Vielleicht ist Ihnen der abgebildete Schandfleck in der Gemeinde ja schon selbst aufgefallen. Er befindet sich gegenüber dem 8-Morgen Zentrum, aus Elsheim kommend auf der rechten Seite der L 428, ca. 300 m hinter einem weiteren Schandfleck, nämlich der vom Ex-Ratsmitglied Müller protegierten und in einer scheinbar geistigen Ausnahmesituation mehrfach als „Mehrgenerationenhaus“ bezeichneten gewerblichen Großimmobilie, die nun die Schulstraße verschandelt.
Wenn der aktuelle Stand der Bauarbeiten und der Zustand der Anlage das widerspiegeln, was am 25. März dieses Jahres vom Gemeinderat beschlossen wurde, nämlich der Bau einer Mountainbike-Strecke, dann darf man wohl zu Recht fragen, was diese 3 Maulwürfshügel mit einer Mountainbike-Strecke zu tun haben, ganz abgesehen davon, dass weit und breit kein „mountain“ zu sehen ist. Nach dem Baubeschluss ist in der Niederschrift der Gemeinderatssitzung am 05.05.14 dann Folgendes zu lesen: „Der Vorsitzende präsentiert einen Plan zur Mountainbikestrecke. […] Beschluss: Der Gemeinderat beschließt einstimmig, den Auftrag für die Erdarbeiten an die Firma Palka-Bau GmbH zum Bruttoangebotspreis in Höhe von € 4.086,– zu vergeben.“ Scheinbar wurde die Zielsetzung des Beschlusses um Längen verfehlt oder der Beschluss des Gemeinderates überhaupt noch nicht ausgeführt.
Wir möchten an dieser Stelle nicht diskutieren, wer überhaupt auf die hirnrissige Idee gekommen ist, auf der Flachebene des Knichels eine Mountainbike-Strecke zu errichten – an den aufgehäuften Maulwurfshügeln ist bestelfalls Ähnlichkeit zu einer Flachbike-Strecke zu erkennen. Oder man könnte vermuten, dass von den Mitarbeitern des Bauhofs schnell ein paar Lehmhaufen aufgetürmt wurden, um den Jugendlichen den Eindruck von Aktivität und Arbeiten an der versprochenen Freizeitanlage vorzutäuschen. Was nach sage und schreibe 9 Monaten bisher zu sehen ist, ist nicht nur peinlich, sondern kann schon als Fehlplanung und Skandal bezeichnet werden. Noch in der Gemeinderatssitzung am 15.09.14 ließ sich der junge Ortsbürgermeister zu der waghalsigen Aussage hinreißen, „dass die Mountainbikestrecke fortschreitet und teilweise schon ausprobiert wurde.“ Da ist schon ein starkes Stück. Nachfolgende sehen Sie die Flachbbike-Strecke im „fortgeschrittenen“ Trauerzustand Ende Dezember 2014.
Wenn man sich einmal vor Augen hält, dass den Jugendlichen schon vor Jahren eine Mountainbike-Strecke versprochen wurde, sie sogar scheinheilig zur Anhörung ihrer Wünsche in eine Gemeinderatssitzung eingeladen wurden, dann schlummert in diesem Vorhaben schon eine gehörige Portion Behördenversagen und man muss sich fragen, ob in dieser Gemeindeverwaltung überhaupt noch eine Funke Verantwortung gegenüber den Bedürfnissen junger Menschen vorhanden ist. Noch nicht einmal die Wetterbedingungen können für das Versagen als glaubhafte Begründung herangezogen werden.
Aber das ist eigentlich noch nicht alles. Denn weder im Haushalt 2014 noch im ersten Nachtragshaushalt 2014 waren die vorgesehenen Finanzmittel für die Mountainbike-Strecke eingestellt. Fraglich ist, ob überhaupt noch Geld für die Fertigstellung der Anlage vorhanden ist. Allein das macht schon deutlich, mit welcher „Ernsthaftigkeit“ die Gemeindeverwaltung das Jugendprojekt verfolgt, ganz abgesehen davon, das für die Nutzung des Knichels als Gemeindebedarfsgebiet weder ein realistisches Bebauungskonzept vorliegt noch eine vernünftige Nutzungsanalyse erstellt wurde. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass eine fertiggestellte Mountainbike-Strecke nicht in ein schlüssiges Bebauungskonzept für den Knichel passt und wieder dem Erdboden gleich gemacht werden muss. Wir sind schon jetzt gespannt darauf, zu erfahren, wie sich die Gemeindeverwaltung aus einer solchen Nummer herausmogeln möchte.