Chaos ohne Ende: Barth rechnet sich den Standort „Schulwiese“ für eine Sporthalle schön.

schulwieseVIIEs gehört zu den grundlegendsten Prinzipien eines marktwirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftssystems, vor der Ausgabe von Finanzierungsmitteln die Notwendigkeit einer Anschaffung zu überprüfen und vorab eine fundierte Bedarfsanalyse zu erstellen. Dieses allgemein anerkannte Prinzip wird sowohl bei Anschaffungen im privaten Bereich als auch bei Investitionsentscheidungen von Großunternehmen angewandt. Nur unser „überforderter“ Ortsbürgermeister und der Gemeinderat scheinen davon noch nie etwas gehört zu haben. Bedarfsanalysen waren und sind offensichtlich für diese Damen und Herren ein Buch mit sieben Siegeln.

In der AZ-Mainz war am 16.03.16 unter dem Titel „Mehr Fakten zum Hallenbau nötig“ zu lesen, dass für den Bau einer neuen Sporthalle zwar Kosten und Zeitfaktor für das Grundschul-Gelände sprächen, die SPD jedoch einen Antrag für eine Bedarfsanalyse eingereicht hat und dieser vom Gemeinderat einstimmig angenommen wurde. Jetzt geht es also richtig los und es wird analysiert, was für eine Sporthalle die Gemeinde benötigt.

Darüber kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln: Da wursteln ein „überforderter“ Ortsbürgermeister und ein unfähiger Gemeinderat mit der Planung einer neuen Sporthalle seit Jahren planlos vor sich hin, verplempern Zeit und Zigtausende von Euros für Architektenleistungen und wissen bis heute noch nicht einmal, ob überhaupt und was für eine neue Sporthalle die Gemeinde benötigt. Das ist Stümperhaftigkeit auf höchstem Niveau, die jetzt dadurch kaschiert werden soll, dass endlich eine Bedarfsanalyse erstellt und auf Basis dieser Analyse entschieden werden soll.

Doch bis es dann soweit ist, beabsichtigen Barth und seinen Hilfstruppen in der Verwaltung offensichtlich weiterhin ihr munteres Verwirrspiel zu betreiben. Denn anstatt erst einmal in Ruhe die beschlossene Bedarfsanalyse durchzuführen und abzuwarten, welche Sporthalle die Gemeinde benötigt und welcher Standort dafür am besten geeignet ist, zäumen Barth und sein Adlatus Ruf das Pferd von hinten auf und versuchen mit allerlei Zahlenspielchen und Verdrehungen Nägel mit Köpfen zu machen und weiterhin den Standort Grundschulwiese zu verteidigen und durchzusetzen. Und das, obwohl beide nicht wissen, was überhaupt benötigt wird und wie es finanziert werden soll. Das ist an Chuzpe und unprofessioneller Vorgehensweise kaum noch zu übertreffen, zumal Barth dann noch versucht, den Eindruck zu erwecken, als ob der Bau einer neuen Sporthalle und ein Millionenprojekt der Gemeinde von dem Lehrerkollegium oder dem Schulelternbeirat der Grundschule entschieden werden muss. Was für eine absurde Verdrehung der Kompetenzen. Ein einziges Wort von der VG, dem Schulträger, und das Ding könnte auf der Schulwiese stehen. Da braucht man doch nicht den Schulelternbeirat zu befragen. Was ist denn das für dein absurdes Verwaltungsgebaren?

Dann werden in einer sogenannten „Modellkostenrechnung“ für den bevorzugten Standort Schulwiese einfach Mal öffentliche Stellflächen als Parkplätze für die neue Halle ausgewiesen, während am Standort Sportplatzgelände vorhandene Stellflächen plötzlich wegfallen und an anderer Stelle kostenwirksam wieder erstellt werden müssen. Da werden geflissentlich die Abrisskosten für die gerade erst renovierte  Schulturnhalle verschwiegen, während vorgegeben wird, an dem über Jahre hinweg vorgesehenen Standort Sportplatz alles dem Erdboden gleichmachen und an anderer Stelle für teures Geld wieder errichten zu müssen. Plötzlich muss beim Bau auf dem Sportplatzgelände der Bauhof abgerissen werden und an anderer Stelle wieder neu errichtet werden, eine Tatsache, die in den vergangenen 5 Planungsjahren mit keinem einzigen Wort erwähnt wurde. Und urplötzlich wird dann von Barth und Ruf noch die Gemeinbedarfsfläche „Auf dem Knichel“ ins Spiel gebracht, obwohl auf diesem Areal der Gemeinde noch nicht ein einziges Grundstück gehört und die Bebauungsplanung noch Jahre in Anspruch nehmen wird.

So reiht sich eine Durchschaubarkeit an die andere, nur um die Kostenrechnung für den Bau auf der Schulwiese zu beschönigen und den seit 5 Jahren vorgesehenen Standort am Sportplatz zu diskreditieren und kostenmäßig als nachteilig hinzustellen. Dazu musste sogar schon die am Sportplatzgelände vorbeiführende Landesstraße als unüberwindliches Hindernis und höchstes Risikopotential herhalten. Durchschaubarer und verdummender kann man es eigentlich nimmer machen. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, bringen Barth und Ruf dann noch den Zeitfaktor ins Spiel, nachdem sie selbst und nach 5 Jahren „intensiver“ Arbeit nichts auf die Reihe gebracht haben. Natürlich ist dabei der Standort Schulwiese gegenüber dem ursprünglich geplanten Standort wieder im Vorteil. Auch die Aufteilung der Unterhaltskosten zwischen VG und Ortsgemeinde wird beim Standort Schulgelände listig ins Spiel gebracht, gerade so, als ob dies ausschlaggebend wäre und dort enorme Einsparungen zu erwarten wären. Und vergessen wird dabei auch, dass erst die VG vor wenigen Monaten im Zusammenhang mit dem Küchenneubau und der Essensversorgung der Grundschule durch das Zwergenhaus jede Kooperation mit der Ortsgemeinde strikt abgelehnt hat. Plötzlich herrscht eitler Sonnenschein. Kein Wunder, denn die VG würde ohne einen Finger krumm zu machen zu einer neuen Schulturnhalle kommen.

Wie gesagt, dies alles geschieht unter der Prämisse, dass bis heute noch kein Mensch weiß, was für eine Sporthalle benötigt wird und welche Finanzmittel überhaupt zur Verfügung stehen. Da klingt es wie glatter Hohn, wenn die SPD-Fraktion folgende Allgemeinplätze vor sich her plappert:  „Wir brauchen nachvollziehbare Fakten und aktuelle Informationen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können, die am Ende die Finanzsituation der Gemeinde und den Bedarf der Vereine berücksichtigen.“ Mittlerweile muss man sich doch allen Ernstes fragen, wie diese Damen und Herren denn sonst agieren und mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger umgehen, wenn nicht so, wie beschrieben. Natürlich möchte Barth hinter einer solchen Plattheit nicht zurückstecken und schwafelt seinerseits: „Wir werden alle Punkte abarbeiten, wollen zukunftsträchtig planen und eine Halle für die nächsten Jahrzehnte bauen.“ Hut ab vor so viel Sorgfalt und Weitsichtigkeit!

In anderen Wirtschafts- und Verwaltungsbereichen hätten die in der Gemeindeverwaltung stümperhaft agierenden Protagonisten mit ernsthaften Konsequenzen zu rechnen. Es bleibt deshalb abzuwarten, wie lange sie in Stadecken-Elsheim noch ihr Unwesen treiben können. So wie bisher sollte es jedoch in unserer „liebens- und lebenswerten Ortsgemeinde“ nicht weitergehen. Der Gemeindehaushalt und das Geld der Bürgerinnen und Bürger dürfen keine Spielwiese für eine politische Laienspielschar sein.

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