Anmaßend und abgehoben – Stadtbürgermeister Kuhl droht mit Rücktritt.

Manchmal kommt es einem so vor, als ob einige der ehrenamtlich tätigen Bürgermeister der VG Nieder-Olm sich in ihren Ämtern gewaltig überschätzen und öfter mal ihre Bodenhaftung verlieren. So hat jetzt der SPD-Stadtbürgermeister von Nieder-Olm in der AZ Mainz vom 25.01.16 im Zusammenhang mit der Diskussion um den geplanten Bau eines Großparkplatzes im Stadtzentrum gewaltig auf den Putz gehauen und folgende Anmaßung von sich gegeben: Solange ich Bürgermeister in Nieder-Olm bin, wird es keine Tiefgarage im Stadtzentrum geben.“ Gut gebrüllt, Löwe! – Der Mann scheint abgehoben zu haben und droht mit Rücktritt.

Mit da lasse ich nicht zu, dass der neue Parkplatz vor der Grundschule nach so kurzer Zeit wieder ausgegraben [..] wird“ fügt er gleich noch ein weiteres Beispiel seines übersteigerten Egos und seiner Selbstüberschätzung hinzu, wobei es sich bei ihm, vielleicht tiefenpsychologisch erklärbar, so anhört, als ob der Parkplatz bereits als Tiefgarage existiert und wieder ausgegraben werden soll. Da scheint es im Inneren des Stadtbürgermeisters gewaltig zu Rumoren.

Wir möchten uns wahrhaftig nicht in die Diskussion um den Standort eines geplanten Großparkplatzes in Nieder-Olm einmischen, wenn jedoch der Stadtbürgermeister in so großkotziger und überheblicher Manier seinen Rücktritt ankündigt und damit eine offen ausgetragene Auseinandersetzung und Diskussion abwürgen möchte, dann müssen diesem Herrn die  Grenzen seines Amtes und seines Einflusses noch einmal in Erinnerung gerufen werden. Es ist nämlich nicht der Stadtbürgermeister, sondern der Stadtrat von Nieder-Olm, der darüber entscheidet, ob, wo, wann und was für ein Parkhaus in Nieder-Olm gebaut wird. Dies gilt auch für alle anderen Entscheidungen, die für die Stadt Nieder-Olm von Wichtigkeit sind. Scheinbar ist dem Stadtbürgermeister dieses kommunalpolitische Grundprinzip ebenso abhanden gekommen, wie seinem ehrenamtlich tätigen Kollegen in Stadecken-Elsheim, der ebenfalls öfter mal die Bodenhaftung verliert.

Sollte der Bürgermeister im Stadtrat von Nieder-Olm für seine Pläne letztendlich eine Mehrheit bekommen, dann fällt deswegen in China nicht ein einziger Sack Reis um. Sollte sich der Stadtrat allerdings gegen die Pläne des Stadtbürgermeisters und für eine Tiefgarage im Zentrum entscheiden, dann ist dies ein stinknormaler und ganz gewöhnlicher, demokratischer Vorgang. Da muss man nicht selbstherrlich mit seinem Rücktritt drohen. Kuhl sollte sich dann eben selbst bei Wort nehmen, seinen Hut nehmen und zurücktreten. Auch deswegen wird in dem o.a. Land kein Sack Reis umfallen, auch wenn vielleicht der ehrenamtlich tätige Herr Kuhl da anderer Meinung sein sollte.

Im Übrigen ist anzumerken, dass es im Gegensatz zu Stadecken-Elsheim in Nieder-Olm zumindest eine Opposition gibt, die ihre Rolle wahrnimmt und die Diskussion um ein vernünftiges Verkehrs- und Parkraumkonzept aufrechterhält. Davon kann Stadecken-Elsheim nur träumen.

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3 Gedanken zu „Anmaßend und abgehoben – Stadtbürgermeister Kuhl droht mit Rücktritt.“

  1. Es ist immer die selbe Leier: „Mit mir wird es dies, das, jenes nicht geben….!“
    End vom Lied: Wird es doch. Sogar schneller als gedacht.

  2. So ist das mit manchen Politikern.
    Auch überregional wurde bereits oft die „Basta-Politik“ angewendet: „Entweder meine Meinung oder ich trete zurück.“ Leider wünschen sich zu viele Bürger einen sog. „starken Mann“ an der Spitze einer Entscheidungshierarchie. aber letztlich ist das, wie im Fall Kuhl, antidemokratisch.

    1. Nun muss man allerdings sagen, dass ein ehrenamtlich tätiger Orsbürgermeister als Hobby- und Freizeitpolitiker nicht an der Spitze, sondern an unterster Stelle der deutschen Politik- und Verwaltungshierarchie steht und von einem „starken Mann“ ja wohl nicht die Rede sein kann. Deshalb ist es um so unverständlicher, dass diese Damen und Herren Laienpolitiker sich so aufblasen und den Mund so voll nehmen.

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