Als wir uns vor Kurzem mal wieder über die Ergebnisse und die aktuelle Tabelle der Fußball-Bundesliga informieren wollten, haben wir uns erwartungsvoll auf die Webseite der örtlichen CDU bzw. ihrer Initiative LiStE begeben. Mit großer Enttäuschung mussten wir dann feststellen, dass dieser langjährige und äußerst informative Service eingestellt wurde und die gesamte Webseite dadurch wesentlich an politischer Informationskraft eingebüßt hat. Schade eigentlich, denn die wöchentliche Berichterstattung über das Bundesliga-Geschehen hat ausgezeichnet in das Parteiprogramm der örtlichen CDU gepasst und wesentlich zu ihrer politischen Profilierung beigetragen.
Wir haben uns dann einfach mal auf der Seite „Aktuelles“ umgeschaut und, „Passend zur Jahreszeit“, an dem recht kritischen Gedicht von Hoffmann von Fallersleben erfreut. Rechts daneben schließt sich eine Dia-Show an, in der gefühlte 250 Bilder über eine Art Ü50-Oktoberfest willkürlich aneinandergereiht wurden. Neben den abgelichteten CDU-Lokalgrößen, die angemessen auch namentlich in den Bildunterschriften erwähnt werden, gibt es auf den Bildern auch ein unbenanntes Fußvolk zu sehen, das wir nicht kennenlernen dürfen und oft nur teilnahmslos und entgeistert in die Kamera schaut. Dann gibt es noch ein Foto von einer geplatzten Weißwurst, die harmonisch mit einem eingeschnittenen Stück Fleischwurst, süßem und scharfem Senf, den rustikalen Aspekt dieser feucht-fröhlichen Veranstaltung wiederspiegelt. Und auf gleich vier Bildern darf man mitfiebern, ob es dem ungeschickt und überfordert wirkenden Barth gelingt, ein Starkbierfass anzustechen.
Auch auf den übrigen Seiten gibt es nicht viel Politisches oder Aussagekräftiges zu lesen. Da werden im „Programm“ vorwiegend die altbekannten Allgemeinplätze und Phrasen gedroschen, und man hat beinahe den Eindruck, als ob nur die Jahreszahlen im Text ausgetauscht wurden und sonst alles beim Alten geblieben ist. So kommt es dann auch, dass Dinge, wie die seinerzeitige Barth’sche Nominierung für das Ortsbürgermeisteramt, der Image-Film zur Kandidatur und die Vereidigung, immer noch unverändert und seitenlang gefeiert werden, obwohl alles schon vor knapp sechs Jahren stattgefunden hat.
Augenfällig wirkt die Flickschusterei auch dann, wenn die CDU bei „Unsere Ziele kurz & knapp“ davon spricht, noch immer „die 1. Beigeordnete“ zu stellen und „9 Plätze im Gemeinderat“ zu haben. Offensichtlich hat es CDU-Schriftführer Christoph Hillenbrand versäumt, auch diese Zahlen der Realität anzupassen. 1. Beigeordneter ist nämlich Barth-Kumpel Krützfeld, und die CDU hat nur noch 8 Plätze im Gemeinderat. Im Übrigen empfehlen wir dem ausgewiesenen Redakteur Hillenbrand, sich mal etwas Redaktionelles einfallen zu lassen und etwas mehr politische Substanz auf die Webseite seiner Partei zu bringen.