Nachdem LiStE (Leben in Stadecken-Elsheim) auf ihrer Webseite den Leserinnen und Lesern immer noch ein „besinnliches Weihnachtsfest“ und „ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2018“ wünscht, ist sie offensichtlich aus Ihrem politischen Tiefschlaf erwacht und hat in der vergangenen Woche mit dem „Selztal-Kurier“ einen Werbeprospekt eingeworfen, in dem unter der Rubrik „Bericht aus der Fraktion“ gleich wieder für allgemeine Heiterkeit gesorgt wird.
Gleich nachdem in dem Artikel die „lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger“ begrüßt werden, verkündet LiStE, dass man, nachdem die Fastnacht schon wieder vorbei sei, sich endlich wieder „in die politische Arbeit des Jahres 2018 stürzen“ kann. Wir wissen nicht, ob dies als Drohung gemeint ist, aber offensichtlich wird „die politische Arbeit“ von Liste stark von der Fastnacht beeinträchtigt.
LiStE wirft dann die rhetorische Frage auf: „Was liegt an größeren Projekten an?“, um dann unmittelbar darauf selbst die Antwort zu geben: „Am Amtshaus in Stadecken werden nur noch kleine Restarbeiten vorgenommen.“ Wer kleine Restarbeiten als großes Projekt bezeichnet, der leidet im wahrsten Sinne des Wortes an „Größenwahn.“ Und wer beim Amtshaus nur von Stadecken redet, der spaltet die ganze Ortsgemeinde und stößt jeden aufrechten Elsheimer vor den Kopf. So wächst nie zusammen, was zusammengehört.
„Beim dem Vereinsheim geht es endlich voran“, konstatiert der Selztal-Kurier beinahe aufatmend, nachdem auch die CDU-Fraktion beim Vereinsheim über 8 Jahre hinweg untätig vor sich her estümpert und nichts auf die Reihe gebracht hat. Das trifft auch auf das Projekt Umgehungsstraßen zu, das für LiStE das „zeitintensivste Vorhaben“ ist und die „Fraktion schon jahrzehntelang beschäftigt.“ Das mag zwar zutreffen, aber nichts, nicht das Geringste hat diese Fraktion in 15 Jahren mit ihren Ortsbürgermeistern Müller und Barth für den Bau der Umgehungsstraßen erreicht. Im Gegenteil, durch Untätigkeit und falsche Entscheidungen hat man dem Projekt eher noch geschadet.
Bleibt unter dieser Überschrift dann noch die peinliche Berichterstattung über die „Unterstützung“, die die CDU-Fraktion ihrem Ortsbürgermeister beim An- und Verkauf der Grundstücke auf der „Schwalbenruh“ gewährt. Da Barth und Ruf die Grundstückseigentümer durch ihr ruppiges und unsensibles Verhalten gegen sich aufgebracht haben und diese nicht mehr verkaufen möchten, soll jetzt ein externes Unternehmen beauftragt werden, die Besitzer freundlich zu stimmen und deren Grundstücke aufzukaufen. Zum Dank dafür, sollen die Grundstückseigentümer auch noch selbst für die dadurch entstehenden Kosten aufkommen. Ein kluger Schachzug der beiden Strategen Barth und Ruf!
Es bleibt jedem selbst überlassen, sich über die Aktion „Bienenfreundliche Kommune“ von Ex-Ortsbürgermeister Müller zu amüsieren oder nicht. Nicht amüsieren kann man sich allerdings über Ortsbürgermeister Barth, der unter der Überschrift „Neues vom Bürgermeister“ nichts Neues sagt. Stattdessen schwafelt er von Altbekanntem und ergeht sich in Allgemeinplätzen über Gemeindestraßen, Kindertagesstätten, Wiederkehrende Beiträge und die Sanierung von Mainzer- und Schulstraße. Beim Problem der Ampelanlage an der Ehrensäule geht Barth dann in die Vollen und droht dem LBM wichtigtuerisch, dass er sein Unverständnis beim nächsten Ortstermin „unmissverständlich“ mitteilen werde. Der Mann hat’s eben drauf.
Peinlich wird es spätesten dann, wenn Barth großspurig darauf hinweist, dass er von der Landesregierung „wissen will“, welche Kriterien für die Priorisierung der 17 landesweiten Straßenbauprojekte vorgesehen sind. „Sobald die Antwort vorliegt, wird es erste Gespräche mit den Beteiligten geben“, verspricht Barth zu handeln. Offensichtlich hat Barth die Landesregierung mit seiner Anfrage so eingeschüchtert, dass diese bereits vor über 4 Wochen geantwortet hat. Damit Sie nicht so lange warten müssen, bis auch Wichtigtuer Barth das gemerkt hat, können Sie die Antwort hier nachlesen.
Bleibt zum Schluss noch anzumerken, dass der Ortsbürgermeister sich stark dafür einsetzt, nach „Friedhofstraße“ und „Schwalbenruh“ demnächst noch mehr Baugebiete auszuweisen und die Ortgemeinde weiter zuzubetonieren. Nachdem er bereits eingeräumt hat, dass er die Ausweisung neuer Baugebiete vorzugsweise als Finanzierungsquelle für Gemeindeprojekte betrachtet, schiebt er jetzt noch nach, dass neue Baugebiete dabei helfen können, „den derzeitigen enormen Zuzusgdruck, auch von ehemaligen Stadecken-Elsheimer Bürger*innen, zu mildern.“ Das ist schon eine abenteuerliche Behauptung: Erstens muss man dem Zuzugsdruck, wenn es ihn überhaupt gibt, nicht nachgeben. Und zweitens fragen wir uns, woher denn die Hunderte von Stadecken-Elsheimer herkommen sollen, die sich vor der Rathaustür drängeln, um im zubetonierten Stadecken-Elsheim endlich einen Bauplatz zu ergattern.
Wir halten, offen gesagt, Barth mittlerweile für ein bisschen arg durchgeknallt. Und leider können wir nicht verhindern, dass dadurch die Arbeit der Verwaltung und des Gemeinderats negativ beeinträchtigt wird und der Ortsgemeinde Nachteile entstehen. Was wir allerdings verhindern können, ist, dass uns der „Selztal-Kurier“ weiterhin in unseren Briefkasten geworfen wird:
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