Nachtrag zu den Landtagswahlen: SPD-Ortsverein am Rande des Realitätsverlustes.

landtagswahlUnter dem abgedroschenen Titel „Wir sagen „DANKE““ jubelt sich die SPD Stadecken-Elsheim auf Facebook das Ergebnis der Rheinland-Pfälzischen Landtagswahl 2016 für die Ortsgemeinde schön und stellt sogar die hanebüchene Vermutung auf, dass ein Ergebnis erreicht wurde, „welches wir auch als „Dankeschön“ für die ausgezeichnete Arbeit der SPD hier am und für unseren Ort gewertet sehen.“ Solch einen Schwachsinn hat man selten vernommen.

Es ist richtig, dass die SPD in Stadecken-Elsheim bei den Landesstimmen jetzt mit 41,9 % um 11,5 Prozentpunkte vor der CDU mit 30,4 % liegt. Sie hat dabei um 4,8 Prozentpunkte zugelegt. Daraus jedoch den Schluss zu ziehen, dass dies als Resultat für „die ausgezeichnete Arbeit der SPD hier am und für unseren Ort gewertet“ werden muss, zeugt von einem geradezu beängstigenden, neurologischen Krankheitsbild und grenzt beinahe schon an paranoidem Realitätsverlust. Denn abgesehen davon, dass Boule-Abende, Kartoffelfeste oder Nachtwanderungen sicherlich nicht als klassische, politische Arbeit anzusehen sind, weiß doch selbst der unbedarfteste Politik-Clown, dass die Stimmengewinne der SPD ausschließlich auf den sogenannten „Malu Dreyer-Effekt“ zurückzuführen waren, der zweifelsfrei und eindeutig von allen Wahlforschern nachgewiesen wurde. Die Zugewinne der Landes-SPD jetzt an der „ausgezeichneten Arbeit“ des SPD-Ortsvereins festmachen zu wollen, ist schon arg abgedreht und wieder einmal ein dreister Versuch, die Menschen in der Ortsgemeinde für dumm zu verkaufen.

Umgekehrt wird nämlich ein Schuh draus: Nimmt man einmal das Ergebnis der Wahlkreisstimmen, das nach einhelliger Meinung von Politikexperten weit näher von regionalen und lokalen Ereignissen und Faktoren beeinflusst wird, so hat die lokale SPD mit nur noch 38,7 % sage und schreibe 8,9 Prozentpunkte verloren, während dagegen die CDU 6,6 Prozentpunkte dazugewonnen hat. Tja, jetzt kommen die Mitglieder des SPD-Ortsvereins aus dem Staunen nicht mehr heraus und die Bürgerinnen und Bürger der Ortsgemeinde wundern sich über die „Wunderheiler“ und Realitätsverdreher im Ortsvereinsvorstand der SPD.

Allerdings, nach dieser fundierten und klarstellenden Wahlanalyse warten wir jetzt täglich und besorgt darauf, dass die lokale CDU bzw. LiStE, „eine Initiative der CDU“, unsere Steilvorlage bedenkenlos aufgreift und den Stimmenzuwachs in Stadecken-Elsheim mit der „ausgezeichneten Arbeit“ ihres „überforderten“ Ortsbürgermeisters und ihrer „kompetenten“ Gemeinderatsfraktion begründet. Dies allerdings würde uns in unserem Glauben an Vernunft, Anstand und Ehrlichkeit um Jahrzehnte zurückwerfen.

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