Sagen Sie mal Herr Ruf,

schild_talstrasseSie können uns doch als Beigeordneter mit dem Geschäftsbereich Bau und Verkehr und als durch die häufigen „Begehungen“ der Ortsstraßen kompetenter Verkehrsexperte sicherlich mal sagen, warum die auf die Talstraße im Winkel von 90° zulaufende Bahnhofstraße als Vorfahrtsstraße ausgewiesen ist und nicht die umgekehrte Regelung oder die normale Rechts-vor-Links-Variante gilt.

Das Forum hat nämlich bei seinen „Begehungen zur Verbesserung der lokalen Verkehrssituation ohne Bevormundung und interessenorientierte Beeinflussung durch den Bauern- und Winzerverein Stadecken-Elsheim“ in einer Langzeit-Feldstudie nachgewiesen, dass das aus dem Acht Morgen und der Talstraße kommende Verkehrsaufkommen in Richtung Kreuznacher Straße unter Normalbedingungen exakt 9,523 Mal so hoch ist, wie das aus der Bahnhofstraße. Dies liegt, wie wir unter der Annahme vergleichbare demografischer Gegebenheiten herausgefunden haben, ganz einfach daran, dass

  1. die Zahl der Menschen, die in den Acht Morgen und in der Talstraße wohnen und ein Auto besitzen, 9,523 Mal größer ist als die der Anlieger in der Bahnhofstraße und
  2. kein Mensch so abwegig fährt und aus dem Ortskern über die Portstraße kommend nach rechts in die Bahnhofstraße einbiegt, um dann über die Talstraße auf die Kreuznacher Straße zu gelangen.

Warum wird also einer großen Mehrheit von einer verschwindend kleinen Minderheit die Vorfahrt genommen? Hätten Sie auf die beiden, von uns wissenschaftlich nachgewiesenen Sachverhalte, nicht selbst kommen können? Muss das Forum dafür extra eine aufwendige Feldstudie durchführen? Wir sind darüber verärgert und über Sie sehr enttäuscht.

Nachdem Sie schon über Ihren eigenen Schatten gesprungen sind und endlich das hirn- und sinnlose Halteverbotsschild an dieser Ecke entfernt haben, hätten Sie doch ruhig einen Schritt weitergehen und auch die Vorfahrtsregel ändern können. Hat Ihnen zu diesem großen Schritt der Mut gefehlt oder ist der Bauern- und Winzerverein dazu noch nicht befragt worden?

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4 Gedanken zu „Sagen Sie mal Herr Ruf,“

  1. Ich persönlich halte dennoch eine solche bzw. die aktuelle Lösung für gerechtfertigt und kann daher Ihre Auffassung nicht teilen. Bitte sehen Sie es mir nach eine eigene Meinung hierzu zu äußern. Ich fahre aus persönlicher Überzeugung in diesem Bereich vorsichtig. Daher kommt ein vollständiges Stehen des PKW nur selten vor. Und wie Sie selbst schreiben, kommen nur wenige Autos von der linken Seite und man den Weg mit verminderter Geschwindigkeit in Richtung Portstr. fortsetzen. Ich habe das Gefühl, dass die Leute heutzutage keine Zeit mehr haben. Daher sollte es bei dieser Verkehrsregelung bleiben.

    Auch wenn eine Vorfahrtsregelung nicht dazu dienen sollte ein „Rasen“ zu unterbinden, jedoch verhilft dies dennoch zu einer gewissen Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Und ja, man sollte im innerörtlichen Bereich vermehrt Verkehrskontrollen durchführen. Insbesondere auch im Neubaugebiet in Richtung des REWE-Marktes bzw. in Richtung der Talstr.

    Denn auch hier ist zwar die von Ihnen favorisierte Rechts-von-Links-Regelung vorgesehen. Beobachtet man aber den fließenden Verkehr, so stellt man sich die Frage, ob man diese Regel überhaupt in einer Fahrschule vermittelt bekommt bzw. bekommen hat.

    Daher plädiere auch ich für vermehrte Kontrollen im innerörtlichen Bereich! Ebenso im Hinblick auf den ruhenden Verkehr.

    „Naturgemäß fährt auch kein Radfahrer gegen eine Einbahnstraße, schon gar nicht, wenn sie so eng ist wie in der Talstraße. “

    Diesen Passus muss ich leider korrigieren und Ihnen widersprechen. Als in den vergangenen Tagen die ersten Sonnenstahlen unsere lebens- und liebenswerte Gemeinde beglückten und erste Ausrufezeichen gegen die ganzjährig vorherrschende Winterdepression setzten, so war bereits in der Mittagszeit ein erster Fahrradfahrer genau auf dieser Strecke zu beobachten. Da ich ausnahmsweise mit dem PKW unterwegs war und auch ich den Weg zur Kreuznacher Str. wählte, musste ich erhöhte Vorsicht walten lassen. Und genau an dieser Stelle ist die Begegnung zwischen Radfahrer und Autofahrer sehr heikel. Oder glauben Sie ein stolzer Radfahrer würde auf den Gehsteig ausweichen?

    Abschließend möchte ich nochmals auf den letzten Absatz meines vorherigen Kommentares verweisen. Vll. wird hierdurch weiteres bewirkt.

    1. Es ist eines unserer wichtigsten Anliegen, dass im Forum jeder seine Meinung äußern darf. Das hat etwas mit unserem Demokratieverständnis zu tun. Und wenn die Meinungen, wie im vorliegenden Fall, voneinander abweichen, ist das kein Problem und zu respektieren.

      Es reicht uns aber nicht, in diesem Blog nur Meinungen wiederzugeben. Wir sind nämlich auch der Ansicht, dass da, wo dringender Handlungsbedarf besteht, von der Gemeindeverwaltung auch gehandelt werden muss. Das ist leider häufig nicht Fall. Wir kennen zwar den Antrag der Bürgerinitiative Talstraße/Bahnhofsstraße und das Resultat der Begehung nicht, aber scheinbar sind doch die Mitglieder dieser Initiative mit der gesamten Situation immer noch höchst unzufrieden. Und genau das setzt unsere Kritik an.

      Wir haben doch nichts gegen die Ortsbegehungen von Herrn Ruf oder sonstiger Mitglieder der Gemeindeverwaltung. Das sind doch alles ehrenwerte Menschen, die Respekt für ihr Engagement verdienen. Aber es reicht eben nicht aus, sich ehrenamtlich zu betätigen, ohne etwas über Kommunalpolitik zu wissen und ohne über die notwendigen Fachkenntnisse zu verfügen. Deshalb plädieren wir auch permanent dafür, dass die Gemeinderatsmitglieder die angebotenen Kurse der Kommunalakademie nutzen. Kommunalpolitik ist kompliziert und in vielen Bereichen sehr anspruchsvoll. Da ist Kompetenz und Fachwissen gefragt, die einfach bei diesen Damen und Herren nicht vorliegt und auch nicht vorliegen kann.

      Das ist nicht als Vorwurf zu verstehen, sondern wir möchten, dass bei der Lösung komplizierter Probleme die Expertise von Fachleuten eingeholt, das Wissen von Experten genutzt und nicht so getan wird, als ob in unserer Gemeindeverwaltung Superhirne sitzen, die mit Leichtigkeit und mit einem Universalwissen in der Lage sind, für jedes Problem die richtige und allein seligmachende Lösung zu finden. Es ist diese Aufgeblasenheit und Anmaßung, die uns stört. Man geht doch bei akuten Unterleibsschmerzen auch nicht zum Nachbarn und lässt sich dort beraten oder gar behandeln.

      Den Mitgliedern der Bürgerinitiative wäre besser geholfen, wenn die Situation von Fachleuten analysiert und von diesen auch professionelle Lösungsvorschläge gemacht würden. Stattdessen lief da ein überforderter Ex-Ortsbürgermeister durch die Gemeindestraßen und hat mit seinen verkehrspolitischen Entscheidungen überwiegend Chaos verursacht. Da sträuben sich jetzt noch bei uns die Nackenhaare und die aktuelle Gemeindeverwaltung kommt mit den Aufräumarbeiten kaum noch nach.

  2. Eine Erklärung könnte sein, dass sehr viele Personen die sich zuvor auf das hirnlose Niveau des Stopp-Schildes herabgelassen hatten, weiterhin die Abzweigung in Richtung Portstr. erheblich schneiden. Wie in einem Beitrag von mir bereits dargelegt, wurde über einen kurzen Zeitraum bei einem Spaziergang genau diese Verkehrssituation beobachtet. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass ein Großteil der Autofahrer im wahrsten Sinne des Wortes entweder zur Kreuznacher Str. „durchrasen“ oder blauäugig in Richtung der Bahnhofstr./Portstr. einbiegen. Gemäß dem Falle, es würde sich ein Autofahrer der kleinen Minderheit erdreisten aus der Bahnhofstr. kommend in Richtung Kreuznacher Str. zu fahren, so könnte sich dieser Autofahrer nicht immer seiner Unversehrtheit erfreuen. Auch bleibt nochmals anzumerken, dass nach Angaben der Anwohner ursprünglich eine Rechts-vor-Links-Regelung bestanden hatte. Eine solche Regelung ist meines Erachtens aufgrund des nunmehr erheblichen Verkehrsaufkommens nicht mehr zeitgemäß, zudem auch sehr wohl die „Durchfahrtsregelung“ für die Radfahrer in den Sommermonaten hier zu einer großen Verwirrung beiträgt.

    So kann zumindest mit der aktuellen Verkehrsregelung theoretisch der Verkehr besser geregelt werden. Praktisch scheint es egal zu sein für welche Regelung man sich entschließt. Ändern wird es an den Gesamtumständen wohl nichts.

    Aber machen Sie sich doch mal den Spaß und nehmen Sie sich einen Picknick-Korb, nehmen an der alten Bushaltestelle platz und beobachten Sie dieses Naturschauspiel für eine gewisse Zeit. Ich denke hierdurch könnte eine bessere Sachverhaltsaufklärung erfolgen.

    Spielen wir das Spiel weiter: welche Verkehrsregelung würden Sie im hinteren Abschnitt (am Anwesen der Familie Baun) vorschlagen in dem die „Insel“ umfahren werden kann? Gilt ihrer Ansicht nach auch eine Rechts-vor-Links-Regelung für alle Beteiligten? Auf diesen Umstand wurde seitens eines Anwohners hingewiesen. Betrachtet man diesen Abschnitt rund um die „Insel“, so müsste man auch für die Radfahrer (welche aus Richtung der Kreuznacher Str. kommend gegen die Einbahnstr. fahren) eine separate Regelung finden oder diese wieder im großen Bogen (wie die Kraftfahrzeuge) um die Insel herum leiten. Da der Mensch von Natur aus faul ist, wird dies wohl nicht umgesetzt werden.

    Letztlich ist dieser Verkehrsknotenpunkt, auch wenn dieser bei vielen Mitbürger(innen) vernachlässigt oder nicht als ein solcher wahrgenommen wird, zu überdenken.

    Ich hoffe daher, dass auch die Mitglieder der Bürgerinitiative sich hier im Forum informieren, dieser Sache annehmen und eine Lösung herbeiführen können.

    1. Wir haben ja auch keine Patentlösung, aber eine Vorfahrtsregelung dient doch sicherlich nicht dazu, das „Rasen“ von irgendwelchen Verkehrsrowdies zu verhindern. In der Talstraße wurde sogar gerast, als noch das Stoppschild da stand. Auch das Schneiden von Kurven ist durch eine Vorfahrtsregelung nicht zu vermeiden. Das ist auch nicht die Aufgabe dieser Regelung. Rasern begegnet man effektiver mit Kameras, die nicht nur vorbeugen, sondern auch noch Geld in die Gemeindekasse bringen. Die Kameras kosten auch nicht die Welt, schon gar nicht ein Placebo.

      Die Bahnhofstraße ist auf ihrem links abbiegenden Teilstück fahrzeugaufkommensmäßig eine untergeordnete Straße und auch deshalb nicht als Vorfahrtsstraße auszuweisen. Wer, außer den 8 infrage kommenden Anliegern, sollte denn überhaupt diese Teilstück Richtung Kreuznacher Straße nutzen? Doch wohl kaum jemand.

      Aber glauben Sie ja nicht, dass wir für diese Beweisführung unseren Picknick-Korb packen und uns an der vergammelnde Bushaltestelle in Stellung bringen. Eine Gemeindeverwaltung, die Unsummen für ihre Verstorbenen aufwendet, darf die noch Lebenden nicht vergessen. Es würde einen Kleckerbetrag kosten, in den Semesterferien 4 arbeitssuchende Studenten mit einer kleinen Verkehrszählung zu beauftragen.

      Naturgemäß fährt auch kein Radfahrer gegen eine Einbahnstraße, schon gar nicht, wenn sie so eng ist wie in der Talstraße. Im Interesse der Sicherheit und ihrer Verkehrssicherheitspflicht sollte die Gemeindeverwaltung die Radfahrer ebenfalls um die Insel rumleiten. Das würde auch für den Autoverkehr gelten, wenn man das kurze Teilstück an der Waage von der Portstraße kommend für die Durchfahrt sperren oder als Einbahnstraße ausweisen würde. Was das für die „Inselbewohner“ bedeuten würde, liegt auf der Hand – Mehr Verkehr, auch wenn noch nicht feststeht, wie viel. Wir würden das nicht empfehlen. Deshalb sollte man anstatt der scheinheiligen und unsinnigen Straßenbegehungen durch den Beigeordneten Ruf schnellstes auf professionelle Verkehrsexperten setzen, die für die zahlreichen Problemzonen in dieser Gemeinde vernünftige Lösungen erarbeiten und sich nicht an den Vorgaben eines Bauern- und Winzervereins orientieren.

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