LiStE lebt!

Plötzlich und unerwartet ist die Webseite von LiStE wieder aktualisiert worden. Wir haben das beim Surfen gemerkt, als wir uns über die Bundesligaergebnisse des vergangenen Spieltags informieren wollten und auf LiStE gestoßen sind, die den fußballinteressierten Menschen in Deutschland ja diesen Service bietet.

Obwohl wir immer noch nicht genau wissen, wofür es dieses nur schwer durchschaubare politische Konstrukt LiStE eigentlich gibt und was damit bezweckt wird, scheint es sich jetzt auch als Sprachforum der örtlichen CDU und als Presseorgan des neuen, jungen Ortsbürgermeisters zu verstehen. Denn schon auf der Homepage dieser Webseite springt ein Bericht ins Auge, in dem darauf hingewiesen wird, dass der neue Ortsbürgermeister „freundlich und bürgernah“ die Stadecker Kerb eröffnete und „redegewandt und freundlich“ die Eröffnungsrede hielt.

Offen gestanden haben uns diese Aussagen nicht so stark beeindruckt wie die attraktive Dame, die wir auf dem diesem Artikel zugeordneten Foto an der Seite des „jungen“ Ortsbürgermeisters sofort bemerkt haben (siehe hier). Während auf dem Bild der spöttisch dreinblickende und schelmisch wirkende Ortsbürgermeister durch seine markante Physiognomie den Eindruck von Dynamik, Durchsetzungsvermögen und Tatkraft vermittelt, besticht die Dame an seiner Seite durch natürliche Schönheit und liebreizende Anmut.

Es ist, wie wir dann lesen konnten, seine Frau Ana Alvarez-Barth, die scheinbar mit dem „Aufstieg“ ihres Mannes ebenfalls ihre Rolle auf der lokalpolitischen Bühne gefunden hat. Auch wenn sich in ihrem Blick eine leichte Skepsis abzeichnet und man ihren Augen einen flüchtigen Hauch von Melancholie zu erkennen vermag, überzeugt sie uns mit Eleganz und Ausstrahlung. So stellen wir uns eine Frau vor, die, was man in diesem Fall einmal zu Recht behaupten darf, immer hinter einem starken Mann steht, auch wenn sie sich auf dem Foto gerade mal neben ihm befindet.

Ja, wir wagen es bald kaum auszusprechen, aber das Bild erinnert uns an den jungen, charismatischen John F. Kennedy, der mit seiner charmanten und attraktiven Frau Jacqueline, geborene Lee Bouvier und mit französischen Adelswurzeln, seinerzeit die gesamte US-Nation, ja beinahe die ganze Welt in Begeisterung versetzte und überall dort, wo sie gemeinsam auftraten, dem doch eher dicken und rundlich erscheinenden Nikita Sergejewitsch Chruschtschow und seiner eher an eine Kolchose-Erntehelferin erinnernden Frau Nina Petrowna Kuchartschuk die Show stahlen. Und wie seinerzeit die Kennedys im Weißen Haus bringen dann bald auch die Barths-Alvarezs frischen Wind und neues Leben und in die vermieften Amtsstuben des Rathauses. LiStE wird uns darüber sicherlich nicht lange im Dunkeln tappen lassen.

Für besonders erwähnenswert hält Liste auch die Nebensächlichkeit, dass „unser Bürgermeister“ entweder allein oder mit seiner Familie auf der Stadecker Kerb unterwegs war, und zwar wieder einmal „bürgernah und stets guter Laune.“ – Wie es sich eben für einen aufgeklärten Monarchen auch gehört, möchte man spaßeshalber hinzufügen. Scheinbar schaut man bei LiStE zu oft ins „Goldene Blatt“ oder in „Echo der Frau“ und trauert vergangenen und feudalistische Zeiten nach, denn sonst würde man ja wohl nicht die „Bürgernähe“ des „freundlichen“ und „redegewandten„, Gymnasiallehrers so stark herausstellen.

Lustiges ist, nebenbei gesagt, auf der Webseite von LiStE auch zu lesen, denn „erstmalig seit Zusammenschluss der beiden Ortsteile Stadecken und Elsheim wurde das Bürgermeisteramt innerhalb der CDU von einem Bürgermeister zu einem Nachfolger übertragen„. Wir wussten zwar bisher nicht, dass das Bürgermeisteramt „innerhalb“ einer Partei „übertragen“ wird und gehen immer noch davon aus, dass es die Bürgerinnen und Bürger sind, die den Ortsbürgermeister wählen, aber die von LiStE gewählte Formulierung reicht einfach nicht aus, um die Bedeutung des beschriebenen Vorgangs angemessen zu beschreiben. Wir nämlich halten die „Übertragung“ des Amtes „innerhalb der CDU“ für das wichtigste politische Ereignis seit Einzug und Krönung Kaiser Friedrich I. Barbarossas in Rom 1155.

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