Der Hype beginnt – Ortsbürgermeister scheinbar völlig aus dem Häuschen

Gerade erst gekürt, steigt heute in der Burgscheune die vom jungen Ortsbürgermeister bereits in der vergangenen Woche und noch vor der Wahl angesetzte 1. Werbe- und Verkaufsförderungsveranstaltung der neuen, rheinhessischen Weinkönigin Isabelle Willersinn. Die Begeisterung ist groß – Der Hype kann beginnen.

Und so hat dann der junge Ortbürgermeister schon am vergangen Montag den ersten Akzent der Bewunderung gesetzt und unverzüglich mit der Lobhudelei begonnen. Scheinbar vor Freude völlig aus dem Häuschen hat er in der Gemeinderatssitzung der Königinnenmutter und CDU-Parteifreundin, Ellen Willersinn, seine Glückwünsche zur Wahl ihrer Tochter entgegengebracht und ihr untertänigst seine Ehrerbietung bezeugt – Als ob sie quasi durch die Geburt von Isabelle schon damals den Grundstein für das heutige, „historische Ereignis“ gelegt hat.

Blitzschnell, wie sonst keiner, hat der junge Ortsbürgermeister die „historische Dimension“ dieser Wahl begriffen und sich ungefragt zur Spitze der rheinhessischen Weinvermarktung aufgeschwungen. Denn während auf der Webseite „Rheinhessische Weinkönigin„, die von den Veranstaltern der Königinnenwahl, den Werbe- und Verkaufsspezialisten der „Rheinhessenwein e.V.“, betrieben wird, der „Machtwechsel“ immer noch nicht bemerkt wurde und sich weiterhin die Majestät von 2013, Judith Dorst, feiern lässt, bläst er kräftig ins Werbe- und Verkaufsförderungshorn und unterstützt begeistert die Verkaufsbemühungen der rheinhessischen Weinbauern. Welche Auswüchse diese grenzenlose Begeisterung und dieses unreflektierte Verhalten noch haben werden und was wir vielleicht noch alles über uns ergehen lassen müssen, darauf haben wir bereits hier hingewiesen. Bacchus stehe uns bei!

Sie fragen sich jetzt, was die Banalität des Glückwunsches an die Königinnenmutter und die Wahl einer Weinköniging überhaupt in einer Gemeinderatssitzung zu suchen hat? Genau, nichts! Rein gar nichts! Ein solcher Humbug darf nicht auf der Agenda einer Ratssitzung stehen. Und verstehen Sie uns bitte nicht falsch: Wir haben nicht einen einzigen Einwand gegen die Werbe- und Verkaufsförderungsaktionen unserer rheinhessischen Weinbauern. Denn es handelt sich dabei um legitime und erfolgversprechende Marketinginstrumente. Nur sollte man sie auch als solche erkennen und nicht den verdummenden Eindruck erwecken, als ob es sich bei der Wahl einer rheinhessischen Weinkönigin und ihrer „Regentschaft“ um ein aus Brauchtum und Tradition abgeleitetes Ereignis oder eine kulturell bedeutende und hochstehende Veranstaltung handelt.

Die Wahl und „Regentschaft“ der rheinhessischen Weinkönigin ist und bleibt eine geschickt inszenierte und legitime Werbe- und Verkaufsförderungsaktion, die konsequent darauf ausgerichtet ist, Marktanteile zu sichern und zu steigern, neue Märkte zu erschließen und letztendlich die sicherlich guten Weine unserer Winzerinnen und Winzer zu verkaufen. Dies sollte auch dem jungen Ortsbürgermeister bewußt sein. Er sollte sich deshalb in seiner Euphorie mäßigen und darauf achten, seiner Verantwortung gegenüber allen anderen Berufsgruppen und Unternehmen der Gemeinde gerecht zu werden uns sich nicht allein vor den Karren der rheinhessischen Weinbauern spannen lassen.

Deshalb achten wir auch darauf, dass keine Steuergelder für diese Veranstaltungen verwendet werden, freuen uns trotzdem über die Erhebung von Isabelle Willersinn und ihrer Familie in den Adelsstand, während für den jungen Ortsbürgermeister leider nur die Rolle des reitenden Herolds übrig bleibt. Doch vielleicht reitet er in dieser Funktion mal nach Alzey zur Rheinhessenwein e.V. und verkündet den Machern der Königinnenwahl, dass nicht mehr Judith Dorst, sondern jetzt unsere Lieblichkeit aus Stadecken-Elsheim, Weinkönigin Isabelle Willersinn, das Zepter schwingt.

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2 Gedanken zu „Der Hype beginnt – Ortsbürgermeister scheinbar völlig aus dem Häuschen“

  1. Welch Qual muss wohl im Autor dieses „Artikels“ hausen?! Er schreit geradezu nach Grundschulartigen „menno diese doofe Weinkönigin bekommt alle Aufmerksamkeit“. Ihre Lebenszeit kann gar nicht so kostbar sein als könne sie keine Minuten für einen Glückwunsch gewähren. Diese von Ihnen einige male Zitierte Werbe – und Verkaufsförderungsveranstaltung, kann auch Ihnen ganz persönlich zu gute kommen. Verstärkte Absatzzahlen – Verstärkte Wirtschaftskraft – mehr Steuereinnahmen etc. Das kleine Wirtschafts ein mal eins sollte man als „Politiker“ schon mal gesehen haben. Statt sich in Ihrem stillen Kämmerlein zu verziehen sollten Sie besser aufstehen und sich ehrlich mit Frau Willersinn und der Gemeind freuen!
    Um es in Jugendsprache auszudrücken: (Bedeutung kann gerne bei http://www.google.de nachvollzogen werden) „Get a life“

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