Chaos weitet sich aus – Ehemaliger Schuldirekter gegen Bau der Sporthalle auf Schulwiese!

chaosAm 22.12.2015 hatte das Forum unter dem Titel „Chaos im Gemeinderat – Keiner blickt mehr durch.“ über die konfuse Lage zum geplanten Bau der kleinen Sporthalle auf der Wiese der Adam Elsheimer- Grundschule berichtet. Offensichtlich haben wir die chaotischen Verhältnisse in der Gemeindeverwaltung noch weit unterschätzt, denn jetzt meldet sich der ehemalige Direktor der Grundschule zu Wort und stellt sich in einem offenen Brief „An alle, deren E-Mail-Adresse ich habe“ gegen den Bau einer Dreifeld-Sporthalle auf dem Schulgelände

In dem Artikel der AZ Mainz vom 08.01.2016 erhebt der ehemalige Schulleiter schwere Vorwürfe gegen den „überforderten“ Ortsbürgermeister und den Gemeinderat: Er findet das Vorhaben „unmöglich“, befürchtet, dass die „Ideen des Gemeinderates“ all das kaputt mache, was der Förderverein in die Spielwiese der Grundschule investiert hat und stellt fest, dass er „bisher mit keinem einzigen gesprochen [hat], der die Idee dieser Dreifeldsporthalle gut findet.“ Er vermutet weiterhin, dass mit dem Vorhaben das Geld der Steuerzahler „verschleudert“ wird und ist der Hoffnung, „dass beim Neujahrsempfang der Gemeinde darüber diskutiert wird.“

Gut, ob das Vorhaben „unmöglich“ ist, ob der aktuelle Gemeinderat von Stadecken-Elsheim überhaupt „Ideen“ hat oder ob sogar Steuergelder „verschwendet“ werden, darüber mag man streiten. Unbestreitbar naiv ist jedoch die Hoffnung des ehemaligen Schulleiters, dass auf dem Neujahrsempfang über die geplante Sporthalle diskutiert wird. Der Neujahrsempfang in seiner jetzigen Form ist kein Diskussions-Forum für die engagierten Menschen in der Gemeinde, sondern eine reine Werbe- und Alibiveranstaltung der Gemeindeverwaltung, in der die Bürgerinnen und Bürger mit Flach- und Plattheiten und dem Wein der einheimischen Winzer eingelullt und scharenweise aus der Selztalhalle getrieben werden.

Offensichtlich ist dem engagierten Schulleiter der wahre Hintergrund des Chaos in der Gemeindeverwaltung nicht bewusst. Die Gemeinde ist nämlich gar nicht in der Lage, alleine und ohne zusätzliche Kreditaufnahme den Bau einer kleinen Sporthalle zu finanzieren. Da jedoch der „überforderte“ Ortsbürgermeister und sein willfähriger Gemeinderat mit leeren Versprechungen in den vergangenen Jahren den Mund zu voll genommen haben und sich jetzt dem Druck bestimmter Interessengruppen ausgesetzt fühlen, ist man auf die glorreiche Idee gekommen, die Schulwiese für das Vorhaben zu nutzen und somit die Verbandsgemeinde an der Finanzierung zu beteiligen. Die  Verbandsgemeinde erhält dadurch eine prestigeträchtige und schicke Turnhalle und der „überforderte“ Ortsbürgermeister vermeidet die schon jetzt absehbare Konflikte mit seiner Klientel, die die Halle dann uneingeschränkt in den Abendstunden und an den Wochenenden nutzen kann.

Nur die 6-10jährigen Schulkinder bleiben bei diesem Spielchen auf der Strecke: Sie verlieren ihre Spielwiese und dürfen sich demnächst in den Pausen und in der Ferienbetreuung bei strahlendem Sonnenschein in der schmucken Dreifeld-Sporthalle tummeln. Und von den betroffenen Eltern, die keine Gelegenheit auslassen, für das Wohl ihrer Kleinen zu demonstrieren und auf die Barrikaden zu gehen, macht keiner den Mund auf. Was für ein Armutszeugnis!

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