Fakten auf den Tisch! – Keine Vernebelungstaktik! – Kein Geschwafel!

schulwieseVIIVergessen Sie für einen Moment mal das wirre Gerede des „überforderten“ Ortsbürgermeisters und lassen Sie uns die Diskussion auf eine sachliche Ebene zurückführen. Wenn eine Gemeindeverwaltung seit mehr als 5 Jahren über den Bau einer neuen Sporthalle nachdenkt, dann muss man eigentlich davon ausgehen, dass die Notwendigkeit für so ein öffentliches Bauvorhaben geprüft und eine fundierte Bedarfsanalyse erstellt wurde. Die Entscheidung für eine solch hohe Gemeindeausgabe wird ja nicht bei einem geselligen Beisammensein in einer gemütlichen Weinstube oder aus einer bierseligen Laune heraus beschlossen.

Offensichtlich hütet der geheimniskrämerische Ortsbürgermeister die vorliegende Bedarfsanalyse wie den Schatz von Fort Knox und hält es nicht für notwendig, die Bürgerinnen und Bürger zu informieren und Ihnen reinen Wein einzuschenken. Stattdessen faselt er wirres Zeug und versucht mit verbalen Nebelkerzen sei eigenes politisches Süppchen zu kochen und gegen den Willen der Bevölkerung seine Klientel-Politik durchzusetzen. Die Gemeindeverwaltung wurde deshalb jetzt aufgefordert, nach § 4 des Landestransparenzgesetzes (LTranspG) endlich Einblick in die Bedarfsanalyse zu gewähren und die Fakten auf den Tisch zu legen. Die Bürgerinnen und Bürger dieser Ortsgemeinde sind es nämlich langsam leid, dass immer nur demjenigen zugehört wird, der am lautesten schreit, und sich immer nur diejenigen durchsetzen, die hinter verschlossenen Türen auf Kosten der Allgemeinheit ihr eigennütziges Spielchen treiben.

Es sind die ehrenamtlich und verantwortungsvoll arbeitenden Menschen in den Sportvereinen, denen seit Jahren von einer großmäuligen Verwaltung eine neue Sporthalle versprochen wurde und seitdem nur hingehalten wurden. Es ist deshalb nur verständlich, dass die Mitglieder dieser Vereine enttäuscht sind und am lautesten nach einer neuen Halle rufen. Allerdings ist damit noch nicht nachgewiesen, dass die Kapazität der vorhandenen Sportanlagen unzureichend ist und die Nachfrage nach Sport- und Freizeitangeboten nicht befriedigt werden kann. Gegen dieses Argument spricht u. a. die Statistik über die Mitgliederentwicklung im Vereinssport, nach der die Mitgliederzahl in den Sportvereinen seit 2000 stagniert. Auch die Bevölkerungsentwicklung bis 2050 zeigt auf, dass der Anteil der unter 20-jährigen kontinuierlich, der Anteil der 20- bis 65-jährigen um über 10 Prozent abnimmt und der Anteil der über 65-jährigen dagegen von 18,2 auf über 31,6 % steigt.  Das alles spricht erst einmal gegen die Notwendigkeit der Ausweitung von Sportanlagen. Wir gehen auch nicht davon aus, dass die über 65-jährigen von heute auf morgen eine Neu-Mitgliedschaft in der Sportvereinen anstreben.
mitgliederentwicklungbevoelkerungsstrukturEs ist jetzt an den Sportvereinen, falls es denn noch nicht geschehen sein sollte, ihre individuellen Mitgliedszahlen sowie die Mitgliederentwicklung und die Entwicklung der Sportbereiche der Gemeindeverwaltung vorzulegen. Diese Daten sollte dann gemeinsam mit kompetenten Fachleuten analysiert und der Nachweis erbracht werden, ob und in welcher Höhe zusätzlicher Sporthallenbedarf besteht. Dafür hätte man eigentlich die über 40.000,00 € ausgeben müssen, die bereits von der inkompetenten Verwaltung für Architektenleistungen verplempert wurden und jetzt für eine vernünftige Planung und einen Neubau fehlen.

Doch selbst wenn der Bedarf glaubhaft nachgewiesen werden würde, ist dies noch lange kein schlagendes Argument für den Bau einer riesigen 3-Feld-Sporthalle, die mit ihren großdimensionierten Maßen von 27 x 45 Metern nicht nur die Schulwiese, sondern gleich das gesamte Schulgelände erschlagen würde. Natürlich drängen die Sportvereine auf so eine Halle. Dabei spielen Wunschdenken, Eitelkeiten und der neidische Blick auf Nieder-Olm sicherlich eine große Rolle. Das alles ist verständlich, so lange durch diese Einflussfaktoren eine angemessene, bedarfsgerechte und finanzierbare Lösung nicht verhindert wird. Wir erinnern in diesem Zusammenhang gerne an das überdimensionierte und überteuerte Zwergenhaus, das in einem Anfall von Größenwahn erstellt wurde und demnächst mangels Kinder als ein sogenanntes „Mehrgenerationenhaus“ herhalten muss, was auch immer damit gemeint ist.

Es stellt sich immer wieder die Frage, warum der Ortsbürgermeister die Fakten nicht auf den Tisch legt und die Bürgerinnen und Bürger von der Notwendigkeit einer neuen Sporthalle überzeugt hat. Stattdessen wird von ihm und seinen Hintermännern gebetsmühlenartig vor- und nachgeplappert, dass eine 3-Sporthalle die „beste Lösung „(Barth) sei oder „dass wir für den Schul- und Vereinssport diese zusätzliche Halle brauchen“ (Barth). Und wenn er dann einmal zum Kern der Sache kommen soll, antwortet Barth ausweichend: „Über Details möchte ich öffentlich noch nicht reden.“ Was denkt sich dieser Herr eigentlich? Er braucht nicht öffentlich über Details reden, sondern er sollte den Bürgerinnen und Bürgern endlich ein Konzept vorlegen, in dem die Notwendigkeit zum Bau einer zusätzlichen Sporthalle glaubhaft dargelegt und ein vernünftiger und realisierbarer Vorschlag gemacht wird. Dazu ist er aber anscheinend nicht in der Lage, redet sich stattdessen um Kopf und Kragen und spaltet mit seiner stümperhaften Vorgehensweise die Gemeinde.

Letztendlich, und das wird von Barth geflissentlich verschwiegen, entscheidet über den Bau einer neuen Sporthalle ausschließlich die Finanzlage der Gemeinde. Und die sieht in Stadecken-Elsheim seit der Amtsübernahme von Barth nicht gerade rosig aus. Entgegen seinem Wahlversprechen, keine Schulden zu machen, hat er alleine in 2016 das Haushaltsdefizit auf 2.4 Mio. Euro geschraubt. Für den Neubau, und darauf hat VG-Bürgermeister zu Recht hingewiesen, ist wegen der verantwortungslosen und unbedarften Haushalts- und Ausgabenpolitik, kein einziger Cent vorhanden. Das weiß auch Barth, doch er hat nicht den Mut, dies auch zuzugeben.

Und zum Schluss kommen wir noch einmal auf die absurde Idee von Barth zurück: Selbst wenn zusätzlicher Bedarf für eine neue Halle bestände, selbst wenn die Finanzierung gesichert wäre oder sich die Gemeinde weiter verschulden würde, selbst dann gibt es noch lange kein Grund dafür, den Schülerinnen und Schülern durch eine klotzige 3-Feld-Sporthalle die Schulwiese der Adam Elsheimer Grundschule wegzunehmen und die Anwohner/innen weiter zu belasten und in ihrer Lebensqualität einzuschränken.

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2 Gedanken zu „Fakten auf den Tisch! – Keine Vernebelungstaktik! – Kein Geschwafel!“

  1. Sehr geehrtes Forum,

    ich würde Sie bitten diesen Beitrag auf die Ortsgemeinde zu konkretisieren. Denn die von Ihnen aufgeführten Zahlen beziehen sich auf einen durchschnittlichen Wert, welcher m.E. nicht auf die Ortsgemeinde anwendbar ist. Die TSVgg Stadecken-Elsheim sollte ihnen sicherlich gerne zur Verfügung stehen und die Vereinsentwicklung darstellten können.

    Auf weitere Ausführung gespannt, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

    1. Hallo MisterXY,
      natürlich sind unsere Zahlen nur Durchschnittswerte. Wir wollten damit auch nur den allgemeinen Trend aufzeigen und haben ja nicht ausgeschlossen, dass die Situation in unseren Sportvereinen völlig anders gelagert ist. Nur sollten dann die Vereine diese Entwicklung der Gemeindeverwaltung darlegen und diese die Zahlen auf den Tisch legen. Es kann doch nicht sein, dass ein einzelner Herr von der TSVgg seine eigene Meinungsumfrage startet und dann in die Dorfgemeinde hinausposaunt, dass die „überwiegende Mehrzeit“ der Bürgerinnen und Bürger eine neue Halle befürwortet. Es ist genau diese Art Stammtischparolen-Taktik, die wir kritisieren und die nicht zur Grundlage wichtiger Entscheidungen in unserer „liebens- und lebenswerten Gemeinde“ gemacht werden dürfen. Da sind Sie doch hoffentlich mit uns einer Meinung, oder?

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