„Bachpate“ Hermann Müller (CDU) steigt aus der politischen Versenkung und „pocht“ auf Radweg

Nachdem am Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ offensichtlich das Interesse nachgelassen hat und in der Diskussion eine Verschnaufpause eingelegt wurde, wird jetzt mit dem Radweg Mainz-Lerchenberg-Essenheim-Stadecken-Elsheim eine neue Sau durch Dorf getrieben. Seit Wochen überbieten sich Provinz- und Lokalpolitiker in gegenseitigen Schuldzuweisungen und versuchen, das Geschehen um den gewünschten Radweg mit fadenscheinigen Argumenten und durchschaubaren Initiativen parteipolitisch auszuschlachten.

Natürlich ist es legitim, wichtige Projekte mit allem Nachdruck zu vertreten und durchsetzen zu wollen. Das gilt für den privaten, ebenso wie für den öffentlichen Bereich. Es kommt jedoch entscheidend darauf an, welchen Stil und welchen Mittel bei der Durchsetzung seiner Interessen angewendet werden.

Wenn jetzt Ex-Ortsbürgermeister Hermann Müller (CDU) aus der politischen Versenkung aufsteigt und umgehend den Bau des Radwegs von Mainz nach Stadecken-Elsheim fordert, dann kann man darüber nur noch verwundert den Kopf schütteln. Müller war von 2004 bis 2014 Ortsbürgermeister und es ist ihm in seiner 10-jährigen Amtszeit nicht ansatzweise gelungen, die Landesregierung von der Notwendigkeit dieses Projekts zu überzeugen. Sich heute, nach 15 Jahren hinzustellen und in der AZ Mainz ultimativ den Bau des Radwegs zu verlangen („VG Nieder-Olm: Hermann Müller (CDU) pocht auf Radweg“), ist nicht nur peinlich, sondern auch pure Heuchelei. Das gilt ebenso für seinen CDU-Nachfolger Barth, der in mehr als 5 Amtsjahren ebenfalls den Radwegbau nicht durchsetzen und in dieser Zeit nur mal mit ein paar populistischen und halbherzigen Pressemitteilung aufwarten konnte.

Um von seinem eigenen Versagen und das seines CDU-Nachfolgers Barth abzulenken, kritisiert Müller jetzt auch noch die SPD, die natürlich das Unvermögen der beiden CDU-Politiker tunlichst ausschlachten und, nachdem die beiden Herren nichts auf die Reihe bekommen haben, mit eigenen Initiativen punkten möchte. Wenn Müller heute dem Landtagsmitglied Nina Klinkel (SPD) vorwirft, sie „hätte ihr Mandat in der Regierungskoalition lieber nutzen sollen, um Druck für den Radwegebau zu machen“, dann hat er offensichtlich vergessen, wer zu dieser Zeit ein Mandat in der Landtagsfraktion der CDU ausgeübt hat: Landrätin Dorothea Schäfer (CDU). So viel zur politischen Korrektheit.

Müller, der heute als CDU-Mitglied sein politisches Gnadenbrot im VG-Rat Nieder-Olm verdient, sollte seine Hufe still- und sich aus der aktuellen Politik raushalten. Anstatt populistisches Zeugs zu reden und Polemik zu verbreiten, sollte er sich intensiv um sein Amt als Bachpate kümmern und sich vorwiegend um die Ausübung dieser ehrenvollen Aufgabe kümmern.

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