Corona-Krise: Schrittweise Lockerung – Stadecken-Elsheim wartet auf Stellungnahme des Ortsbürgermeisters.

pixabay.com

In Anlehnung an das Jahresmotto des Stadecken-Elsheimer Gemeinderats „In kleinen Schritten für mehr Rücksicht“ haben die Bundesländer zur Minderung der Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens heute „kleine Schritte für mehr Normalität“ und die schrittweise Lockerung der Corona-Einschränkungen beschlossen. Nachdem Ortsbürgermeister Barth (CDU) sich in den vergangenen Wochen mehrfach an die  Bürgerinnen & Bürgern gewandt und dabei den Eindruck erweckt hat, als ob er sogar selbst an der Anordnung der Maßnahmen beteiligt gewesen wäre („Diese Maßnahmen fallen mir nicht leicht, sind aber mit Blick auf die Eindämmung bzw. Verlangsamung der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus unumgänglich.“), rechnen wir fest damit, dass er in den nächsten Tagen auch zu den beabsichtigten Lockerungen Stellung nehmen wird.

Wir gehen davon aus, dass sich der Ortsbürgermeister erst einmal bei den lieben Bürgerinnen & Bürgern recht herzlich dafür bedanken wird, dass sie sich „Angesichts dieser für uns alle neuen Umstände (…) [so] umsichtig und besonnen“ verhalten und in den vergangenen Wochen die Regelungen so diszipliniert eingehalten haben. Das sollte ihm schon ein dickes Lob wert sein. Wir wissen natürlich nicht, ob Ortsbürgermeister Barth (CDU) für die Grundaussagen seiner Analyse auch auf Kontakte zu den führenden Virologen Deutschlands, dem Robert Koch Institut und der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, zurückgegriffen hat, sind uns aber ganz sicher, dass er den „regelmäßigen Austausch mit (..)[s]einen Kollegen Bürgermeistern innerhalb der VG und mit der VG-Verwaltung als Krisenstab“ genutzt hat, um uns hilfreiche Ratschläge zu geben und weitere Maßnahmen zur Überwindung der Corona-Krise vorzunehmen; denn: „Unsere Maßnahmen sind aufeinander abgestimmt und werden der jeweiligen tagesaktuellen Lage angepasst.“ Es ist beruhigend zu wissen, dass das Krisenmanagement in so guten Händen liegt.

Ganz sicher sind wir auch, dass es Barth nicht nur bei der bloßen Verkündung der geplanten Lockerungsmaßnahmen belassen und der Ortsbürgermeister ganz klar darauf hinweisen wird, dass die geplanten Erleichterungen „keine Einbahnstraße“ sind und er von der Bevölkerung auch Gegenverkehr und weiterhin die strikte Einhaltung der Beschränkungen erwartet. Sollten nämlich durch nachlassende Disziplin die Infektionsraten wieder steigen, wird Barth knallhart klarstellen, dass die bis dahin vorgenommenen Lockerungen schnell wieder zurückgenommen werden und der Bevölkerung erneut Einschränkungen drohen könnten. An dieser kompromisslosen Haltung, davon sind wir überzeugt, wird der Ortsbürgermeister keine Zweifel aufkommen lassen. Aus diesem Grund, so vermuten wir, wird er auch noch einmal ausdrücklich auf die bestehenden Hygiene-, Schutz- und Abstandsregelungen erwähnen, die ihm besonders am Herzen liegen. („Seife reicht schon aus, es muss nicht gleich das Desinfektionsmittel sein.“) Insbesondere erhoffen wir, dass von Barth endlich auch geklärt wird, ob der Mindestabstand nun 1,5 m oder besser 2,00 m betragen soll.

Aber auch Mutmachendes und Aufmunterndes erwarten wir vom Ortsbürgermeister. Zwar wird Barth mit Sicherheit und zu Recht nochmals auf die Dramatik der Krise hinweisen (Wir müssen die Situation ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.“), aber er wird hoffentlich auch Licht am Ende des Tunnels sehen. Dieses Licht, und auch das werden wir von Barth erfahren, wird nur eine kleine Kerze und noch keine große Flamme sein. Deshalb rechnen wir fest damit, dass der Ortsbürgermeister uns noch einmal nachhaltig zur Einhaltung der Kontaktbeschränkungen auffordert („Ich appelliere im Sinne der Gesundheit an Sie alle, die Abstandsregelungen einzuhalten (mind. 1,5 Meter…)“, er aber auch weiterhin positiv und zuversichtlich in die Zukunft blickt: „Ich bin der festen Überzeugung, dass es uns gemeinsam gelingen wird, die ohnehin jetzt schon für uns herausfordernde Zeit für Stadecken-Elsheim erfolgreich zu bewältigen, und gehe davon aus, dass jede/r hierzu seinen Beitrag leistet.“ Barth spielt hier auf die Teilsanierung der Mainzer Straße und Schulstraße an, für die er seit Monaten ebenfalls ein Krisenszenario heraufbeschwört. Wir sind ganz und gar nicht der Meinung, dass es sich bei der Straßensanierung um eine vergleichbare Krise wie die Corona-Endemie handelt, sondern vermuten eher, dass Schwere und Bürde der Krisenbewältigung die Relationen im Oberstübchen des Ortsbürgermeisters schwer durcheinandergebracht haben.

Mit Spannung erwartet das Forum die nächste „Corona-News“ und Lageeinschätzung von Barth. Bis dahin möchten auch wir Hoffnung verbreiten und stimmen den Phrasen des Ortsbürgermeisters ausnahmsweise mal zu: „Mit Vorsicht und Zuversicht kommen wir aus dieser Krise heraus!“ Aber sicherlich nicht „gestärkt“, wie von Barth zynisch formuliert.

< zurück zur Artikelübersicht!
Print Friendly, PDF & Email