Der „Herr über Rebstöcke und Fässer!“ – Kaum noch (er)tragbar.

Auf den ersten Blick haben wird gedacht, dass es sich im Nachrichtenblatt Nr. 25 um eine schwarzumrandete Trauerbekundung handelt, bis wir dann gemerkt haben, dass es eine bezahlte Werbeanzeige von „Timo Eppelmann, Stadecken-Elsheim“ ist, mit der er Dorothea Schäfer unterstützen möchte. Bei was, wird nicht ausdrücklich gesagt, wohl aber, dass Eppelmann „in persönlichen Gesprächen“ erkannt hat, „dass es Ihr um die Stärkung des ländlichen Raums geht!“ Anscheinend hat Schäfer (CDU) Eppelmann (CDU) auf seinem Weingut „mit dem Turm“, der „PanoramaVinothek“ und der „EppelmannLounge“ in der „Barrique Scheune“ besucht und ihm nach einem Fachgespräch über die steuerliche Absetzung eines „SpülService“ bei Gemeindeveranstaltungen ihr politisches Credo erläutert.

Warum die die Eppelmann-Anzeige, garniert mit einem Portrait-Foto des eitlen Weinbauern im nichtamtlichen Teil und nicht, wie alle anderen bezahlten Inserate, im Anzeigenteil des Amtsblatts platziert wurde, dazu sollte das Oppenheimer Verlagshaus einmal Stellung nehmen. Viel interessanter ist jedoch die Tatsache, dass Eppelmann Stadecken-Elsheim offensichtlich zum „ländlichen Raum“ zählt und, wenn auch unausgesprochen, seiner Erwartung Ausdruck verleiht, dass bei der versprochenen „Stärkung des ländlichen Raums“ auch etwas für die Land- und Weinwirtschaft und den Bauern- und Winzervereins abfällt. Nur so ist eigentlich die freundliche „Unterstützung“ zu erklären. Denn die Unterversorgung der Gemeinde mit einer schnellen Internetanbindung, an der auch Eppelmann als langjähriges Gemeinderatsmitglied eine gehörige Portion Mitschuld trägt, oder die Aussiedlung von Betrieben, die die alten Ortskerne immer stärker belasten und große Verkehrsprobleme verursachen, hat dieser Lobbyist und Interessenvertreter mit Sicherheit nicht gemeint.

Es ist übrigens derselbe Timo Eppelmann, der als Vorsitzender des Bauern- und Winzervereins in einem Artikel der AZ am 25.05.2017 und im Zusammenhang mit dem geplanten Bau der Rheinhessen-Sternwarte in Stadecken-Elsheim behauptet hat: „Mit uns wird nicht gesprochen.“ Wenn es stimmen sollte, wie in einem Artikel von Mainz& dargelegt, dass bereits eine Woche vor diesem Interview und am 17.05.2017 ein ausführliches Informationsgespräch zwischen Ortsbürgermeister Barth, Timo Eppelmann und Jan-David Förster, Projektverantwortlicher der AAG für die Sternwarte, stattgefunden hat, dann ist die Behauptung von Eppelmann eine glatte Lüge. Wenn man dann noch weiß, dass das Projekt seit über 4 Jahren intensiv im Gemeinderat besprochen wird und dort neben Eppelmann noch weitere 6 Mitglieder des Bauern- und Winzervereins vertreten sind, dann ist die Behauptung Eppelmann’s an Dreistigkeit und Unglaubwürdigkeit kaum noch zu übertreffen.

Angesichts einer solchen Lüge ist es eine Schande, dass Personen wie Eppelmann in Stadecken-Elsheim öffentliche Funktionen wahrnehmen und im Gemeinderat sogar noch als Fraktionsvorsitzende fungieren. Es ist zu hoffen, dass sich die Bürgerinnen & Bürger bei der nächsten Gemeinderatswahl an ein solch unredliches Verhalten eines Ratsmitglieds erinnern werden.

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2 Gedanken zu „Der „Herr über Rebstöcke und Fässer!“ – Kaum noch (er)tragbar.“

  1. Leider ist Herr Eppelmann nicht der Einzige, der im nichtamtlichen Teil des Nachrichtenblattes Wahlpropaganda für Frau Schäfer macht. Im Nieder-Olmer Abschnitt machen die zwei Herren Horn und Lenzen ebenfalls Reklame für Frau Schäfer.
    Beide Anzeigen sind eine typische Propaganda ohne Inhalt.
    Nieder-Olm: Die beste Wahl für unseren Landkreis. -> Weshalb wird nicht beschrieben.
    Stadecken-Elsheim: Es geht Frau Schäfer um die Stärkung des ländlichen Raums -> Wie sieht die „Stärkung“ aus? Wer genießt evtl. Vorteile durch die nicht beschriebene „Stärkung“?

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