Zurück in den alten Trott – Ortsbürgermeister Barth (CDU) legt Hände in den Schoß.

Es gibt bekanntlich ja nur wenig Anlässe, Ortsbürgermeister Barth (CDU) einmal zu loben, dennoch haben wir es als außerordentlich positiv angesehen (siehe hier), dass er schon wenige Tage nach der Gemeinderatssitzung am 16.04.2018 das Protokoll auf der Webseite der Gemeinde veröffentlichte und im Nachrichtenblatt die Bürgerinnen & Bürger über die wichtigsten Ergebnis der Ratssitzung informierte. Offensichtlich war dies auf einen Anfall von Arbeitswahn oder Übereifer zurückzuführen, denn jetzt ist er erneut in seinen alten Trott zurückgefallen und hat wieder einmal die Hände in den Schoß gelegt.  

Seit 13.08.18 und seit über fünf Wochen wartet die Gemeinde darauf, dass sich der Herr Ortsbürgermeister endlich mal bemüht, seiner in der Gemeindeordnung vorgeschriebenen Pflicht nachzukommen und die Einwohner über die Beschlüsse der Ratssitzung zu informieren. Es fehlt im offenbar die Zeit oder die Lust, sich mit solchen „läppischen Kleinigkeiten“ zu beschäftigen.

An Überlastung oder einem hohen Aufgabevolumen kann seine Untätigkeit mit Sicherheit nicht liegen. Das lässt sich leicht an der geringen Anzahl der diesjährigen Gemeinderatssitzungen ablesen. Gerade mal vier kümmerliche Sitzungen haben bisher stattgefunden. Eine solch geringen Anzahl von Sitzungen hat es noch bei keinem anderen Ortsbürgermeister von Stadecken-Elsheim gegeben. Hinzu kommt, dass Barth jetzt sogar Aufgaben, die er selbst nicht auf die Reihe bekommt und früher von den Ortsbürgermeistern selbst erledigt wurden, von externen Firmen und zu Lasten der Gemeindekasse durchführen lässt. Für den geringeren Arbeitsaufwand lässt er sich dann vom Gemeinderat noch eine 10-prozentigen Erhöhung seiner Aufwandsentschädigung genehmigen – wegen des „Umfangs der Beanspruchung“ und der „Schwierigkeit der Verwaltungsverhältnisse.“  Eine wahrhaft echte Lachnummer.

Barth scheint nicht nur seinen Aufgaben nicht gewachsen, sondern auch zeitlich überfordert zu sein. Wer als Ortsbürgermeister seine wichtigste Aufgabe in der Organisation und Teilnahme an Fest- und Feierlichkeiten sieht, der hat natürlich keine Zeit mehr für die wichtigen Dinge in der Gemeinde. Von ausgedehnten Kutschfahrten mit der Weinkönigin, der Anwesenheit bei jedem, noch so unbedeutenden Jubiläum oder ungeraden Geburtstag, bei denen er sich werbewirksam ins Bild setzt, vom Kellnern bei den Seniorenfahrten bis hin zur Schirmherrschaft über den Kindersachen-Basar lässt er keine Gelegenheit aus, sich in Szene zu setzen und seine Allgegenwärtigkeit zu demonstrieren. Dass dabei seine eigentlichen Aufgaben und Verpflichtungen gegenüber der Gemeinde auf der Strecke bleiben, scheint Barth noch nicht aufgefallen zu sein. Ein weiteres Indiz für fehlendes Engagement und sein miserables Zeitmanagement sind auch die Ortsbürgermeister-Sprechstunden. Es gibt kaum eine Woche, in der seine Sprechstunden nicht verschoben werden oder gar ausfallen.

Offensichtlich nimmt Barth (CDU) auch seine Oppositionsarbeit im Landtag und seine parteipolitischen Ambitionen wichtiger als seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeinde. Wer in einem nicht einmal ganzen Jahr mit über 50 kleinen Anfragen die Landesregierung nervt, wer an einem einzigen ‚Tag gleich drei kleine Anfragen einreicht, sich vom Obstanbau auf dem Ober-Hilbersheimer-Plateau, über den Waldorfkindergarten Knispel in Saulheim bis hin zur Personalsituation bei der Polizeiinspektion Bingen um Gott und die Welt kümmert, der muss zwangsläufig die ehrenamtliche Arbeit als Ortsbürgermeistern in Stadecken-Elsheim schleifen lassen. Das belegt auch die Facebook-Seite von Barth, auf der er viel Zeit verwendet, um beinahe minütlich über sein „aufregendes Leben“ zu informieren. Man lernt dort im Besonderen, dass er im Umkreis von 75 Kilometern keine noch so unbedeutende CDU-Parteiveranstaltung versäumt, um sich bei den politischen Entscheidungsträgern anzubiedern und seine Parteiämter zu sichern.

Wer wie Barth so viel „um die Ohren“ hat, dem bleibt keine Zeit, sein Ehrenamt als Ortsbürgermeisters ordentlich auszuüben. Das Amt und die Gemeinde leidet unter seiner Amtsführung. Es wäre redlich, wenn auch er das einsehen und das Amt zur Verfügung stellen würde. Es wird ja wohl nicht so sein, dass er sich wegen der monatlichen Aufwandsentschädigung von fast 2.000,00 Euro daran klammert. Sollte dies dennoch der Fall sein, haben die Bürgerinnen und Bürger in 9 Monaten die Möglichkeit, dem Spuk ein Ende zu bereiten.

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