Selbstbeweihräucherung und Eigenlob: Ortsbürgermeister Barth (CDU) gelingt „spektakuläre“ Fahrplanänderung.

Gleich im ersten Beitrag unter der Rubrik „Infos Ihrer Ortsgemeinde“ im Nachrichtenblatt Nr. 24 konnten die Bürgerinnen und Bürger wieder einmal mit Erstaunen feststellen, was für ein großartiger Kerl und exzellenter Macher Ortsbürgermeister Thomas Barth (CDU) ist. Unter dem Titel „Bushaltestelle Elsheimer Kirche wird wieder abends angefahren“ „freut sich“ Ortsbürgermeister Barth darüber, dass demnächst 2 Busverbindungen der Linie 650 (Abfahrtszeit Mainz Hbf 19.35 und 22.35 Uhr) „einen Schlenker“ von der Haltestelle Ehrensäule bis zur Haltestelle Elsheimer Kirche machen und dadurch Elsheimer Anwohner/innen der „längere Weg“ von Stadecken nach Hause erspart bleibt. Unterzeichnet ist der Artikel mit „Thomas Barth, Ortsbürgermeister“, der Mitteilungen der Gemeindeverwaltung vorwiegend in seinem Namen und seiner Amtsbezeichnung veröffentlichen lässt.

Barth, der „sich auf mehrfachen Wunsch“ für die Fahrplanänderung der Linie 650 „eingesetzt“ hat, feiert es als großen Erfolg, die RNN GmbH dazu bewogen zu haben, von täglich 26 Anfahrten gerade mal 2 Fahrten mit dem kleinen „Schlenker“ nach Elsheim Kirche durchzuführen. Aber das soll natürlich seine immensen Bemühungen nicht schmälern. Obwohl, die RNN gehört zum Zweckverband Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (ZRNN), dem die Stadt Mainz, die Landkreise Bad Kreuznach, Birkenfeld, Mainz-Bingen und der Landkreis Alzey-Worms angehören. Er befindet sich also in öffentlicher Hand, in der Barth zahlreiche politische Funktionen innehat. Barth ist quasi Miteigentümer der RNN, und, überspitzt könnte man behaupten, dass ihm noch nicht einmal in seinem eigenen Laden ein besseres Verhandlungsergebnis gelungen ist.

Irgendwie erinnert uns diese Selbstbeweihräucherung und sein Hang zum Eigenlob auch an seine seinerzeitige Rolle bei der Ansiedlung einer zweiten Arztpraxis für Allgemeinmedizin, bei der Barth über Monate den Eindruck erweckte, als ob er sich in vielversprechenden Gesprächen mit einem interessierten Arzt befände und die Praxiseröffnung kurz bevorstände, bis ihn die Krankenärztliche Vereinigung Rheinland Pfalz (KV RLP) zurückpfiff und keinen Versorgungsbedarf feststellte. Bis heute wartet die Ortsgemeinde auf eine zweite Arztpraxis für Allgemeinmedizin. Dafür war Barth bei der Praxissuche für den neuen Kinderarzt behilflich, dem er lt. AZ Mainz die seit Jahren leerstehende Praxis im sogenannten „Mehrgenerationenhaus“ in der Schulstraße vermittelte, und zu deren Eröffnung er großspurig verkündete, „dass es uns gemeinsam gelungen ist, einen Kinderarzt in unseren kinderreichen Ort zu bekommen.“ Wer solch einen Ortsbürgermeister hat, der braucht sich um die ärztliche Versorgung einer Ortsgemeinde nun wirklich keine Sorgen zu machen.

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