Widersprüche bei den Baukosten des Zwergenhaus´.

Als seinerzeit die ersten Wasserschäden am gerade erst sanierten Zwergenhaus festgestellt wurden, da leuchtete bereits die Maurerkelle in den Augen des damaligen Ortsbürgermeisters auf und er wurde sofort wieder vom Baufieber gepackt. Kaum wurde der erste Feuchtigkeitsfleck sichtbar, gab es für den bauwütigen „Ortschef“ zum Abriss und Neubau keine vernüftige Alternative mehr und es wurde von ihm gerade so getan, als ob Leben und Gesundheit der Kinder durch eine mögliche Sanierung des Gebäudes gefährdet seien.

Auch im willfährigen Gemeinderat gab es kein Halten mehr, denn es standen die Kommunalwahlen vor der Tür und jeder, der dem Abriss und Neubau kritisch gegenüberstand, wollte nicht gleich als „Vaterlandsverräter“ und „Kinderfeind“ diskriminiert werden. Nachdem für das abgerissene Zwergenhaus erst einmal über 800.000 Euro abgeschrieben werden mussten, entstand dann dass gerade erst eingeweihte und heutige, völlig überdimensionierte Konstrukt, über dessen Kosten sich der „überforderte“ Ortsbürgermeister Barth bis heute noch nicht im Klaren zu sein scheint.

So informierte er in der Gemeinderatssitzung am 21.09.2015 darüber, dass „der Bau der neuen Kita Zwergenhaus [hat] die Gemeindekasse mit rund drei Millionen Euro belastet“ hat, während er in der AZ Mainz vom 23.09.2015 „bilanziert“, dass der Neubau „uns ein Loch in den Haushalt gerissen“ und letztendlich die Gemeinde „2 Millionen“ Euro gekostet hat. Das ist zwar „nur“ ein Unterschied von einer Mio., aber was gilt denn nun?

Gut, nun kann man von einem Lehrer für Sprachen nicht unbedingt erwarten, dass er sich zu 100 Prozent im Bilanz- und Rechnungswesen auskennt, aber den Unterschied zwischen 2 und 3 Millionen Euro für eine wichtige Investition sollte man auch mit einfachsten mathematischen Kenntnissen erkennen können. Aber so ist sie nun einmal, unserer kommunalpolitische Laienspielschar: Auf ein oder zwei Mio. Euro aus der vom Stteuerzahler finanzierten Gemeindekasse kommt es eben nicht so genau an.

Welche Absicht Barth mit diesem Verwirrspiel verfolgt, wissen wir nicht genau, aber es macht sich natürlich immer gut, wenn Löcher in die Haushaltskasse „gerissen“ werden, um damit zu begründen, dass Wahlkampfversprechen nicht eingehalten oder notwendige Investitionen nicht durchgeführt werden können. Wobei durch den Neubau des Zwergenhaus´ noch nicht einmal ein Loch in die Gemeindekasse „gerissen“ wurde, sondern die Investition locker aus den Rückstellungen der Gemeinde gezahlt werden konnte.

Ob allerdings so hätte geklotzt und nicht besser hätte gekleckert werden sollen, steht auf einem ganz anderen Blatt, denn schon bei der Planung haben die Analysen und Plandaten der Kreisverwaltung Mainz-Bingen eindeutig darauf verwiesen, dass in den kommenden Jahren der Kita-Platzbedarf stark zurückgehen werde. Das hat man natürlich in der Gemeindeverwaltung und im Gemeinderat gewusst, jedoch keinen Menschen interessiert. So wurde dann konsequent am Bedarf vorbei und völlig überdimensioniert ein Klotz erstellt, der beinahe die Ausmaße der Deutschen Bundesbank in Frankfurt erreicht. Und wie immer, wenn es mit der Logik in der Verwaltung nicht zum Besten steht, kommt dann das berühmte und vom Ex- und neuen Ortsbürgermeister angewandte Totschlagargument zum Zuge. Denn schon damals wurde verbreitet, dass bei Unterbelegung mit Kindern, und jetzt halten Sie sich bitte fest, aus dem Zwergenhaus eben ein „Mehrgenerationenhaus“ wird und dort die Alten einziehen werden. Bei so viel Chuzpe fehlen einem eigentlich die Worte.

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