„Wir bitten um Beachtung.“

„Wir bitten um Beachtung“, steht im Pluralis Majestatis (Plural der Hoheit) regelmäßig unter den Mitteilungen, mit denen Ortsbürgermeister Barth beinahe wöchentlich im Nachrichtenblatt und auf der Webseite der Gemeindeverwaltung eine Verschiebung oder den Ausfall seiner Sprechstunde bekanntgibt. Nun ist ein solcher Vorgang kein Beinbruch, wird doch von dem Angebot eh kaum noch Gebrauch gemacht. Auch die großspurige Begründung des nachgerückten Hinterbänklers wäre noch klaglos hinzunehmen, wenn sich hinter der Meldung nicht ein Zustand verbergen würde, den das Forum bereits vor einem Jahr vorausgesagt hat: Barth ist nicht mehr in der Lage, seine ehrenamtliche Tätigkeit als Ortsbürgermeister vollumfänglich wahrzunehmen (siehe hier).

Seit Oktober des vergangenen Jahres geistert der geltungssüchtige Wichtigtuer durch die rheinhessische Landschaft und behelligt mit seinen aufdringlichen Besuchen Alles und Jedes, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist oder rechtzeitig vor ihm die Türen verschließen konnte.

Mitzuverfolgen ist dieses wirre Treiben auf Facebook, wo der nachgerückte CDU-Hinterbänkler sich nicht scheut, jede, noch so kleine Banalität und jede, noch so große Belanglosigkeit reißerisch aufzublasen, um sich damit ins Gespräch zu bringen und seine politische Daseinsberechtigung unter Beweis zu stellen. Die Summe der auf Facebook aufgeführten Peinlichkeiten und Absurditäten hatte zwischenzeitlich ein so großes Ausmaß angenommen, dass sich die Redaktion des Forums gezwungen sah, ihre Rubrik „Das aufregende Leben des Thomas B.“ wegen der Verursachung geistiger Übelkeit und eines schmerzhaften, intellektuellen Unwohlseins einzustellen.

Nun wären auch diese Schläge noch zu ertragen, wenn durch dieses peinliche Gehabe und aufgesetzte Getue nicht auch der politische Stillstand in Stadecken-Elsheim eingetreten wäre. Nichts geht mehr, oder es geht kaum noch etwas voran, seit dem eingebildeten Selbstdarsteller die Zeit fehlt und er sich vorwiegend um seine politische Karriere kümmert. Wenn in einem Jahr auf die fünfjährige Untätigkeit von Barth zurückgeschaut wird, wird sich das Bild einer gähnenden Leere auftun und man wird feststellen, dass das Geschwafel und Gefasel eines Wichtigtuers und Schaumschlägers gemeindliche Politik ersetzt und sich wie Mehltau über das politische Geschehen in der Ortsgemeinde gelegt hat.

Dieser, von Barth verursachte, politische Schlaf- und Dämmerzustand ist auch an anderen Indikatoren abzulesen. Mit nur 2 Gemeinderatssitzungen innerhalb eines halben Jahres wird gerade noch die Mindestvorschrift in der Gemeindeordnung erfüllt. Es wird in ganz Rheinland-Pfalz mit Sicherheit keine Gemeinde geben, deren Ratsmitglieder weniger „häufig“ getagt hätten. Dabei hat sich Barth wegen der Fülle der gemeindlichen Aufgaben in den vergangenen Jahren zu 25 Prozent von seiner beruflichen Tätigkeit freistellen und sich dafür aus der Gemeindekasse bezahlen lassen.

Auf der Webseite der Gemeindeverwaltung sind seit Beginn dieses Jahres unter „Aktuelles aus der Ortsgemeinde“ gerade mal 8 kümmerliche Artikel eingestellt worden. Von „Der Weißapfelbaum“ über „Sternsinger zu Besuch im Rathaus“ bis hin zum „Stadtradeln 2018“ ist dort alles zu finden, was auf der nach oben offenen Nichtigkeitsskala an vorderster Stelle steht – nur über Politik ist dort nichts zu finden. Bei Barth erschöpft sich Gemeindepolitik in aufgeblasenen Nebensächlichkeiten und eitler Selbstdarstellung. Bei wichtigen gemeindlichen Angelegenheiten und Projekten kommt man entweder überhaupt nicht oder nur im Schneckengang voran.

Es bleibt nicht aus, dass alles liegen bleibt, wenn man sein Ehrenamt vernachlässigt und Tag und Nacht vorwiegend seiner politischen Karriere hinterherrennt. Was allerdings bleibt, ist die üppige Aufwandsentschädigung von monatlich 2.000,00 €, die angesichts des geringen Arbeitsaufwands von Barth eher einem glücklichen Lottogewinn gleichkommt. Bis zur Wahl des Ortsbürgermeisters im nächsten Jahr werden wir noch öfter auf die verheerende Leistungsbilanz von Barth eingehen und mit „Wir bitten um Beachtung“ zur kritischen Betrachtung auffordern.

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