Wenn man der Preisliste auf der Internet-Seite der Firma Fischer & Co. aus Mainz, dem Bauträger des sogenannten „Mehrgenerationenhauses“ in der Schulstraße 37-39, Glauben schenken darf, dann sind, bis auf 2 Objekte im Haus 1, alle Wohnungen verkauft. Darüber wird sich besonders Ex-Ortsbürgermeister Hermann Müller freuen, der sich in höchst auffälliger Weise für die Vermarktung dieses Renditeobjektes und den Verkauf der Wohnungen eingesetzt hat. Immer wieder hat er versucht, den Menschen in Stadecken-Elsheim dieses ausschließlich auf Profit ausgerichtete Bauvorhaben als ein gemeindliches und öffentliches Projekt zu verkaufen und ist dabei auch nicht davor zurückschreckt, dass Bauvorhaben dreist als „Mehrgenerationenhaus“ zu deklarieren, ohne dass es dafür einen einzigen Grund gab. Auffällig war auch, dass der Investor im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben den außergewöhnlich hohen Betrag von 12.000,00 Euro an den Förderverein KiSEL gespendet hat. Kein Mensch weiß, warum?
Gut, mögen sich jetzt auch noch so viele Generationen im „Mehrgenerationenhaus“ tummeln und dort ihr „mehrgenerationen“-übergreifendes Wohnglück gefunden haben, fest steht, und so ist aus der aktuellen Preisliste zu schließen, dass auch die Räumlichkeiten der vorgesehenen allgemeinärztlichen Praxis verkauft wurden. Es stellt sich allerdings die Frage: An wen und für welchen Zweck? Denn nach wie vor gibt es von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) keine Niederlassungsgenehmigung für einen weiteren Facharzt für Allgemeinmedizin im hiesigen Versorgungsgebiet.
Mit einer zweiten allgemeinärztlichen Praxis in Stadecken-Elsheim ist deshalb vorerst einmal nicht zu rechnen, es sei denn, Großpolitiker Barth macht all seinen politischen Einfluss geltend und die KV bricht unter diesem Druck zusammen und genehmigt eine weitere, kassenärztlich gebundene Praxis. Nicht auszuschließen ist auch, dass der überforderte Ortsbürgermeister weiterhin vollmundig und irreführend verkündet, dass er mit mehreren Ärzten in Verbindung stehe, die sehnsüchtig darauf warten, auch ohne Genehmigung der KV eine Praxis in Stadecken-Elsheim zu eröffnen und dort ausschließlich Privatpatienten behandeln möchten.
Das allerdings glauben wir nicht. Wir, die wir im Gegensatz zu Ortsbürgermeister Barth auf dem Boden der Realität stehen sich durch dessen Geschwafel auch nicht beeindrucken lassen, gehen eher davon aus, dass in den vorgesehenen Räumlichkeiten in absehbarer Zeit kein fürsorgliches „Wo-fehlt’s-Ihnen-denn?“ zu hören sein wird, sondern dass die Räume demnächst als banaler Wohnraum vermietet werden – allerdings in einem „Mehrgenerationenhaus“. Und das ist doch was, oder?
Ich hoffe, dass die neuen Bewohner zufrieden mit ihren Wohnungen sind. Vor allen Dingen muss im Winter eine Dauerbelüftung durchgeführt werden. Bei 10cm bzw 15cm Kalksteinmauern und einer dicken Außenschicht Kunststoff kann sich sonst wie in den Neubauten auf dem Ludwig-Eckes-Gelände bereits im ersten Winter Schimmel bilden.
Für die Bewohner unmittelbar an der Schulstraße ist das natürlich wegen des Straßenlärms nicht optimal. Die haben dafür den Vorteil, dass sie ihre Autos „diebstahlsicher“ direkt vor dem Wohnzimmerfenster parken können.