Mund voll, Spaten leer.

Als sich am 03.11.2019 mit großen Brimborium die Gemeindeverwaltung werbewirksam in Positur stellte und den ersten Spatenstich für das neue Vereinsheim symbolisierte, war der Spaten von Ortsbürgermeister Barth (CDU) zwar leer, dafür sein Mund umso voller. Nachdem er mit „Gut Ding will Weile haben“ und „Alles hat seine Zeit“ über seine Mitverantwortung für den jahrelang verschobenen Neubau des Vereinsheims hinwegschwafeln wollte, ging es ihm plötzlich nicht schnell genug und er verkündete vollmundig und mit Schutzhelm verkleidet: „Am 1. Dezember ist Baubeginn, am 9. Dezember rollen die Bagger an.“

Offensichtlich hat es sich bei vielen Bürgerinnen & Bürgern mittlerweile herumgesprochen, dass der Herr Ortsbürgermeister gerne mal den Mund zu voll nimmt und mit großspurigen Versprechungen öfter über das Ziel hinausschießt. Bereits im vergangenen November machte sich bei den Anwesenden zum Spatenstich „einige Skepsis“ breit: „Jetzt warten wir drauf, dass die Bagger wirklich anrollen“, hinterfragte man die Barth’sche Ankündigung und sprach die Hoffnung aus, dass sich die Skepsis „in zwei Wochen als unbegründet erweisen“ möge.

Denkste, hat sie aber nicht! Nach 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8 Wochen war von den Baggern immer noch nichts zu sehen. Und plötzlich war von CDU-Parteifreundin Zurmühlen in der sonst so linientreuen AZ Mainz zu lesen, dass der „Neubau des Vereinsheims in Stadecken-Elsheim (…) mit Verzögerung“ startet und „die Ankündigung von Ortsbürgermeister Thomas Barth von der CDU beim ersten Spatenstich im November 2019 („Am 9. Dezember rollen die Bagger an“) (…) zu optimistisch ausgefallen“ sei. Schön formuliert, für das Verbreiten von heißer Luft – „zu optimistisch ausgefallen.“ Außerdem gäbe es im Gemeinderat noch „viele offene Fragen „, was die Vermutung nahelegt, dass Ortsbürgermeister Barth seine Pflicht vernachlässigt, den Gemeinderat angemessen zu informieren und sich mit ihm abzustimmen.

Nun machen wir Barth ja nicht direkt dafür verantwortlich, dass die Bagger nicht rechtzeitig angefangen haben zu baggern. Nein, man hat sich ja beinahe schon dran gewöhnt, dass öffentliche Bauprojekte öfter mal aus den zeitlichen und finanziellen Rahmen fallen. Was uns und viele Mensche in der Ortsgemeinde aber mittlerweile nervt, ist, dass Barth häufig den Mund zu voll nimmt und den Bürgerinnen & Bürger mit seinem großsprecherischen Gehabe mächtig auf den Geist geht und im Gegensatz zu seinem vollen Mund, der Spaten oft leer bleibt. Zurückhaltung und Mäßigung sind vermutlich zwei Begriffe, die im Wortschatz dieses Herrn keine so große Bedeutung haben. Vielleicht sollte er sich mal vor dem Schlafengehen von seiner Frau die lehrreiche Geschichte vom „Junker Prahlhans“ vorlesen lassen. Diese Geschichte ist pädagogisch sehr wertvoll und von hohem erzieherischen Wert.

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