Kopf hoch, Isabelle – Kopf hoch Thomas! „Lebbe geht weider.“

ortseinfahrttrauerrandDas Rennen um die Krone der deutschen Weinkönigin ist entschieden. Doch es gibt keinen Platz für Häme oder Schadenfreude. Isabelle hatte keine Chance. Wie vom Forum prognostiziert und von den Mathematikern der Ruhr-Universität Bochum errechnet, wurde am gestrigen Freitag Josefine Schlumberger in Neustadt an der Weinstraße zur deutschen Weinkönigin 2015/2016 gekürt. Es war die rauschende Ballnacht einer gelungenen Werbeveranstaltung der Mainzer Firma „Deutsches Weininstitut GmbH.“

Die Niederlage von Isabelle lag mit Sicherheit nicht daran, dass sie von Ortsbürgermeister Barth etwas zu voreilig in die Siegerrolle gedrängt wurde und er als gelernter Lehrer für Französisch und Spanisch ihre „souveränen Englischkenntnisse“ etwas zu penetrant herausgestellt hat. Nein, dadurch wurde die Jury nicht beeinflusst. Isabelle hatte einfach keine Chance, weil schon vorab in einer mathematisch exakten und wissenschaftlich fundierten Studie der Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum ihr Wahlaussichten vernichtet und ihr Hoffnungen zertrümmert wurden. Die Siegerin stand bereits vor der Wahl fest und, wenn man es einmal etwas despektierlich auszudrücken wagt, man hätte sich deswegen den ganzen Humbug sparen können.

Isabelle hat sich tapfer geschlagen und darf mit hocherhobenem Haupt aus Neustadt, dem Ort des Schreckens, zurückkehren – Von einem Wettbewerb, der in die Gesichter aller angetretenen Majestäten Narben von „Strapazen und nervlicher Anspannung“ geschlagen und der den Kandidatinnen alles „abverlangt“ hat. Wir wissen nicht, wie es heute, nur einen Tag nach dem schweren Schlag, im Innersten von Isabelle aussieht. Wir vermuten dort ein durch Trauer, Enttäuschung und Seelenschmerz gebrochenes Herz. Aber welcher Schmerz mag erst den Körper unseres jungen und vorab so erwartungsvollen Ortsbürgermeisters durchdringen und peinigen? Wie stark grämt er sich und wie groß ist sein Leiden? Wenn man sich einmal ausmalt, wie viele Wochen und Monate er sich für die Planung und Organisation der Feierlichkeiten und Festivitäten zur Kür der Majestät geplagt und dabei vor Aufregung und Vorfreude kaum noch ein Auge zubekommen hat, dann kann man sich gut vorstellen, in welch seelisch-desolaten und emotional-zerbrechlichen Zustand der enttäuschte Ortschef sich befindet. Da ist Liebe, Zuneigung und Betreuung angesagt.

Doch es gibt auch Trost und Hoffnung: Ebenso wie wir daran glauben, dass durch die „Niederlage“, die ja eigentlich gar keine richtige Niederlage ist, keine größeren Umsatzeinbrüche auf dem Weingut Willersinn und den Höfen des Restes der rheinhessischen Weinbauern zu erwarten sind und auch in Zukunft die rheinhessischen Weine die Sonne einfangen, so stark rechnen wir damit, dass auch der verletzte Ortsbürgermeister seinen Schmerz und sein Leid überwindet und nicht an dem harten Schicksal von Isabell Willersinn zerbricht.

Und so wie jede Medaille auch eine zweite Seite het und jedem Schicksalsschlag auch etwas Positives abzugewinnen ist, hoffen wir, dass der überforderte Ortsbürgermeister durch die bedauernswerte Niederlage der Kandidatin aus Stadecken-Elsheim endlich mehr Zeit hat, sich um die dringenden und wirklich wichtigen Probleme in der Ortsgemeinde zu kümmern. Deshalb rufen wir auch Thomas aufmunternd zu: Kopf hoch! „Lebbe geht weider“! Es gibt viel zu tun!

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