Wolfgang Ruf lädt zur Begehung von Straßen ein

Immer häufiger lesen wir jetzt, dass der Beigeordnete und Verantwortliche für den Geschäftsbereich Bau und Verkehr, Wolfgang Ruf, „wegen Verkehrssituation“ Straßen in der Ortsgemeinde begeht und die Bürgerinnen und Bürger einlädt, daran teilzunehmen. Dagegen ist erst einmal nichts einzuwenden und es ist sogar löblich, dass Ruf die ihm übertragenen Aufgaben und seinen Geschäftsbereich ernst nimmt.

Wir fragen uns allerdings, aus welchen Gründen die jetzt geplanten Begehungen in dieser Häufigkeit vorgenommen werden. Ist es die Gemeindeverwaltung, die plötzlich Probleme mit der Verkehrssituation in diesen Straßen/Bereichen entdeckt hat, oder sind es einzelne Bürgerinnen und Bürger, Anliegerinnen und Anlieger oder sonstige Straßennutzer, die sich beeinträchtigt fühlen und die Verwaltung zum Handeln aufgefordert haben?

Auch dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn man bei den jetzigen Begehungen nicht das Gefühl hätte, dass es um die Lösung von Einzel- oder Gruppeninteressen geht und dabei die Erstellung eines Verkehrs- und Parkraumkonzeptes für den gesamten Ortsbereich verzögert wird oder gar auf der Strecke bleibt. Ein solches Verhalten wäre mit einer verantwortungsbewussten und problemorientierten Gemeindepolitik nicht zu vereinbaren. Bis auf die Tatsache, dass auf Antrag der FDP-Fraktion (?) die Erstellung eines Konzeptes für den fließenden und ruhenden Verkehr für erst 2015 beschlossen wurde, hört man nämlich herzlich wenig von den Verantwortlichen in der Gemeindeverwaltung und man hat den Eindruck, als ob der Ernst der Lage nicht verstanden würde und nur Stückwerk betrieben wird.

Deshalb fragen wir: Wann endlich versteht eine Gemeindeverwaltung, dass durch das enorm gestiegene Verkehrsaufkommen und den erhöhten Kfz-Bestand eine Anpassung der Straßen- und Verkehrsstruktur in der gesamten Ortsgemeinde seit langen überfällig ist? Wann endlich wird die seit Jahren bestehende kritische Verkehrssituation am Kirchenthing angegangen und dem Sicherheitsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger Rechnung getragen? Wie sieht es mit einem vernünftigen Parkraumkonzept aus, in dem besonders die Problematik in den alten Ortskernen berücksichtigt wird und auch die Parkplätze für die Burgscheune ausgewiesen und integriert werden? Wann endlich entscheidet die Gemeindeverwaltung, ob und wo die Anliegerinnen und Anlieger weiterhin auf dem Ortsringweg parken dürfen und legt dafür ein fundiertes und verbindliches Verkehrsgutachten vor? Wie sieht es mit einer vernünftigen Beschilderung aus, mit der, um nur 2 Beispiele zu nennen, das unsinnige STOP-Schild in der Talstraße und das ebenfalls unsinnige Sackgassenschild am Eingang der Katharinenstraße entfernt werden? Und, man wagt es kaum auszusprechen, was tut eigentlich die Gemeindeverwaltung, um die großspurig angekündigte Initiative für die Durchsetzung der Umgehungsstraße(n) einzuleiten?

Fragen über Fragen, die sicherlich nicht alle von heute auf morgen beantwortet werden können. Aber man hat eben bei der neuen Gemeindeverwaltung nicht das Gefühl, dass überhaupt etwas unternommen wird. Und nochmals: Nichts gegen die Begehung von Problembereichen. Aber ohne ein Gesamtkonzept für die Verkehrs- und Parkraumsituation bleibt eben alles nur Stückwerk und blinder Aktionismus.

 

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