Seltsamer Auftritt von Ortsbürgermeister Barth bei der Senioren-Weihnachtsfeier.

Mehr als erstaunt hat uns ein Bericht über den diesjährigen, „vorweihnachtlichen Nachmittag für Senioren in stimmungsvoller Atmosphäre“, über den sowohl auf der Webseite der Gemeinde als auch im Nachrichtenblatt Folgendes zu lesen stand: „In seinem Grußwort an die Anwesenden informierte Bürgermeister Barth über Planungen des Jahres 2017 und ging dabei vor allem auf Maßnahmen ein, die für die älteren Mitbürger von Bedeutung sind.“ Interessanterweise macht er das auf dieser Veranstaltung jedes Jahr.

Abgesehen davon, dass man sich einmal fragen muss, warum ein Ortsbürgermeister ausgerechnet auf einer Weihnachtsfeier die Seniorinnen und Senioren mit Informationen über den Gemeindehaushalt 2017 langweilt und damit sicherlich nicht zur „stimmungsvollen Atmosphäre“ beigeträgt, hat uns natürlich sofort interessiert, auf welche Maßnahmen Barth im Zusammenhang mit dem Haushalt 2017 eigentlich eingegangen ist, die für die älteren Mitbürger/innen in der Gemeinde von so großer Bedeutung sein sollen.

Da wir, wie bereits in den vergangenen Jahren, auch 2016 kaum ein Wort über „bedeutungsvolle Maßnahmen“ für Seniorinnen und Senioren gelesen oder gehört haben, sind wir gleich mit der Vermutung in den Gemeindehaushalt 2017 eingetaucht, etwas Wichtiges übersehen zu haben. haben wir aber nicht. Wir haben uns beinahe die Augen wund gesucht, bis wir auf das Produkt „3.1.4.00 Soziale Einrichtungen (Senioreneinrichtung)“ gestoßen sind, unter dem in der Regel die geplanten Projekte und Maßnahmen für die ältere Mitbürger/innen aufgelistet werden. Aufgelistet ist aber auch dort nichts, was irgendwie für die älteren Menschen von Bedeutung sein könnte. Kümmerliche 2.500,00 € sind dort eingestellt, die, wie in jedem Jahr, für die Senioren-Weihnachtsfeier und den jährlichen Senioren-Ausflug verwendet werden, auf dem der nebenberuflich tätige Ortsbürgermeister so gerne kellnert und sich an die Alten ranschmeißt. Angesichts eines Gesamt-Etats von 7 Millionen Euro sind die eingestellten 2.500 Euro ein Armutszeugnis für die Alten- und Seniorenpolitik der Gemeindeverwaltung. Und angesichts eines solch kümmerlichen Betrages, spricht es den alten Menschen geradezu Hohn, von Maßnahmen zu sprechen, die für sie von „Bedeutung“ seien. Ein Gemeindehaushalt spiegelt die Planiung für das kommende Jahr wider. Wenn jedoch in einem Haushalt keine Mittel eingestellt sind, ist auch nichts geplant. Und wenn nichts geplant ist, können auch keine Maßnahmen, insbesondere Maßnahmen „mit Bedeutung“ durchgeführt werden. So einfach ist das.

Über was aber hat Barth dann auf der Weihnachtsfeier gesprochen? Was hat er den ällteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern erzählt? Wir wissen es nicht, können uns aber vorstellen, dass er in sein Schwafel-Repertoire gegriffen und, wie sein Vorgänger Müller, nebulös für die baldige Erstellung von sogenannten „Mehrgenerationen-Häusern“ gefaselt hat. Vielleicht hat er auch darüber schwadroniert, dass auf dem Knichel demnächst ein Seniorenwohnheim entstehen wird, in das sich die älteren Menschen dann für teures Geld einmieten können. Oder er hat Ihnen in Aussicht gestellt, demnächst im zu groß dimensionierten Zwergenhaus häkeln und stricken zu können, nämlich dann, wenn die Räume für die Betreuung der Kinder nicht mehr voll ausgelastet sind. Vielleicht hat er den Seniorinnen und Senioren auch noch in Aussicht gestellt, im Pflege- oder Krankheitsfall bald von der Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe (GFA)mbH einmal wöchentlich im renovierten Amtshaus betreut zu werden, wofür diese gemeinnützige Gesellschaft natürlich auch Geld sehen möchte. Schlussendlich schließen wir auch nicht aus, das Barth den blauäugigen Antrag „Gemeinschaftliches Wohnen und Bauen“ von Heiko Horst dazu missbraucht hat, den alten Menschen die Möglichkeit vorzugaukeln, bald in der Kreuznacher-/Talstraße preiswert und altersgerecht wohnen zu können.

Nein, über Substanzielles und Verbindliches kann Barth die Seniorinnen und Senioren nicht informiert haben. Wir vermuten eher, dass er, außer heißer Luft, wieder einmal nichts Substanzielles und Konkretes von sich gegeben hat. Und so bleiben wir dann bei unserer Meinung, dass sich mit dem überforderten Barth einer der größten Dampfplauderer und Schaumschläger im Amt des Ortsbürgermeisters befindet, den die Ortsgemeinde jemals ertragen musste. Einen Ortsbürgermeister, der nicht einmal davor zurückschreckt, die älteren Mitbürger der Gemeinde mit substanzlosem Gequatsche und leeren Versprechungen einzulullen und etwas vorzugaukeln. Den Seniorinnen und Senioren der Gemeinde bleibt nur die vage Hoffnung, dass wir die besonderen Maßnahmen, die für sie in 2017 von so großer Bedeutung sein sollen, im Haushaltsplan übersehen und nicht erkannt haben.

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5 Gedanken zu „Seltsamer Auftritt von Ortsbürgermeister Barth bei der Senioren-Weihnachtsfeier.“

  1. 7 Milliardenim Haushalt wären für unsere Gemeinde ein bisserl viel. Meinen Sie nicht auch?
    Wenn Sie, wie ich vermute, alle Protokolle des Gemeinderates usw. lesen, müssten Sie wissen, dass das Amtshaus auch für die Seniorinnen und Senioren vorgesehen ist. Es gibt bereits Arbeitskreise, die sich mit diesem Thema befassen, wie z. B. Demenz-Betreuung, Seniorenkaffee und dergleichen mehr. Reden Sie doch nicht immer so herabwürdigend über unseren Bürgermeister. Ich würde mir das nicht gefallen lassen und sie verklagen.

    1. Danke für den Hinweis. Natürlich sind 7 Milliarden im Haushalt ein bisserl viel. Uns hat offensichtlich das vorweihnachtliche Wunschdenken übermannt. Aber 7 Millionen sind ja auch ein ganz schöner Batzen.

      Und natürlich lesen wird die Protokolle der Gemeinderatssitzungen. Und zwar sehr genau. Wir gehen auch davon aus, dass das Amtshaus von den Seniorinnen und Senioren genutzt werden kann. Aber es ist doch wohl noch nicht zum Altersheim erklärt worden. Die Ankündigungen und Versprechungen von Barth sind nicht der Rede wert. Ebenso hätte er verkünden können, dass das Amtshaus demnächst auch von einer Selbsthilfegruppe für spielsüchtige Kleingärtner genutzt werden kann.
      Barth hat den älteren Menschen nichts Substanzielles mitgeteilt.

      Im Übrigen reden wir nicht herabwürdigend über den Ortsbürgermeister. Wir weisen, wann immer auch angebracht, nur mit unwiderlegbaren Fakten und überzeugenden Argumenten auf seine inkompetente und schwafeldurchtränkte Amtsführung hin. Das muss er sich gefallen lassen. Und zum Glück kann man deshalb in diesem Lande noch nicht verklagt werden.

      1. Noch eine Bemerkung: Wir schätzen Sie als fairen und klugen Foristen. Deshalb sollten Sie wissen, dass wir im Forum nicht nur unsere eigene Meinung wiedergeben. Wir vertreten mittlerweile die Ansichten vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger, die mit der Arbeit des jetzigen Ortsbürgermeisters nicht zufrieden sind und sich besonders an der abgehobenen und überheblichen Art seiner Amtsführung stören. Vielleicht sollten Sie als „guter Freund“ Barth einmal darauf hinweisen.

  2. Vielleicht hat er den bedauernswerten Zuhörern ja von den erneut hohen Investitionen in die Friedhofsanlagen erzählt. Das klingt zwar etwas makaber, ist aber tatsächlich die einzige Position im Haushalt von der sie mittel- und langfristig etwas haben.

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