Barth sorgt für Kopfschütteln: Gemeinsame Betreuung von Demenz-Kranken und Kinder-Krabbelgruppe.

Legt man einmal die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vorgenommene Definition zugrunde (siehe hier), dann wird noch einmal deutlich, welchen unsäglichen Unsinn Ex-Ortsbürgermeister Müller von sich gegeben hat, als er unaufhörlich die private Bauinvestition in der Schulstraße als „Mehrgenerationenhaus“ bezeichnete hatte und die Bürgerinnen und Bürger für dumm verkaufen wollte. Das gilt uneingeschränkt auch für Barth, der diesen Begriff ebenfalls wahrheitswidrig verwendet, weil das Nutzungs- und Raumkonzept des renovierten Amtshauses nicht annähernd die Kriterien für ein Mehrgenerationenhaus erfüllt. Die Bezeichnung „Mehrgenerationenhaus“ ist reine Augenwischerei.

Doch das ist noch lange nicht alles. Barth verweist bei der Einweihungsfeier des renovierten Amtshauses stolz darauf hin, dass es neben dem „Demenzcafé“ einen kleinen Raum gibt, der demnächst einer Krabbelgruppe zur Verfügung stehen soll: „Somit haben wir Alt und Jung bei- und nebeneinander – genauso, wie es in diesem Mehrgenerationenhaus auch sein soll“, so Thomas Barth abschließend.“ Solch ein hirnloses Gerede (siehe hier) kann einem nur noch die Zornesröte ins Gesicht treiben. Denn genau genommen redet Barth einem zu fördernden Mit- und Nebeneinander von 1-2jährigen Kleinkindern und schwerkranken Menschen das Wort, ohne sich über die Problematik eines solchen Projektes sowie die erzieherischen und betreuerischen Risiken im Klaren zu sein und was an Absurdität kaum noch zu übertreffen ist.

Da redet ein Blinder von der Farbe. Wer einmal in seiner unmittelbaren Umgebung den kognitiven, emotionalen und sozialen Zerfall eines unheilbar an Demenz erkrankten Menschen miterleben musste, der kann über eine solch absurde und hirnverbrannte Logik nur noch empört sein. Wer schwerkranke Menschen mit 1-2jährigen Kleinkindern unter dem Mäntelchen eines „Mehrgenerationenhauses“ zusammenbringt, der scheint, ohne vielleicht das direkte Krankheitsbild aufzuweisen, bereits in jungen Jahren von den Symptomen dieser schrecklichen Krankheit befallen zu sein. Natürlich sind auch bei an Demenz erkrankten Menschen sozialen Kontakte zur Betreuung und Therapie unbedingt notwendig. Aber doch bitte nicht durch eine Krabbelgruppe, deren Winzlinge noch nicht einmal aufrecht stehen können.

Wer ein solches Erziehungs- und Betreuungskonzept vorschlägt, der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und wer dann noch, wie eben Barth, mit dem despektierlichen Begriff „Demenzcafe“ den Eindruck erweckt, dass es sich bei der Betreuung von demenz-kranken Menschen um eine heitere und vergnügliche Veranstaltung bei Kaffee und Kuchen handelt, bei der eine Krabbelgruppe noch zur allgemeinen Belustigung beiträgt, der weiß nicht, worüber er spricht. Den sollt man allerdings auch nicht bei der Festlegung eines sinnvollen Nutzungskonzepts des Amtshauses zu Rate ziehen.

Es ist an der Zeit, dass dem wirren Barth’schen Gedankengut von den Fachkräften der GFA oder anderen Fachkräften eine Ende bereitet wird. Der Gemeinderat ist gehalten, die konfusen Absichten des Ortsbürgermeisters zu kontrollieren und ihnen gegebenenfalls zu widersprechen.

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2 Gedanken zu „Barth sorgt für Kopfschütteln: Gemeinsame Betreuung von Demenz-Kranken und Kinder-Krabbelgruppe.“

  1. Nun muss ich da wohl mal zugunsten unseres Bürgermeisters in die Bresche springen, denn so ganz entspricht dieser Artikel nicht der Wahrheit.
    Fakt ist zwar, dass sowohl Demenz-Café als auch Spielgruppe unter einem Dach beherbergt sind, doch nicht zur selben Uhrzeit.
    Die Krabbelgruppe ist vormittags, das Café öffnet nachmittags seine Türen.
    Insofern finde ich eine sinnvolle Nutzung des Amtshauses durchaus gegeben !

    1. Es ehrt Sie, dass Sie für den Ortsbürgermeister in die Bresche springen. Leider springen Sie in die falsche Bresche.

      Barth hat in seiner Mitteilung mit keinem Wort erwähnt, dass die Krabbelgruppe nur am Vormittag betreut wird („Neben dem großen Raum gibt es einen kleinen Raum, der für eine Krabbelgruppe zur Verfügung steht“) und die Betreuung separiert vom Demenz-Café stattfindet. Im Gegenteil: Mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf, dass es sich beim renovierten Amtshaus jetzt um ein „Mehrgenerationenhaus“ handelt und in dem “wir Alt und Jung bei- und nebeneinander“ haben, hat Barth deutlich gemacht, dass Krabbelgruppe und Demenz-Café nicht isoliert voneinander stattfinden. Sonst wäre diese Aussage und das mit dem „Mehrgenerationenhaus“ ja auch völliger Unsinn.

      Wenn Barth das also so nicht gemeint hat, hätte er sofort die Möglichkeit zur Richtigstellung gehabt. Wir sind doch jederzeit bereit, unsinnige Aussagen zu korrigieren. Im Übrigen haben wir ja auch nicht die sinnvolle Nutzung des Amtshauses in Frage gestellt.

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