Begehung von Straßen führt zu Unmut bei den Anwohnerinnen und Anwohnern.

parkenSeit Monaten wundern wir uns, warum der Beigeordnete für den Bereich Bauen & Verkehr häufig die Straßen in den beiden alten Orstkernen begeht (siehe hier). „Wegen Verkehrssituation“ heißt es offiziell von der Gemeindeverwaltung, doch kaum ein Mensch weiß, worum es eigentlich konkret geht und ob diese „Wanderungen“ eine konkrete Zielsetzung verfolgen oder nur der Vortäuschung von Verkehrsplanungsaktivitäten dienen. Denn bisher ist verkehrstechnisch eigentlich noch nichts passiert.

Nun hat zum Erstaunen aller in der vergangenen Ratssitzung auch das Ratsmitglied Rau den Sinn der Begehungen hinterfragt und festgestellt, „dass es unter den Anwohnern zu Unmut kommt.“ Leider hat er nicht erwähnt, welche Ursachen für den Unmut der Anwohnerinnen und Anwohner verantwortlich und welche Ängste damit verbunden sind. Da wir nicht davon ausgehen, dass der Beigeordnete Ruf mit erhobenem Finger das Parkverhalten der Menschen gerügt oder gar mit dem Abriss ihrer Häuser gedroht hat, scheint es dennoch um die Parkraumsituation gegangen zu sein, denn das Ratsmitglied Rau hat dann dem Gemeinderat vorgeschlagen, „im Nachrichtenblatt zu veröffentlichen, dass Anwohner die privaten Parkplätze nutzen sollen. Des Weiteren schlägt er vor, Parkplätze am Rundling zu schaffen, evtl. durch Ankauf eines Gartens.

Angesichts einer seit Jahrzehnten vernachlässigten Verkehrspolitik sind diese beiden Vorschläge sicherlich nur als Stückwerk und, angesichts der dramatischen Verkehrs- und Parksituation, sogar qualitativ als beinahe niederschmetternd zu beschreiben. Völlig niederschmetternd ist jedoch dann die Mitteilung des jungen Ortsbürgermeisters, „dass die Verkehrsbegehungen mit dem Ziel verfolgt werden, die Ergebnisse in ein Verkehrskonzept, das 2015 erstellt werden soll, einfließen zu lassen.

Da fährt einem ordentlich der Schreck in die Glieder. Wenn die verkehrspolitische Laienspielschar der Verwaltung die durch „Begehung“ ermittelten Ergebnisse in ein Verkehrskonzept „einfließen“ lässt, wenn gar die Basis eines solchen Konzeptes auf der Erfahrung und Kompetenz der örtlichen „Verkehrsexperten“ beruhen sollte, dann ist höchste Vorsicht angesagt und kein Schildbürgerstreich mehr auszuschließen. Man kann deshalb der Gemeindeverwaltung nur den guten Rat geben, sich vornehm zurückzuhalten, die Finger von der ganzen Angelegenheit zu lassen und das Projekt in die Hände professioneller und erfahrener Verkehrsfachleute und -experten zu legen – auch wenn es schwerfällt. Sollte man für solch eine Expertise und damit zur Abwendung von Nachteilen für die Gemeinde entgegen allen Versprechungen Kredite aufnehmen müssen, geben wir hierfür sofort grünes Licht und bieten unbegrenzte Sicherheiten an.

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