„Gefährliche Freundschaft“ ist ein Krimi-Melodram von 1991, in dem John Travolta die Hauptrolle in einem seltsamen Plot spielt. Welche Rolle Ortsbürgermeister Barth (CDU) und zwei weitere Mitglieder des aktuellen Stadecken-Elsheimer Gemeinderats in einer ebenfalls seltsamen Aufführung spielen, wissen wir noch nicht. Jedenfalls sollte das, was sich da aufgetan hat und sichtbar geworden ist, genügend Anlass zur Verwunderung und zum Nachdenken geben.
Auf der Facebook-Seite des Gemeinderatsmitglieds Zaun ist zu einem eingestellten Artikel des Seiteninhabers folgender Kommentar eines Herrn Walter Heckert zu lesen: „Ein Sozialstaat funktioniert nur mit einer starken Wirtschaftsleistung und diese ist erst mal auf Eis gelegt. Es wird sich vieles ändern. Umwelt und Klimaschutz, soviel wie Deutschland hier tut, macht doch kein anderes Land. Wir retten die Welt nicht, wenn die GROßEN Länder nicht mitziehen, und die husten uns etwas. Die AfD wird dringender gebraucht denn je. Diese Partei hält sich noch strikt an die Gesetze(GG).„
Wir kennen Herrn Heckert nicht und wissen auch nicht, ob er Mitglied der AfD ist. Wenn aber jemand behauptet, dass die AFD dringender gebraucht wird denn je und unterschwellig durchblicken lässt, dass alle anderen Parteien sich nicht mehr strikt an das Grundgesetz halten, dann kann man ihn jedenfalls als glühenden Befürworter und Unterstützer einer rechtspopulistischen und rechtsextremen Partei bezeichnen, deren sogenannter „Rechter Flügel“ seit einigen Wochen sogar vom Verfassungsschutz beobachte wird.
Auf der Facebook-Seite von Heckert sind seltsamerweise keinerlei Informationen über den glühenden AfD-Sympathisanten zu finden, aber er hat dort ziemlich viele Freunde. Neben dem AfD- und Fraktionsmitglied im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. Ralph Weber, den AfD-Mitgliedern Viktor Robert Scholz und Harald Petrik, sind dort zahlreiche, weitere AfD-Begeisterte zu finden, die auf ihren eigenen Facebook-Seiten eigene, dümmliche und hetzerische Parolen aus dem AfD-Arsenal verbreiten. Überraschenderweise befinden sich unter den zahlreichen Freunden des AfD-Bewunderers Heckert auch Ortsbürgermeister Barth (CDU) und die Gemeinderatsmitglieder Alexandra Stabel (CDU-Fraktionsvorsitzende) und Kurt Zaun (SPD) sowie eine Reihe weiterer Bürgerinnen & Bürger aus Stadecken-Elsheim, und wir fragen uns, was das zu bedeuten hat.
Nun steht es Herrn Heckert uneingeschränkt zu, jederzeit seine Sympathie und Begeisterung für die rechtspopulistische und rechtsextreme AfD zum Ausdruck zu bringen, solange dies im Rahmen der Meinungsfreiheit geschieht und nicht rechtswidrig ist. Auch Ortsbürgermeister Barth und die beiden Gemeinderatsmitglieder Stabel und Zaun haben das Recht, Freundschaft mit jedem, noch so dumm daher quatschenden AfD-Sympathisanten zu schließen. Das macht sie noch lange nicht zu Rechtspopulisten und Rechtsextremen. Wenn jedoch Barth in seiner Funktion als MdL und Mitglied der Rheinland-Pfälzischen CDU-Landtagsfraktion sich als Freund eines glühenden Verehrers der AfD zeigt, geht das weit über den privaten Rahmen hinaus und bekommt eine politische Dimension, über die man sich einmal Gedanken machen muss.
Barth zeigt mit seiner Freundschaft zum AfD-Verehrer Heckert ein Verhalten, dass im völligen Wiederspruch zu dem seiner Partei, der CDU steht. Es wird deshalb von besonderem Interesse sein, zu erfahren, wie die CDU Rheinland-Pfalz die Männerfreundschaft zwischen Bart und Heckert bewertet und welche Schlüsse sie daraus zieht. Wer nach der Landtagswahl in Thüringen monatelang eine Berührung mit der AfD kategorisch abgelehnt und zur politischen Maxime erhoben hat, der sollte eigentlich einem Parteimitglied, das in Rheinland-Pfalz in freundschaftlicher Nähe zu einem glühenden Sympathisanten der AfD steht, keinen Raum mehr für eine politische Betätigung einräumen. Ortsbürgermeister Barth empfehlen wir, weniger über Hygieneempfehlungen in der Corona-Krise zu schwadronieren („Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich (mind. 20 Sekunden, das entspricht 2 x „Alle meine Entchen“) die Hände mit Wasser und Seife“), sondern mehr auf seine eigene, politische Körperpflege zu achten.
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