Welche Rolle spielt eigentlich die VG Nieder-Olm mit Spiegler in der Posse um die 3-Feld-Sporthalle?

schulwieseVIIBei all dem wirren Zeug, das der „überforderte“ Ortsbürgermeister Barth in dem „Interview“ mit der AZ Mainz zum Bau einer neuen Sporthalle von sich gegeben hat (siehe hier), müssen wir ihm in den folgenden Punkt recht geben.: „Falsch ist meiner Ansicht nach auch die Festlegung Spieglers, die Entscheidung der Schulgemeinschaft zu überlassen.“ Gemeint hat Barth damit die von Spiegler der Schulverwaltung überlassene Entscheidung darüber, ob eine neue Sporthalle auf der Schulwiese gebaut werden darf oder nicht. Eine solche Entscheidung allerdings einer nachgeordneten Schulleitung zu überlassen, das ist wahrlich schon ein abenteuerliches Verwaltungsgebaren. Das ist beinahe so, also ob kurz vor dem Ablegen der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffs das Ziel der nächsten Seereise von der Schiffsmannschaft festlegen lässt und dann vom 3. Offizier den Schiffsreisenden mitgeteilt wird, wohin die Reise geht.

Öffentlicher Schulträger und vorgesetzte Behörde der Grundschule ist die Verbandsgemeinde Nieder-Olm, der die Verantwortung für den Bau, die Unterhaltung, Erweiterung und Instandsetzung der Schulgebäude sowie die Einrichtung der Schule unterliegt. Dazu gehört zweifellos auch die Entscheidung darüber, ob eine gerade erst und für viel Geld sanierte Schulturnhalle, die von Spiegler als „funktionierend und ausreichend“ bezeichnet wird, auf Wunsch eines einzelnen Herrn abgerissen und stattdessen ein Klotz von Turnhalle gebaut wird, dem die halbe Schulwiese zum Opfer fällen würde. Warum Spiegler die Verantwortung für diese Entscheidung auf die Schulleitung abwälzt, grenzt beinahe an „behördlicher Fahnenflucht“ und lässt allerlei Raum für Spekulationen. Also spekulieren wird mal.

Offensichtlich muss es im Vorfeld der Posse ein Gespräch gegeben haben, in dem Spiegler eine Beteiligung der VG an einem Neubau auf dem Gelände der Adam Elsheimer-Grundschule angedeutet oder nicht ausgeschlossen hat. Nachdem ihm jedoch dann relativ schnell klar wurde, dass er mit solch einer Zusage die Büchse der Pandora geöffnet und bei den 7 anderen Ortsgemeinden und der Stadt Nieder-Olm eine folgenschwere Erwartungshaltung hervorgerufen und einen bis dahin nie gekannten Präzedenzfall geschaffen hätte, hat er noch rechtzeitig die Kurve gekriegt und kurz danach, öffentlich jede finanzielle Beteiligung der VG am Bau einer Sporthalle ausgeschlossen. Hinzu kam sicherlich auch, dass es für die VG auch keine rechtliche Verpflichtung gibt, sich an der Finanzierung einer Sporthalle zu beteiligen und Spiegler sicherlich auch in Erklärungsnot geraten wäre, einen Abriss der gerade erst für viel Geld sanierten Schulturnhalle vernünftig zu begründen. Eine neue und dazu noch kostenlose Schulturnhalle hätte er schon gerne gehabt.

Um nicht selbst unter den Druck der Befürworter oder der negativ Betroffenen zu geraten und nicht als Verhinderer des Baus einer Sporthalle dazustehen -so zumindest versucht es Schlitzohr Barth darzustellen- hat er schnell die Verantwortung auf das schwächste Glied in der Verwaltungshierarchie abgewälzt und nach dem Motto „Hannemann geh‘ Du voran!“ die Schulleitung vorgeschoben. Aber so leicht kommt auch Spiegler nicht aus der Nummer heraus. Im Gegensatz zu der irrigen Meinung von Barth, ist es zwar nicht Pflicht der VG, sich mit einem Drittel an der Finanzierung der Sporthalle zu beteiligen, es ist jedoch die Pflicht von Spiegler, sich als verantwortlicher Behördenleiter klar und unmissverständlich für oder gegen den Standort auf der Schulwiese auszusprechen. Denn darüber hat, bei allen Respekt, nicht eine Schulleitung, sondern allein er zu entscheiden.

So wird in dieser VG über vier Ecken trickreiche Politik gemacht und jeder kocht dabei sein eigenen Süppchen, das die Allgemeinheit dann wieder auszulöffeln hat. Auf der Verliererseite steht auch wieder einmal unser „überforderter“ Ortsbürgermeister Barth, den Spiegler klassisch ausgetrickst hat und der jetzt nur noch versucht, mit unlauteren Argumenten und Halbwahrheiten seine wirren Vorstellungen durchzusetzen und seine Haut zu retten. Eigentlich wäre es jetzt endlich an der Zeit, dass unser Gemeinderat einmal Verantwortung zeigt und sich in dieser Posse nicht wieder von Barth vorführen und zum Hansel machen lässt. Denn es ist in unserem demokratischen System allein der Gemeinderat, der über die Notwendigkeit des Baus einer Sporthalle, deren Standort und Finanzierung beschließt. Vielleicht haben die Damen und Herren das immer noch nicht begriffen.

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