Barth führt Ferienzeiten für sich und die Gemeindeverwaltung ein.

liegestuhlWährend es früher immer nur lapidar „Gemeindeverwaltung geschlossen“ oder treffsicher „Sprechstunde des Ortsbürgermeister fällt aus“ hieß, werden solche Schließungszeiten, in denen die Türen der Gemeindeverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern verschlossen bleiben und der „überforderte“ Ortsbürgermeister für Niemanden zu sprechen ist, neuerdings verbal ein bisschen aufgepäppelt und werblich ihres negativen Charakters beraubt. „Osterferienzeit!“ heißt es jetzt, wenn die Gemeindeverwaltung vor und nach Ostern geschlossen bleibt und der „überforderte“ Ortsbürgermeister nicht zur Sprechstunde erscheint. Hört sich doch gleich viel besser an. Und wird sogar noch mit einem aufmunternden Ausrufezeichen unterstützt!

Offensichtlich hat der „überforderte“ Ortsbürgermeister die Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung und seine eigenen Sprechstunden endlich seinem Arbeitsrhythmus als Lehrer angepasst, um durch seine ehrenamtliche Tätigkeit nicht aus dem Tritt zu geraten. Denn, so denkt sich wahrscheinlich der Mandatsträger, wenn er Ferien hat, macht auch der überwiegende Teil der Menschen in der Gemeinde Ferien und kommt nicht ins Rathaus.

Leider stimmt das nicht. Doch das stört ihn nicht. Und so heißt es dann demnächst, wenn im Rathaus wieder einmal alles verammelt ist, Pfingstferienzeit!, Sommerferienzeit!, Herbstferienzeit!, Weihnachtsferienzeit!, Kerbeferienzeit“ und Brückentageferienzeit!, für deren Verständnis sich der ferienfreudige Ortsbürgermeister auch immer artig bei den Bürgerinnen und Bürgern bedankt. Doch trotz des vielen Schließungstage lässt der Mandatsträger auch ein kleines Licht am Ende des Tunnels aufleuchten und verspricht für den verbleibenden, kleinen Rest des Jahres „zu den gewohnten Stunden wieder für Sie erreichbar“ zu sein.

Das macht doch Mut, aber das möchten wir auch hoffen. Denn schließlich hat sich der „überforderte“ Ortsbürgermeister auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger zu 25 Prozent von seiner beruflichen Tätigkeit freistellen lassen, um mehr Zeit für die Gemeinde zu haben. Was immer er damit auch meint. Und wenn, jetzt einmal unabhängig von Ferienzeiten oder nicht, wirklich mal etwas Wichtiges anliegen sollte, folgen Sie einfach der nachfolgenden Empfehlung von Barth: „In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte direkt an die VG Nieder-Olm, Tel-Nr. 06136/69-0.“ Ist doch ein toller Tipp, oder? Wir machen das bereits seit langem.

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