Seltsames Amts- und Politikverständnis – Mitglieder des Gemeinderats und der Parteien wollen nichts mehr mit Bürgerinnen und Bürger zu tun haben.

haengematteDer große Zuspruch für das ehrenamtliche Engagement unserer Bürgerinitiative hat uns jetzt dazu veranlasst, die Mitglieder des Gemeinderats und der politischen Parteien exklusiv und per Email über die Beiträge im Forum Stadecken-Elsheim zu informieren. Ziel ist es, diese Damen und Herren bei Ihrer ehrenamtlichen und politischen Tätigkeit zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, Ansichten, Meinungen und Kritik der Bürgerinnen und Bürger kennenzulernen und sich ein aufschlussreiches und unverfälschtes Bild über die Geschehnisse „in unserer lebens- und liebenswerten Gemeinde“ zu machen. Wir halten das für eine gute und äußerst lobenswerte Idee.

Zu unser aller Überraschung haben jedoch einige Mitglieder des Gemeinderats und der politischen Parteien das Forum darüber informiert, dass sie an der Meinung, den Ansichten und der Kritik der Bürgerinnen und Bürger nicht interessiert seien und mit teilweise absurden Begründungen darum gebeten, aus der Verteilerliste des Forums ausgetragen zu werden. Das ist schon eine seltsame Art von Amts- und Politikverständnis, haben doch dieselben Damen und Herren vor den Wahlen um die Ansichten, Meinungen und Kritik der Menschen gebuhlt und dafür sogar ihre Email-Adressen öffentlich gemacht. Offensichtlich will man davon jetzt nichts mehr wissen. Obwohl sich dieser Personenkreis vor den Kommunalwahlen quasi die Haustürklinken der Umworbenen in die Hand geben und die Menschen mit ihrer Penetranz und Aufdringlichkeit oft an den Rand der Verzweiflung gebracht haben, sonnen sich dieselben Damen und Herren nach der Wahl entspannt in ihren Ehrenämtern und Funktionen und wollen plötzlich mit den Bürgerinnen und Bürgern nichts mehr zu tun haben.

So einfach geht das ja nun doch nicht. Es wissen sicherlich nicht alle, aber gemäß Artikel 21 Absatz 2 des Grundgesetzes sollen die Parteien sogar bei der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken. Dafür werden Sie fürstlich bezahlt, und zwar aus Steuergeldern. Aber wie soll denn dieser Prozess stattfinden, wenn diese Volksvertreter sich sang- und klanglos von den Bürgerinnen und Bürgern verabschieden und sich deren Ansichten, Meinungen und Kritik nicht mehr anhören möchten. Politische Mandate und Funktionen sind nicht nur mit Vorteilen und Annehmlichkeiten, sondern auch mit Pflichten und Aufgaben verbunden. Das weiß man vor der Wahl. Diese Damen und Herren haben sich ja schließlich nicht um die Mitgliedschaft auf einem Ponyhof beworben. Wer sich die Ansichten, Meinungen und Kritik der Bürgerinnen und Bürger nicht anhören möchte, der hätte besser nicht das Mandat angestrebt und sollte es schnellstmöglich niederlegen.

Wir jedenfalls unterstützen den Gedanken des Grundgesetzes und werden auch weiterhin und ungefragt den Politikerinnen und Politiker unserer Ansichten, Meinungen und Kritik kundtun. Damit die politische Willensbildung des Volkes in richtigen Bahnen verläuft. Dabei können wir sogar auf die Unterstützung Ortsbürgermeister Barth zählen, der es sich laut seiner Aussage auf der Homepage der Gemeinde zur Aufgabe gemacht hat, „die Mitbürgerinnen und Mitbürger beim Leben in der Gemeinde [zu] unterstützen“ und „Für Fragen, Anregungen oder Kritik […] gerne zur Verfügung“ steht. Diese Einladung lassen wir uns nicht entgehen und nehmen sie gerne an.

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