SPD macht Dampf – Das Amtshaus wird zur Nagelprobe.

Wir konnten es gar nicht so recht glauben, aber es schien auf den ersten Blick so, als ob die SPD Stadecken-Elsheim neben dem Boule-Abend und Ihrem unvermeidlichen Kartoffelfest jetzt auch politisch tätig wird. Zumindest sah es danach aus, denn lt. Überschrift in einem Artikel der AZ Mainz, hat die SPD-Fraktion jetzt Sanierungspläne für das Amtshaus auf dem Burggelände vorgestellt.

Doch das, was erst einmal nach einem kräftigen „Jetzt sind wir aber mal an der Reihe“ und einem entschiedenen „So geht es nicht weiter“ aussieht, entpuppt sich ganz schnell als Sturm im Wasserglas. Wenn man nämlich im Artikel weiterliest, muss man schnell und enttäuscht feststellen, dass das mit den eigenen Sanierungsplänen überhaupt nicht stimmt. Es wurden nämlich keine eigenen, sondern nur die Pläne der Gemeindeverwaltung vorgelegt. Die SPD-Fraktion möchte nur „gemeinsam mit den Vereinen und Verbänden und den Bürgern ein solches Nutzungskonzept entwickeln.“ Von der Vorlage eigener Sanierungspläne ist das meilenweit entfernt.

Macht aber nichts. Trotzdem ist der Vorschlag der SPD im Ansatz richtig und sicherlich auch dazu gedacht, den Eigenmächtigkeiten und Anmaßungen des jungen Ortsbürgermeisters einmal Einhalt zu gebieten. Denn Barth, der in seiner permanenten Abgehobenheit die komplette „Stadecker Ortstmitte“ schamlos zum denkmalgeschützten Bereich erklärt, möchte am liebsten ohne Gemeinderat und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bestimmen, wie das Amtshaus zukünftig genutzt werden soll. Dabei faselt er in einem wirren Durcheinander von einer „Krabbelkindergruppe“ (hier spricht der Kita-Experte), einer „generationenübergreifende Nähgruppe“ („Voller Erfolg: 3jährige häkelt gemeinsam mit 95jährigem einen Topflappen“) und einem „Tanzcafé„, in dem sich ausgerechnet „pflegedürftige Senioren“ scheinbar noch einmal zu einem flotten Tango oder Paso Doble hinreißen lassen („Voller Erfolg!“). Wie verwirrt muss dieser Mann eigentlich sein, wenn er dann noch als Begründung für die „Multifunktionalität“ des Parterrebereichs im Amtshaus „barrierefreie Zugänge„, „Sanitäranlagen“ und eine „Teeküche“ anführt. Ja, da müssen auch Sie erst einmal kräftig durchatmen.

Einbeziehen in die konzeptionelle Entwicklung möchte der egomanische Ortsbürgermeister die Bürgerinnen und Bürger erst in einer Einwohnerversammlung, die aber erst dann stattfinden soll, wenn ein von der Verwaltung erstelltes Nutzungskonzept und ein bereits genehmigter Bauplan vorliegt. Was für eine Logik! Welchen Sinn dann noch eine Bürgersammlung und was das alles noch mit der von ihm so häufig popagierten Bürgerbeteiligung haben soll, darauf weiß allein er eine Antwort. Auch darauf, dass ein Bauplan etwas mit der zukünftigen Nutzung eines Bauprojektes zu tun haben sollte, kommt unser Star-Architekt, der nebenbei den Bürgerinnen und Bürgern noch angeberisch unterjubelt, dass die Genehmigung der Fördergelder zu einem großen Teil ihm und seinem Engagement zu verdanken sei, offensichtlich nicht. „Ja, aber das ist doch auch Dein Job!“, möchte man ihm zurufen und dazu anmerken, dass er doch nicht zum Kutsche Fahren mit der Weinkönigin gewählt wurde. Was hat dieser Mann eigentlich für eine seltsame Amtsauffassung?

Gut, aber was bleibt noch für die SPD-Fraktion? Schafft sie noch rechtzeitig den Aufbau „einer fraktionsübergreifen Arbeitsgruppe„? Lässt sich das Nutzungskonzept des egomanischen Ortsbürgermeisters noch verhindern? Oder gelingt ihr im Zusammenhang mit den zwei zu renovierenden Räumen im Amtshaus endlich der politische Durchbruch?
Wir warten gespannt darauf, wann die SPD das von ihr mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Vereinen und Organisationen erarbeitete Nutzungskonzept im Gemeinderat zur Abstimmung vorlegt und wie dann die einzelnen Damen und Herren entscheiden.

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