Das war’s dann – Hauptsache weg.

Beinahe konspirativ und versteckt vor den Bürgerinnen & Bürgern wurde jetzt von der Gemeinde das ehemalige Gasthaus am Dorfplatz in Elsheim verkauft. Im Nachrichtenblatt informierte Ortsbürgermeister Barth (CDU) lapidar, dass „das Grundstück Mainzer Straße 2, Elsheim, Flur 6, Nr. 348 (574 qm) verkauft wird.“ Mehr steht dort nicht. Kein Mensch käme je auf die Idee, dass sich hinter dieser „Adresse“ das marode Gasthaus am Dorfplatz verbirgt, dessen Kauf durch die Gemeinde jahrelang für Gesprächsstoff gesorgt hat und sicherlich nicht als Ruhmesblatt für die Gemeindeverwaltung in die Ortsgeschichte eingeht.

Die marode und damals zur Versteigerung anstehende Immobilie war 2013 auf Initiative von Ex-Ortsbürgermeisters Müller aus „städtebaulichen“ Gründen für über 350.000,00 € aufgekauft worden, angeblich, um sie vor den Fängen eines als äußerst dubios bezeichneten Investors zu bewahren. Danach sollte sie wieder schnell verkauft werden, bis man bemerkt hatte, dass dies wegen bestehender Mietverträge sich als äußerst schwierig gestalten sollte.

In regelmäßigen Abständen wurde von den Herren Müller (CDU) und Barth (CDU) eine neue Nutzung der Immobilie angekündigt und der Eindruck erweckt, als würden die Investoren von der Ratshaustür Schlange stehen und nur darauf warten, endlich den Zuschlag für den Kauf zu bekommen. Auch von einer Restauration mit Außenbewirtschaftung, der Nutzung durch die Vereine oder, wie bei Ex-Ortsbürgermeister zu allen Anlässen üblich, von einem neuen „Mehrgenerationenhaus“ war die Rede. Nichts ist passiert. Letztendlich und in aller Dreistigkeit wurden dann noch versucht, den Klotz am Bein der Gemeinde den Bürgerinnen & Bürgern als „Renditeobjekt“ unterzujubeln.

Über sieben Jahre ging diese Farce. Jetzt wurde die Immobilie, deren Verkaufserlös in den vergangenen Haushalten immer mit 400.000 € veranschlagt wurde, für schlappe 350.000 an den Mann gebracht. Damit sind noch nicht einmal die Erwerbsnebenkosten gedeckt. In einem seit Jahren boomenden Immobilienmarkt ist der Verkaufserlös eine echte Lachnummer und zeigt, wie sorglos und unbekümmert unsere örtlichen Hobby-Politiker mit dem Geld aus der Gemeindekasse umgehen. Auch scheint es der Gemeindeverwaltung nun auch egal zu sein, wie die Immobilie zukünftig genutzt wird. Jedenfalls ist von einer Baulast oder Nutzungsauflage für den neuen Eigentümer nichts zu lesen – Hauptsache weg.

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