Barth und Gemeinderat ausgetrickst – Innenminister übergeht „Resolution“

Als der um die Sicherheit der Stadecken-Elsheimer Bürgerinnen und Bürger so besorgte Ortsbürgermeister in der Gemeinderatssitzung am 04.05.2015 über ein Antwortschreiben des Innenministeriums zur sogenannten „Resolution“ des Gemeinderater  für mehr Polizeieinsatz in Stadecken-Elsheim berichtete, hat man sich natürlich gefragt, warum das Schreiben des Ministers den Bürgerinnen und Bürgern vorenthalten und nicht veröffentlich wurde. Nachdem diese Heimlichtuerei scheinbar nicht mehr durchzuhalten war, wurde das Schreiben jetzt mit 5 Monaten Verspätung auf der Webseite der Gemeinde eingestellt. Über solch eine kümmerliche Öffentlichkeitsarbeit der Gemeindeverwaltung kann man nur noch den Kopf schütteln. Scheinbar hat man die peinliche „Resolution“ selbst nicht mehr so ernst genommen.

Allerdings könnte man auch vermuten, dass diese Verzögerungs- und Verschleierungstaktik auch bewusst angewendet wurde. Denn wie nicht anders zu erwarten war, hat der Innenminister und ausgebuffte Polit-Profi Lewenz die Gelegenheit sofort bei politischen Schopf ergriffen und die peinliche „Resolution“ der Stadecken-Elsheimer Laienspielschar und ihres Taktgebers geschickt dazu genutzt, einen Lobgesang auf sich selbst und die Polizeiarbeit im Allgemeinen zu halten. Scheinbar wurde der Text direkt aus einer Werbebroschüre über die Polizeiarbeit in Rheinland-Pfalz übernommen.

In dem Schreiben wimmelt es nur so Floskeln, Phrasen und Allgemeinplätzen und man hat den Eindruck, als ob der Minister nur auf diese Steilvorlage gewartet hat, um sich einmal so richtig zu profilieren. Kaum ein Wort über Stadecken-Elsheim, geschweige denn eine konkrete Stellungnahme zu der „Resolution“ des Gemeinderates. So viel Flach- und Plattheiten hat man selten noch gehört. Offensichtlich hat das auch der überforderte Ortsbürgermeister gemerkt und mit einer E-Mail am 25.06.14 an den Minister noch einmal versucht, einigermaßen unbeschädigt aus der peinlichen Nummer herauszukommen und im etwas Konkretes zu entlocken.

Leider ging auch dieser Schuss nach hinten los. Was auch immer Barth mit seiner E-Mail-Anfrage bezweckt oder erfragt hat, wieder greift Lewenz bei seiner Antwort in die Polizei-Werbekiste und bügelt den unbedarften Ortsbürgermeister komplett nieder. Er schwadroniert, dass er sich „erneut informiert“ hat, dass es „leider“ weitere Einbrüche gegeben hat (und geben wird – die Red.) und dass man „einen langen Atem bewahren“ muss. Kaum noch zu ertragen geht es weiter mit Phrasen wie „gemeinsam mit der Bevölkerung“,“ ich habe verfügt“, „ich verspreche mir davon“ und  „Ich werde weiterhin mein Augenmerk auf die künftige Entwicklung der Eigentumskriminalität richten und diese verfolgen.“ Flacher geht’s eigentlich nimmer.

Aber das ist noch nicht alles. „Es stimmt ihn positiv“, dass Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Angebote der Polizei wahrgenommen haben, dass „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralen Prävention“ in der Gemeinde waren und der „Bezirksbeamte der Polizeiinspektion Mainz 3 viele gute Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern“ geführt hat. Das haut uns und auch sicherlich jeden kleinen Taschendieb bereits um. Wir gehen davon aus, dass sich aufgrund dieser drastischen „Präventivmaßnahmen“ in den nächsten 15 Jahren kein Dieb mehr nach Stadecken-Elsheim traut.

Nur noch peinlich erscheint dann das „Angebot“ des Ministers, Unterstützung für den „Tag der Sicherheit“, was auch immer da noch alles auf uns zukommen mag, und bei der Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger an der Initiative „Wachsame Nachbarschaft“ zu leisten. Die Initiative „Wachsame Nachbarschaft“, die bereits in anderen Bundesländern und Städten eingeführt jedoch teilweise wegen Erfolgslosigkeit bei der Aufklärung wieder eingestellt wurde, wird jetzt von Barth gekupfert und soll, ähnlich wie bei der Asylantenhilfe, vermutlich als seine ur-eigenste Idee verkauft werden.

Nein, auch ein Minister hat das Recht, auf Schwachsinn mit Schwachsinn zu antworten. Aber eine solche Abwatschung und Geringschätzung von ehrenamtlich tätigen Menschen haben weder ein noch so überforderter Ortsbürgermeister noch ein noch so unbedarfter Gemeinderat, jedoch am wenigsten aber die Bürgerinnen und Bürger von Stadecken-Elsheim verdient. Aber was hätte man als Antwort auf den von Barth und vom Gemeinderat angezettelten Schwachsinn auch anderes erwarten sollen?!

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