Junge Union und Barth im Zwielicht – Schmutzige Tricks bei Mitglieder- und Wahlwerbung!

In Ergänzung unseres Berichts über die Wiederauferstehung der Jungen Union in Stadecken-Elsheim (siehe hier), möchten wir heute auf eine Veranstaltung hinweisen, die schon eine Weile her ist und nicht nur bei uns große Empörung und pures Entsetzen ausgelöst hat.
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Unter dem Motto „BLACKout, 100 % SCHWARZ“ hat die Junge Union Stadecken-Elsheim/Jugenheim/Nieder-Olm und Nachwuchsorganisation der CDU kurz vor den Landtagswahlen 2016 5.000 jugendliche Erstwähler angeschrieben und zu einer „Party“ am 05. März 2016 in die Burgscheune geladen.
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Die Frage, aus welcher dubiosen Quelle die die Adressdaten stammten oder ob es bei der Generierung der Adressen gar zu Verstößen gegen das Datenschutzgesetz gekommen ist wird noch gesondert geklärt werden müssen. Fest steht, dass die jugendlichen Erstwähler unter dem Deckmäntelchen einer „Party“ zum Gespräch mit den CDU-Landtagskandidatinnen Schäfer, Gräff und Vollmer sowie dem JU-Bundesvorsitzenden Ziemiak aufgefordert wurden. Auch der „überforderte“ Ortsbürgermeister Barth stand für Fragen bereit.

Animiert, und das ist das eigentlich Unfassbare an dieser Aktion, wurden die jugendlichen Erstwähler mit der anbiedernden und hinterlistigen Ankündigung, „Dein Freigetränk beim Gespräch mit Deinen Politikern & Ankunft bis 21 Uhr.“ Voraussetzung für das Freigetränk war die Ankunft bis 21 Uhr. Wer dann mit der anwesenden „Politik-Prominenz“ sprach, konnte rechnerisch und real bis zu 5 Freibier oder alternativ 5 Weinschoppen in sich reinschütten und war garantiert danach sternhagelvoll. Wir gehen davon aus, dass von den angebotenen „Freigetränken“ überwiegend alkoholische Getränke geordert und nur wenige Softdrinks nachgefragt wurden. Freibier und Weinschoppen als Anreiz und Belohnung für ein Gespräch mit CDU Politikern/innen! So etwas Peinliches hat es in dieser Ortsgemeinde wohl noch nie gegeben. Das ist unterstes politisches Niveau und noch mieser, als die billigste Lockvogelaktion im Frankfurter Bahnhofsviertel. Doch die CDU verirrte sich an diesem Abend offensichtlich noch tiefer ins Milieu.

Mit zunehmendem Alkoholpegel und zu späterer Stunde, als die „Politik-Größen“ bereits abgereist waren und von den neu angekommenden Jugendlichen plötzlich Eintritt für die Teilnahme an der Party bezahlt werden musste (sic!), wurden den jugendlichen Erstwählern „beiläufig“ vorausgefüllte Beitrittsformulare vorgelegt, auf denen sie nur noch ihre E-Mail-Adresse eintragen und ihre Unterschrift leisten mussten. Stolz berichtet die JU von 9 hinzugekommenen Mitgliedern an diesem Abend. Schon wenige Tage später erhielten diese dann ihre Beitrittsbestätigung, obwohl sich, aus nachvollziehbaren Gründen, sicherlich nicht alle noch an ihren Beitritt in die Jugendorganisation der CDU erinnern konnten. Dieses strafrechtlich bedenkliche und beinahe kriminelle Verhalten der CDU ist unglaublich und erinnert an finsterste Mafiamethoden, mit denen in der 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Hafenarbeiter von New York, zwar nicht unter Alkoholeinfluss, jedoch mit der Androhung von Gewalt zur Mitgliedschaft in der Gewerkschaft gezwungen wurden. Dass diese, wenn auch etwas abgewandelte Methode, heute von einer politischen Partei angewandt wird, ist unglaublich.

Drahtzieher der perfiden Aktion scheint offensichtlich CDU-„Polit-Stratege“ und -Parteimitglied Barth zu sein, der, was auf einigen auf Bildern zur Vorbereitung der Aktion zu sehen ist, tatkräftig bei der Adressierung und Frankierung der 5.000 Einladungen mitgewirkt hat. Die Bilder erinnern an Szenen aus einem bekannten Mafia-Film, in dem der Pate in einem konspirativen Chicagoer Hinterzimmer mit seinen Capos die Millionen-Einnahmen aus den Verbrechen und illegalen Geschäften zählt. In Ableitung des Einladungsmottos „100 % SCHWARZ“ hätte der „BLACKout“ der JU besser und zutreffender als „100 % DANEBEN“ bezeichnet werden müssen.

Wir wissen nicht, warum sich Barth zu dieser grenzwertigen, politischen Machenschaft hat verleiten lassen. Aber als ehrenamtlich tätiger Ortsbürgermeister und Ehrenbeamter mit der Aussicht auf einen Ehrensold ist er nach dieser Aktion politisch und moralisch eigentlich nicht mehr tragbar.

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3 Gedanken zu „Junge Union und Barth im Zwielicht – Schmutzige Tricks bei Mitglieder- und Wahlwerbung!“

  1. „Wir gehen davon aus, dass von den angebotenen „Freigetränken“ überwiegend alkoholische Getränke geordert und nur wenige Softdrinks nachgefragt wurden.“

    Das sehe ich auf dem zweiten Blick nicht so schlimm. Denn diese Veranstaltung war bestimmt nur im Suff zu ertragen.

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