnen zu begrüßen und die Eltern zu beglückwünschen„, dann fragt man sich verwundert, ob der Ortsbürgermeister in den Geburten eine Bestätigung seiner Baupolitik sehen möchte oder ob andere Absichten dahinter stecken.

Nun ist ja eigentlich nichts dagegen einzuwenden, dass ein Ortsbürgermeister neugeborene Bürgerinnen und Bürger persönlich und auf der Webseite der Gemeinde begrüßt. Die Kinder freuen sich und die unerwartete Aufmerksamkeit eines Ortsbürgermeisters tut ihnen bestimmt gut. Aber warum kommen nur Hannah und Nora in diesen Genuss und warum haben wir früher über solche Begrüßungsaktionen nichts gehört? Warum konnten wir noch nie lesen, das auch ein Neugeborenes, zum Beispiel aus dem alten Ortsteil in Elsheim, vom Ortsbürgermeister so überschwänglich begrüßt und die Eltern so herzlich beglückwünscht wurden? Haben die beiden jetzt begrüßten Neuankömmlinge und deren glückliche Eltern etwa einen höheren Stellenwert als  Neugeborene und deren Eltern aus anderen Ortsteilen? Und sollte dann nicht ein Aufschrei der Empörung von „diskriminierten“ und bis dato vergessenen Eltern und Neugeborenen durch die Ortsgemeinde gehen?

Nein, machen Sie sich keine Sorgen. Wir gehen zwar nicht davon aus, dass der Ortsbürgermeister eine direkte Verbindung zwischen der Ausweisung neuer Baugebiete und dem Sexualverhalten der dort wohnenden Menschen sieht, sind jedoch fest davon überzeugt, dass er mit dem Besuch bei den glücklichen Eltern, der Begrüßung von Hannah und Sara und dem herzzerreissenden Artikel nun durch die Hintertür und im Nachhinein versucht, noch einmal eine fadenscheinige Begründung für die Ausweisung des Neubaugebietes Kleinfeld III zu finden, weil er mittlerweile für seine ungebremste und überzogene Neubaugebietsausweisungspolitik von den meisten Bürgerinnen und Bürgern in der Ortsgemeinde stark kritisiert wird.

Nur ist es ihm leider, wie schon des Öfteren, nicht so richtig gelungen, eine plausible Erklärung dafür zu geben, dass Personen, die „in den letzten Jahren nicht hier wohnten„, ebenfalls ein Gundstück erwerben konnten. In der Begründung des Bebauungsplans heißt es nämlich ausdrücklich, dass das Baugebiet ausgewiesen wird, „um zusätzliche Wohnraumfläche für bestehenden Eigenbedarf aus der Gemeinde bereit zu stellen.“ Unter Eigenbedarf  aus der Gemeinde versteht man, dass die Interessenten und potentiellen Käufer ihren Erstwohnsitz in Stadecken-Elsheim und auch hier ihren Lebensmittelpunkt haben. Menschen, die einmal in Stadecken-Elsheim geboren wurden, zwischenzeitlich in andere Orte und Städte gezogen sind, jetzt aber wieder nach Stadecken-Elsheim zurückkehren möchten, sind, so gern auch sie willkommen sind, mit dem Eigenbedarf aus der Gemeinde eigentlich nicht gemeint. Auch wenn sie im Kleinfeld III Kinder zur Welt bringen. Und da nur ca. 2/3 der Grundstückskäufer ihren 1. Wohnsitz in Stadecken-Elsheim hatten, möchte Ortsbürgermeister Müller diese Tatsache wieder einmal vertuschen und den Bürgerinnen und Bürgern vorgaukeln, dass die Grundstücke ausschließlich an Interessenten aus der Ortsgemeinde verkauft wurden.

Aber so ist er eben, unser Ortsbürgermeister: Wenn etwas nicht in sein Weltbild passt, wird es einfach passend gemacht. Frei nach Pippi Langstrumpf:  Ich mach‘ mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt ….“ Und dazu müssen dann auch mal unschuldige Neugeborene herhalten.
Falls Sie danach fragen sollten: Uns liegen bisher noch keine Informationen vor, ob Ortsbürgermeister Müller auch die Patenschaft für die beiden Mädchen übernehmen wird.

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