Mehr Sicherheit – Mehr Parkraum in Stadecken-Elsheim

Es mag vielleicht wie ein Witz klingen, aber während es so aussieht, als ob die rechtlich vorgeschriebenen Parkplätze für die Besucher der Burgscheune nie erstellt wurden, schränkt die Gemeindeverwaltung rund um den Kirchenthing die Parkmöglichkeiten für die Anrainer und Besucherinnen und Besucher weiter ein.
So wurde erst kürzlich und ohne erkennbaren Grund die obere Parkplatzmarkierung entlang der Kirchgasse entfernt. Und als dann trotzdem eine Anwohnerin ihr Fahrzeug an dieser Stelle parkte, wurden sie von Ortsbürgermeister Müller, der sich wieder einmal in seinem Geländewagen auf Patrouille befand, in Feldwebelmanier auf ihr „Parkvergehen“ hingewiesen und mit dem Abschleppdienst bedroht. Dabei befand sich die Dame völlig im Recht.

Wir wissen, dass Ortsbürgermeister manchmal etwas unkontrolliert lospoltert und wahrscheinlich hat er sich bei seiner Maßregelung auf das am Ende der Portstraße angebrachte Schild über ein absolutes Halteverbot, was an sich schon unsinnig ist, und den darauf angebrachten Hinweis, dass das Parken nur in gekennzeichneten Flächen erlaubt ist, bezogen.

Nun muss man aber wissen, dass im verkehrstechnischen Sinne von dem erwähnten „gesamten Platz“ weit und breit nichts zu sehen ist. Das betrifft besonders die Kirchgasse. Es gibt überhaupt keinen Platz. Verkehrstechnisch wird nämlich ein Platz in einer eindeutig vorgegeben Straßenführung umfahren und hat einen klar definierten Mittelpunkt, der dazu noch entsprechend gekennzeichnet ist. Dagegen handelt es sich auf dem erwähnten Areal am Kirchenthing schlicht und einfach um den Einmündungsbereich von 7 verschiedenen Straßen. Und dieser Bereich muss sogar, je nach Fahrtziel, noch mittig und diagonal durchfahren werden. Eine klare Straßenführung ist dort überhaupt nicht zu erkennen, geschweige denn ein Platz. Die Beschilderung ist also inkorrekt und man fragt sich, wie sich da überhaupt jemand zurechtfinden soll.

In diesen verkehrstechnischem Tohuwabo, in dem sogar alteingesessene Anwohner nicht so recht wissen, wo es lang geht, lässt die Gemeindeverwaltung die Bewohnerinnen und Bewohner, insbesondere jedoch auswärtige und ortsunkundige Gäste im Regen stehen, konzentriert sich stattdessen lieber auf die dirigistische und willkürliche Ausweisung von Parkmöglichkeiten und verwendet kaum einen Gedanken an die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Denn während man in der Ortsgemeinde beinahe an jeder Ecke über unsinnige und teilweise unnütze Verkehrsschilder stolpert, nimmt die Gemeindeverwaltung seit Jahren durch Untätigkeit in Kauf, dass die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auswärtige Gäste, am Kirchenthing einem enorm hohen Unfallrisiko ausgesetzt sind und es beinahe an ein Wunder grenzt, dass es noch nicht zu schweren Zwischenfällen gekommen ist. Hier ist dringender Handlungsbedarf angesagt. Anstatt sich einseitig darauf zu konzentrieren, ein Neubaugebiet nach dem anderen auszuweisen, sollte man erst einmal darauf achten, dass die vorhandene Infrastruktur in Ordnung gebracht wird und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger auf den Gemeindestraßen gewährleistet ist. In diesem Zusammenhang wäre auch mal zu überlegen, ob die einseitige Verkehrsbelastung den Anwohnerinnen und Anwohnern der Portstraße noch weiter zumutbar ist und es nicht endlich an der Zeit wäre, eine dringend benötigte zweite Zufahrt zum Ortsring anzulegen, die dem gesamten Rundling zu Gute kommen würde. Der Platz ist da.

Und das führt uns wieder zurück zu den Parkplätzen. Denn mit der verkehrstechnischen und sicherheitsorientierten Neuregelung des Kirchenthings würde sich nämlich auch das dirigistische und willkürliche Eingreifen in die Parkraumgestaltung erledigen. Nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist das Parken auf öffentlichen Straßen grundsätzlich und überall erlaubt, so lange die Einschränkungen des § 12 StVO beachtet werden. Nicht Ortsbürgermeister Müller, sondern allein die Straßenverkehrsordnung legt fest, wo in unserer liebens- und lebenswerten Ortsgemeinde geparkt werden darf. Dann gibt es auch mehr Parkmöglichkeiten und „Ortspolizist“ Müller könnte die Anzahl der Patrouillenfahrten in seinem Geländewagen reduzieren.

Den Gemeinderat bitten wir, sich der geschilderten Problematik anzunehmen und für Abhilfe zu sorgen.

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