„Urlaubsvertretung durch Beigeordnete bis 5. August.“

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Das gilt auch für die Verwaltungsspitze im Rathaus. Daher gibt Stadtbürgermeister Walter Jertz (parteilos) bekannt, dass er vom Mittwoch, 11. Juli, bis einschließlich Sonntag, 5. August, nicht im Hause sein werde. Die Urlaubsvertretung für den Stadtchef übernehmen der Zweite Beigeordnete der Stadt, Dieter Fischer (parteilos), in der Zeit von Donnerstag, 12. Juli, bis Sonntag, 15. Juli, sowie der Erste Beigeordnete Rainer Ebling (AL) in der Zeit von Montag, 16. Juli, bis einschließlich Sonntag, 5. August.“



So informiert der ehrenamtlich tätige Ortsbürgermeister von Oppenheim auf der Webseite der Gemeinde und in der AZ Mainz über seine Abwesenheit während seines Sommerurlaubs. Und so klingt es, wenn in Stadecken-Elsheim Ortsbürgermeister Barth (CDU) seine „Sommerpause“ macht: „Die Sprechstunden des Ortsbürgermeisters finden in der Zeit von Mittwoch, 11.07. bis Mittwoch, 01.08.19 nicht statt.“ Basta!

Da fehlt doch die Hälfte, möchte man meinen. Kein Wort über eine Vertretung oder darüber, dass ein/e Beigeordneter/e für den Ortsbürgermeister einspringt. Er ist einfach keiner da. Dabei werden gemäß der GemO die Beigeordneten extra dafür gewählt, den Ortsbürgermeister in seiner Abwesenheit vertreten. Davon ist in Stadecken-Elsheim nichts zu spüren. Alle „Schön-Wetter-Beigeordneten“ sind zur selben Zeit spurlos von der Bildfläche verschwunden. Und Barth setzt sogar noch einen drauf: „In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an die VG Nieder-Olm, Tel-Nr. 06136/69-0“, rät er lapidar und entzieht sich geschickt seiner Verantwortung. Das ist schon ziemlich dreist, wenn man bedenkt, dass er für seine kleine „Sommerpause“ dann noch eine Aufwandsentschädigung von knapp 2.000,00 € kassiert.

Übrigens, Barth ist ebenfalls am Sonntag, den 5. August, wieder zurück und hat seine 1. Sprechstunde, wenn er sie denn nicht wieder ausfallen lässt, am Montag, den 6. August. Nur sagt das unser kleiner „Schlaumeier“ nicht. In bester Hütchenspieler-Manier erweckt er den Eindruck, als ob er nicht erst am 06.08., sondern bereits am Mittwoch, den 01. August, wieder da wäre und seine Arbeit aufnimmt. Das hört sich doch viel besser an und verkürzt zumindest optisch den Zeitraum seiner Abwesenheit. Und während er sonst jede Nichtigkeit und Banalität aus der Ortsgemeinde zur Veröffentlichung an die AZ Mainz einreicht und hochjubeln lässt, hält er sich beim Thema Abwesenheit diskret zurück und schleicht sich ohne Pressemitteilung von dannen – in bester Bundeswehr Manier: „Täuschen, tarnen und verpissen.“

Nein, es geht nicht darum, einem ehrenamtlich tätigen Ortsbürgermeister den Urlaub zu missgönnen – auf seinen Urlaub hat jeder Däumcherdreher ein Recht. Es geht uns einzig und allein darum, darauf hinzuweisen, dass man nicht hinterfotzig den Zeitraum seiner Abwesenheit verschleiert, man sich vorschriftsmäßig vertreten lässt und sich an die Gemeindeordnung hält.

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