Todesfalle Talstraße – Das Maß ist voll!

schild_fahrrad_talstraßeWir haben es erst gar nicht glauben wollen: An der Ecke Talstraße/Bahnhofstraße sind doch tatsächlich unter dem Einbahnstraßenschild gleich 2 Hinweise angebracht, durch die die Radfahrer angeleitet werden, in umgekehrter Richtung eine Einbahnstraße zu befahren und die Talstraße gegen den entgegenkommenden Verkehr zu nutzen. Diese Regelung ist mehr als abenteuerlich, sie ist, so makaber es auch klingen mag, eine Todesfalle, besonders für radfahrende Kinder.

Befolgen die von der Kreuznacher Straße kommenden Radfahrer diese Regelung, begeben sie sich schon in große Gefahr, auch wenn Sie Einblick in die Talstraße haben. Wenn Radfahrer allerdings aus der Bahnhofstraße kommend und im vollen Bewusstsein Ihres Vorfahrtsrechts ungebremst rechts in die Talstraße einbiegen, begeben sie sich in Todesgefahr und können jederzeit von einem entgegenkommenden Fahrzeug erfasst und überrollt werden. Auch aus diesem Grunde hat das Forum dafür plädiert, die Bahnhofstraße nicht mehr als Vorfahrtsstraße auszuweisen (siehe hier). Anstatt die Radfahrer über einen kleinen Umweg sicher durch die Bahnhofstraße zu führen, wird mit der aktuellen Regelung fahrlässig ihr Leben aufs Spiel gesetzt.

Vielleicht hat der Beigeordnete Ruf bei seinen vielen Begehungen die Todesfalle Talstraße noch nicht bemerkt, aber es ist langsam nicht mehr zu akzeptieren, dass verkehrstechnische Laiendarsteller die Gesundheit und das Leben der Menschen in Stadecken-Elsheim aufs Spiel setzen. Und dabei ist der Bereich Talstraße/Bahnhofstraße beileibe nicht der einzige verkehrstechnische Brennpunkt in dieser Gemeinde. Schauen Sie sich nur einmal das Chaos und Sicherheitsrisiko für die Menschen am Kirchenthing an. Es ist an der Zeit, dass die Verkehrsführungs- und -sicherheitsprobleme in professionelle Hände genommen werden und es dafür nicht erst zu Verletzten oder gar Toten kommen muss.

Wenn eine überforderte Gemeindeverwaltung aus Eitelkeit oder Besserwisserei nicht bereit ist, zur Lösung der sich in dieser Gemeinde seit Jahren aufgestauten Probleme Verkehrsexperten zu beauftragen und externe Expertise zu nutzen, wenn unter dem Mäntelchen der Bürgerbeteiligung scheinheilig Straßenbegehungen stattfinden, die überwiegend den Interessen des Bauern- und Winzervereins dienen und die Rechte der Bürgerinnen und Bürger hintenanstellen, dann ist das an Überheblichkeit, Ignoranz und Klientelpolitik kaum noch zu übertreffen. Das Maß voll.

Der Gemeinderat von Stadecken-Elsheim und die Abteilung Bauen, Umwelt und Verkehr der Verbandsgemeinde wurden aufgefordert, umgehend tätig zu werden und ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Denn der Sommer naht, die Fahrradreifen werden schon wieder aufgepumpt und jede Stunde zählt.

 

Print Friendly, PDF & Email

2 Gedanken zu „Todesfalle Talstraße – Das Maß ist voll!“

  1. In Mainz-Gonsenheim ist ein ähnlicher Fall. In der Klosterstraße darf auf Höhe einer abbiegenden Einmündung mit dem Fahrrad gegen die Einbahnstraße gefahren werden. Wenn ich nach dem Training in der TGM Gonsenheim Richtung Drais fahre, muss ich auf den Verkehr von der rechten Seitenstraße achten (rechts vor links). Ich weiß nicht, wie oft ich eine Vollbremsung machen musste, weil plötzlich mit Karacho von links ein Radfahrer entgegenkam.

    Man sollte auch ab und zu etwas Rücksicht auf die verschmähten Autofahrer nehmen. Diese sollten sich bei „Rechts vor Links“ ausschließlich auf die rechte Einfahrt konzentrieren dürfen.

    Im Falle Talstraße wird man als Linksabbieger in einer Einbahnstraße auf der linken Straßenseite fahren. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, dass ein hurtiger Radfahrer gegen einen Kühlergrill klatscht.

    1. So wie der junge Ortsbürgermeister sicherlich kein ausgewiesener Kita-Experte und der Beigeordnete Ruf kein gelernter Verkehrsfachmann ist, so treten auch wir im Forum nicht als unfehlbare Besserwisser im Verkehrswesen auf. Aber es ist doch wohl offensichtlich, dass in dem sensiblen Verkehrssicherheitsbereich bei uns Dilettanten herumfuhrwerkeln, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Auch das wäre noch hinzunehmen, wenn diese Damen und Herren in ihrer Igronanz und Überheblichkeit zumindest einmal eine professionelle Beratung ins Auge fassen würden. Das machen Sie nicht und genau das macht uns so besorgt.

      Wir meinen mit unserer Kritik auch nicht ausschließlich den immerhin noch bemühten und sympathischen Beigeordneten Ruf, sondern es wird ja immer deutlicher, dass für den größten Teil des bestehenden Chaos Ex-Ratsmitglied und Ex-Ortsbürgermeister Müller verantwortlich ist und in vielen Bereichen einen Scherbenhaufen hinterlassen hat. Schauen Sie sich doch nur einmal die von ihm initiierten Willkür-Markierungen und Schmierereien auf der Tal- und Bahnhofstraße an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert