Hallo, FWG Stadecken-Elsheim! Wir haben da mal ein paar Fragen.

Neulich ist uns eine Werbebroschüre zugegangen, in der Sie gleich auf der Titelseite behaupten, dass die Freie Wählergemeinschaft Stadecken-Elsheim

  1. „in ihren politischen Entscheidungen frei und unabhängig“ ist,
  2. „auf kommunaler Ebene im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Entscheidern“ steht und
  3. „Politik ohne Rücksicht auf die etablierten Parteien“ macht.

Abgesehen von unserem Erstaunen über Ihre doch zum Teil recht konfusen Aussagen zur kommunalen Selbstverwaltung und Ihre aufdringliche Selbstbeweihräucherung haben wir dazu mal ein paar Fragen:

  • Es freut uns ja, dass Sie in Ihren politischen Entscheidungen frei und unabhängig sind und nicht unter dem Joch geheimer Strippenzieher oder dubioser Hintermänner leiden. Aber wollen Sie damit andeuten, dass unser weinseliger Ortsbürgermeister und die CDU-Fraktion im Gemeinderat vom hiesigen Bauern- und Winzerverein gesteuert werden? Stimmt das? Na, dann lägen Sie doch gar nicht so falsch und würden unseren schon lange gehegte Verdacht nur noch bestätigen.
  • Beeindruckt sind wir auch von Ihrem Bekenntnis, dass Sie auf kommunaler Ebene im Dialog mir den Bürgerinnen und Bürgern stehen. Darauf wären wir nie gekommen, aber mal ganz unter uns: Mit wem eigentlich sonst, wenn nicht mit den Bürgerinnen und Bürgern, sollten Sie im Dialog stehen? Mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Fidschi-Inseln? Das macht doch wohl keinen Sinn, oder?
  • Können Sie uns darüber hinaus auch bitte mal verraten, mit welchen sogenannten „Entscheidern“ Sie im Dialog stehen und was von diesen „Entscheidern“ so alles entschieden wird? Handelt es sich bei Ihren „Entscheidern“ etwa auch um die Mitglieder des örtlichen Bauern- und Winzervereins, der ja im Wesentlichen darüber entscheidet, was in der Ortsgemeinde geschieht?
  • Und finden Sie es nicht etwas rücksichtslos, stolz zu behaupten, dass die Freie Wählergemeinschaft Stadecken-Elsheim eine Politik ohne Rücksicht auf die etablierten Parteien macht? Meinen Sie das etwa ernst? Dass würde doch bedeuten, dass die FWG eine eigenständige Politik machen würde und sich Ihre Ein-Mann-Fraktion im Gemeinderat nicht ständig vor den Karren des überforderten Ortsbürgermeisters spannen lässt und willen- und bedenkenlos jedes noch so wirre Vorhaben der Gemeindeverwaltung unterstützt. Von dieser „Rücksichtslosigkeit“ haben wir bisher nichts gemerkt.

Schlussendlich fragen Sie dann noch, ob Sie mit Ihrer Broschüre unser Interesse geweckt haben. Diese Frage können wir Ihnen mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten, denn wir haben schon lange nicht mehr unter einem solchen Schwall von Allgemeinplätzen, Phrasen und Plattheiten gelitten. Sie sollten aufpassen, dass Sie mit einer solch einfalts- und inhaltslosen Strategie bei der nächsten Kommunalwahl nicht an der 5%-Klausel scheitern. Wär doch schade, oder?

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