Jetzt also doch: Sperrung der Friedhofstraße, der Straße Am Rebenhügel und der Lindenstraße für den Durchgangsverkehr.

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Man kann es kaum fassen: Jetzt hat die Gemeindeverwaltung die Friedhofstraße, die Straße Am Rebenhügel und die Lindenstraße wegen der Sanierung der Mainzer Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Betroffen von dieser Maßnahme sind, bis auf die Anlieger*innen, die gesamte Ortsgemeinde und die Menschen aus Schwabenheim, die alle auf ihrem Weg von und nach Mainz riesige Umwege über den Selztalkreisel in Nieder-Olm und den Römerberg in Essenheim in Kauf nehmen müssen. Bis heute gibt es von der Gemeindeverwaltung für diese Maßnahme keine vernünftige Erklärung, sondern Ortsbürgermeister Barth (DCU) ergeht sich im Rahmen der Straßensanierung überwiegend in schwülstigen Danksagungen und wirren Einkaufsempfehlungen.

Die Sperrung empört nicht nur die Pendler zwischen Schwabenheim, Stadecken-Elsheim und Mainz, sondern ist auch eine schallende Ohrfeige für die Anlieger*innen der Mainzer Straße, die durch das Versagen der Gemeindeverwaltung seit Jahrzehnten mit einem Durchgangsverkehr von aktuell über 10.000 Fahrzeugen geplagt sind. Wer den Anwohnern*innen der Friedhofstraße, der Straße am Rebenhügel und der Birkenstraße nicht einmal zumutet, für ein paar Wochen die Last des Durchgangsverkehrs zu tragen, der verhöhnt alle, in der Mainzer Straße wohnenden Menschen. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, das von der Gemeindeverwaltung zu Beginn dieses Jahresvollmundig hinausposaunte Motto, „Mit kleinen Schritten für mehr Rücksicht“, zu praktizieren und gegenüber den Tausenden, die täglich weite Umwege in Kauf nehmen müssen, Rücksicht zu üben.

Besonders verärgert sind viele Menschen in Stadecken-Elsheim darüber, dass noch nicht einmal die Buslinie 640 auf dem direkten Weg nach und von Mainz die Friedhofstraße und die Straße Am Rebenhügel befahren darf. Viele Betroffene, die in Mainz arbeiten, dort zur Schule gehen oder andere wichtige Dinge zu erledigen haben, sind schwer enttäuscht von Ortsbürgermeister Barth (CDU), der sich in der seinerzeitigen Einwohnerversammlung noch ausdrücklich für den normalen Fahrbetrieb der Linie 640 in  der jetzigen Bauphase ausgesprochen hat. Nicht enttäuscht sind allerdings die örtlichen Weinbauern, denen der winzerfreundliche Barth zugesichert hat, während der Weinlese im September das Parken auf der Friedhofstraße für 4 Wochen einzuschränken, damit die Herren Winzer mit ihren 45-Tonner-Lesemaschinen bequem und ungehindert in ihre Weinlagen gelangen. Dafür bittet der Ortsbürgermeister um Verständnis. Für die Allgemeinheit und die Busse der Linie 640 sieht er dort kein Durchkommen.

Zurzeit nutzt der Ortsbürgermeister jede Gelegenheit, um zur Teilnahme an der Aktion „Stadtradeln“ zu animieren. Wir halten nicht viel von dieser Aktion, bei der jeder Teilnehmer fast ungeprüft seine „Fake-Kilometer“ angeben kann, die er vorgibt, in drei Wochen erradelt zu haben. Wenn es allerdingt stimmen sollte, dass diese Aktion einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet, dann wird sie durch die Sperrung der Friedhofstraße durch die Gemeindeverwaltung extrem stark konterkariert. Um das zu kompensieren, was durch die Engstirnigkeit einer Verwaltung und die weiträumige Umleitung des Durchgangsverkehrs an CO² und anderen Schadstoffen in die Luft geblasen wird, dafür müssten die Menschen aus Stadecken-Elsheim für mindesten 2 Jahre auf ihr Auto verzichten und sich nur noch auf dem Drahtesel fortbewegen.

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