Lage spitzt sich zu – Unzufriedenheit in Elsheim wächst.

Die Lage spitzt sich zu. Die Unzufriedenheit der von der Renovierung der Mainzer Straße betroffenen Elsheimer*innen über Ortsbürgermeister Barth (CDU) und die Verwaltung wächst. Seit Wochen ist der Ortsbürgermeister untergetaucht und lässt die von der Sanierung betroffenen Menschen mit ihren Fragen und Anliegen im Stich. Das letzte Mal hat man von ihm etwas vernommen, als er in einem Schreiben vom 22.07.2020 überwiegend Altbekanntes mitteilte und alle „Anwohnerinnen der Mainzer Straße“ u. a. zum Horten von Klopapier aufforderte. Danach war nichts mehr von ihm zu hören.

Am 08.08.2020 hat er auf einem Info-Stand auf dem Dorfplatz ebenfalls nicht zu Verfügung gestanden und ließ sich von dem für „Generationen, Ehrenamt, Kultur, Sport und Tourismus“ (sic!) verantwortlichen Beigeordneten Krützfeld vertreten, der sich als gelernter Pastor redlich bemühte, die Sorgen und Nöte der Betroffenen geduldig entgegenzunehmen. Und natürlich hat man sich wieder einmal gewundert, warum der für die Sanierung verantwortliche Beigeordnete Horst sich nicht gezeigt hat.

Nachdem über Monate hinweg Ortsbürgermeister Barth beinahe jeden Quadratmeter neuverlegter Asphaltdecke auf der Webseite der Gemeindeverwaltung gefeiert hat, ist dort über den 2. Bauabschnitts und seine Auswirkungen kein Wort zu lesen.  So fragen sich viele Elsheimer*innen, warum auf der Fiedhofstraße der gesamte Verkehr zwischen Essenheim und Schwabenheim fließen kann, aber dort keine Busse des ÖPNV fahren dürfen – insbesondere die Buslinie 650, die für die Kinder, die in Mainz zur Schule gehen, besonders wichtig ist. Barth soll noch in der Einwohnerversammlung in der Selztalhalle zugesagt haben, dass nach Beendigung des 1. Bauabschnitts die Buslinie 650 über die Friedhofstraße fährt. Tut sie aber nicht, sondern fährt über die Ehrensäule Richtung Nieder-Olm und dann über Essenheim nach Mainz. Was für ein Schwachsinn und was für eine Vergeudung von Ressourcen!

Zur Erinnerung: Die Buslinie 650 wird während der Elsheimer Kerb problemlos über die Friedhofstraße umgeleitet. Und während der jährlichen Weinlese im Herbst wird in dieser Straße über 4 Wochen regelmäßig ein rigoroses Halte- und Parkverbot ausgesprochen, damit die 45-Tonner von ein paar Weinbauern 2 Mal am Tag komfortabel in Ihre Weinlagen gelangen. Sollte das nicht für den ÖPNV und die Menschen in der Ortsgemeinde gelten? Es zeigt sich wieder einmal, dass die Belange einer kleinen Interessengruppe diesem Ortsbürgermeister und der Gemeindeverwaltung näher liegen als das Gemeinwohl und die Interessen der Allgemeinheit. Vor allem der Schulkinder. Die Busse sollten so schnell wie möglich wieder über die Friedhofstraße fahren.

Auch das Parkraumproblem während der Sanierung bleibt immer noch ungelöst. Konkrete und umsetzbare Konzepte werden von der Gemeindeverwaltung immer wieder versprochen, aber nie vorgelegt. Besonders prekär ist die Situation am Effengraben, den die Kinder auf ihrem Weg zur Schule nutzen. Ob man dort und wer dort parken darf, ist rechtlich völlig unklar. Wie man hört, ist sogar Ex-Ortsbürgermeister Müller ins Parkraumbewirtschaftungsgeschäft eingestiegen und hat namentliche Parkplätze ausgewiesen. Auch ein anliegender Winzer weist auf seinem Grundstück privilegierte Parkplätze aus. Die Gemeindeverwaltung ist aufgefordert, die Rechtmäßigkeit des Befahrens und Parkens auf diesem Wirtschaftsweg zu untersuchen und bei Bedarf einzugreifen.

Gut, dass auch ein ehrenamtlich tätiger Ortsbürgermeister einmal Urlaub machen muss, ist selbstverständlich. Dass er jedoch in dieser kritischen Phase untergetaucht und die Betroffenen im Stich lässt, wird nicht durch seine pathetischen Danksagungen und schwülstigen Durchhalteparolen ersetzt. Es reicht nicht, immer nur den großen Staatsmann raushängen zu lassen. Man muss auch mal selbst kräftig mit anpacken.

Übrigens: Am Samstag, den 22.08.2020 „macht sich die Ortsspitze auf zum Volk.“ Dabei begeben sich Ortsbürgermeister Barth (CDU) und der gesamte Gemeinderat geschlagene 5 Stunden mit einem Traktor, der ein Fass Wein zieht, durch die Ortsgemeinde, um ungeachtet der Corona-Krise auf diese Art und Weise die Stadecker Kerb zu feiern. Unglaublich! Diese Damen und Herren hätten sich lieber mal eine halbe Stunde die Zeit nehmen sollen, den besorgten und empörten Anliegern*innen der Mainzer Straße Rede und Antwort zu stehen.
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