Wer ist Koch, wer ist Kellner?

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Als im vergangenen Sommer die beiden Ex-Bürgermeisterkandidaten Horst (FWG) und Krützfeld (SPD) mit großem Brimborium zu Beigeordneten mit eigenem Geschäftsbereich gekürt wurden, hatte man bei Krüzfeld den Eindruck, als hätte er endlich das Ziel seiner politischen Sehnsüchte erreicht und er vor lauter Stolz über die Ernennung aus allen Nähten platzen würde. Auch die lokale SPD jubelte so, als hätte die sich im Abwind befindende Bundespartei in Umfragen plötzlich wieder die 40-Prozentmarke übersprungen. Horst legte gleich nach der Wahl sein Ratsmandat nieder, um sich ganz der Verwaltungsarbeit zu widmen. Aber was machen die beiden Herren eigentlich?

 

In den Ratssitzungen, an denen Krützfeld als Gemeinderatsmitglied teilnehmen muss und Horst als Beigeordneter teilnehmen kann, nehmen sie regelmäßig neben einem selbstverliebten Ortsbürgermeister Platz und blicken bedeutungsvoll in die Runde, ohne etwas Substanzielles zur Sitzung oder ihrem Geschäftsbereich beizutragen. Folgt man den Protokollen der Gemeinderatssitzungen, so ist dort über konstruktiven Vorschläge oder nennenswertes Kommentare der beiden Herren nichts zu lesen.

Das ist umso bemerkenswerter, wenn man sich einmal vor Augen führt, dass Horst mit dem Geschäftsbereich Bauen Umwelt und Verkehr und Krützfeld mit dem Bereich Generationen, Ehrenamt, Kultur, Sport und Tourismus, beide Herren für mehr als 50 Prozent der gesamten Verwaltungsarbeit in der Gemeinde zuständig sind. Nur merkt man davon nichts. Wenn im öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung oder bei einer anderen Verwaltungsveranstaltung ein Geschäftsbereich von Horst oder Krützfeld auf der Agenda steht, plaudert ausschließlich der egomanische Barth und spielt sich geltungsbedürftig in den Vordergrund. Horst und Krüzfeld sitzen ehrfürchtig daneben und hören aufmerksam zu, wenn ausschließlich Barth über die ihnen zugeordneten Verantwortungsbereiche schwadroniert.

Solche Art Unterwürfigkeit ist kaum nachzuvollziehen, wenn man sich einmal die Aufgaben der Beigeordneten nach § 50 Absatz 6 der Gemeindeordnung anschaut: „Die Beigeordneten verwalten ihren Geschäftsbereich im Rahmen der Beschlüsse des Gemeinderats und der allgemeinen Richtlinien des Bürgermeisters selbständig…“ und: „An Einzelweisungen des Bürgermeisters sind sie nur gebunden, soweit dies für die Einheit der Verwaltung oder für den geregelten Ablauf der Verwaltungsgeschäfte geboten ist.“  Unabhängigkeit vom Ortsbürgermeister und Selbständigkeit sind also garantiert. Dennoch, bei beiden Herren ist davon nichts zu sehen. Ob es Horst und Krützfeld an Initiativen mangelt, wissen wir nicht. Mit Sicherheit aber mangelt es beiden Herren am selbstbewussten Auftreten und einer überzeugenden Darstellung Ihres Engagements.

Wir fordern deshalb die beiden Beigeordneten auf: Zeigen Sie den Menschen in der Ortsgemeinde, dass Sie die Ihnen übertragen Geschäftsbereiche eigenständig wahrnehmen und verantwortungsvoll ausüben! Zeigen Sie, dass die Ihnen gewährte Aufwandsentschädigung Ihr Engagement rechtfertigt und Ihrem Arbeitseinsatz entspricht! Zeigen Sie dem hochnäsigen Ortsbürgermeister, wer in Ihrem Geschäftsbereich kocht und kellnert. Und lassen Sie sich nicht von einem egozentrischen Selbstdarsteller die Butter vom Brot nehmen!

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