Elsheim muss ein Dorf bleiben – Weiterhin kein schnelles Internet.

keininternetBereits im April des vergangenen Jahres hatte das Forum darauf hingewiesen, dass es der Gemeindeverwaltung mit dem früheren Ortsbürgermeister Müller über 10 Jahre hinweg nicht gelungen war, die Ortsgemeinde aus dem netztechnischen Dornröschenschlaf zu erwecken und die Netzbetreiber zum Ausbau eines schnellen VDSL-Netzes zu bewegen (siehe hier). An diesem Versagen trägt auch der jetzige Ortsbürgermeister Barth eine gehörige Portion Mitschuld, der bereits als Fraktionsvorsitzender der CDU die verfehlte Infrastrukturpolitik seines Vorgängers jahrelang mitvertreten hat.

Heute stellt sich Barth hin und redet in der AZ-Mainz vom 23.01.15 davon, dass der „VDSL-Anschluss – ‚leider nur für Stadecken‘ – weitestgehend abgearbeitet“ ist. Diese Wortwahl ist schon etwas irreführend, denn er tut gerade so, als ob er selbst etwas „abgearbeitet“ oder gearbeitet hätte und an dieser, zweifellos erfreulichen Entwicklung, beteiligt gewesen wäre.

Das Gegenteil ist der Fall: Für den Ausbau des VDSL-Netzes in Stadecken hat er keinen Finger krumm gemacht und seriöse Angebote von verschiedenen Netzbetreibern gemeinsam mit seinem Vorgänger vom Tisch gefegt. Dafür wurden dann lieber Gelder für Projekte ausgegeben, über deren Sinnhaftigkeit wir hier nicht noch einmal diskutieren möchten. Der jetzt vorgenommene Ausbau des VDSL-Netzes in Stadecken basiert allein auf der Entscheidung der Telekom. Die Telekom beabsichtigt, mit diesen Investitionen ihr Produktangebot in strukturschwachen Räumen auszubauen und in bisher weniger profitablen Gebieten ihr Gewinnpotential zu steigern.

Von „abgearbeitet“ durch Barth kann ja wohl keine Rede sein, zumal die benachteiligten Menschen in Elsheim immer noch durch die Röhre gucken. Ob überhaupt etwas „in Arbeit“ ist und wie es in Elsheim weitergeht, weiß kein Mensch. Darüber ist zwischen PR-Dauerberieselung, Weiköniginnentrubel und der Ankündigung weiterer Bauvorhaben kein Wort zu hören.

Wir wollen Dorf bleiben„, so Barth auf der Neujahrsveranstaltung der Gemeinde im Januar. Hoffentlich ist diese Phrase nicht ernst gemeint und an die von der (Netz-)Außenwelt abgeschnittenen Bürgerinnen und Bürger in Elsheim gerichtet.

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