Verkehrschaos auf den Umgehungsstraßen – Teil I.

Mittlerweile ähnelt die Diskussion und Planung über die Umgehungsstraßen für Stadecken-Elsheim einem großen Verkehrschaos und einer Irrfahrt ins Ungewisse. Da wird von den beteiligten Trittbrettfahrern geschubst und gestoßen, gedrängelt und überholt, und es sind auch ein paar Geisterfahrer unterwegs. An vorderster Front bewegt sich Ortsbürgermeister Barth (CDU), der sich wegen Untätigkeit jahrelang nicht auf der Umgehungsstraße hat blicken lassen und jetzt plötzlich versucht, sich an allen anderen Trittbrettfahrern vorbeizudrängen und die Pool-Position zur Fahrt ins Niemandsland einzunehmen.

Für Unruhe sorgt er vor allen Dingen mit seinen diesbezüglichen und aufgeblasenen Landtagsanfragen, die er offensichtlich als eine Art „Geheimdip0lomatie“ versteht und den Menschen in der Ortsgemeinde vorenthält. Stattdessen informiert Barth lieber über den Besuch der Sternsinger im Rathaus oder das Stadradeln im Herbst. Der „wichtige“ Fund einer Krankenversicherungskarte steht seit Wochen auf Nr. 1 der Bekanntmachungen. Übrigens: Parlamentarische Anfragen und ihre Antworten sind auf der Webseite der Landesregierung jederzeit unter „Drucksachen“ einsehbar und  herunterzulanden (siehe hier).

Vor Barth und besonders vor Wahlen hatte sich auch die aktuelle Landrätin Dorothea Schäfer (CDU) mit Anfragen kräftig ins Straßengetümmel geworfen. Und mit Nina Kinkel (SPD) nimmt jetzt ein weiteres MdL an der Irrfahrt teil und sorgt mit ihren Anfragen für noch mehr Verwirrung. Auch der SPD Ortsverein hat Fahrt aufgenommen und mischt fleißig mit. Mit dem publikumswirksamen Besuch des Verkehrsministeriums im vergangenen Dezember und teilweise verwirrenden und unsinnigen Anträgen im Gemeinderat haben auch die Trittbrettfahrer aus der SPD kräftig zum allgemeinen Durcheinander beitragen.

Völlig raus aus dem Getümmel hält sich der Gemeinderat und schaut dem wilden Treiben der Trittbrettfahrer hilflos zu. Offensichtlich ist er sich immer noch nicht seiner Verantwortung bewusst und weiß nicht, dass er endlich die mehrfach von der Landesregierung angemahnten Beschlüsse fassen muss. Da reicht es nicht, dass ein überforderter Ortsbürgermeister Emails ans Verkehrsministerium schreibt oder samtweich noch einmal das Interesse der Menschen aus Stadecken-Elsheim an den Umgehungsstraßen zum Ausdruck bringt. Auch die Beteuerung, dass sich der Vorsitzende „für die Realisierung der Nord- und Westumgehung gleichermaßen einsetzen“ wird, ist reines Alibigeschwafel und ersetzt nicht die Entscheidungen des Gemeinderats.

Als unvermeidlicher Geisterfahrer entlarvt sich in dem ganzen Chaos dann noch der örtliche Bauern- und Winzerverein, der genau in die entgegengesetzte fahren möchte und schon seit Jahren das Projekt Umgehungsstraßen ablehnt und hintertreibt. Man kann es schon als eine Farce bezeichnen, dass dieser rückwärtsorientierte Interessenverein in dieser Angelegenheit überhaupt Gehör findet. Gänzlich von der Strecke zeigt sich in diesem Durcheinander leider die BI Umgehungsstraßen, die von den politischen Trittbrettfahrern völlig an den Fahrbahnrand gedrängt wird und aufpassen muss, dass sie weder demoliert noch ramponier aus dem ganzen Chaos hervorgeht. Aber auch der BI sei gesagt, dass man nur mit Engagement und Überzeugungskraft sein Ziel erreicht und sich dabei nicht von den Freizeit-Politikern ausbremsen und ausmanövrieren lässt.

Bleibt in dem ganzen Getümmel noch Ortsbürgermeister Barth, der wieder einmal unter Beweis stellt, dass er mit wichtigen Gemeindeangelegenheiten überfordert und nicht in der Lage ist, ein Projekt zu moderieren und professionell durchzuführen. Barth ist nicht in der Lage oder willens, den Gemeinderat über wichtige Angelegenheiten zu informieren und dringend benötigte Anträge auf die Tagesordnung zu setzen. Heute Abend ist Gemeinderatssitzung, und Barth hat die notwendigen und vom Verkehrsministerium dringend erwarteten Beschlüsse zur Planung der Umgehungsstraßen noch nicht einmal auf die Tagesordnung gesetzt. Es ist zu befürchten, dass durch solch eine nachlässige Amtwführung wieder einmal ein wichtiges Gemeindeprojekt gegen die Wand gefahren wird.

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