Na endlich! Gemeinde plant „mitten im Ortsteil Elsheim“ einen Co-Working-Space und „zukunftsweisendes Arbeitskonzept.“

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Jahrelang haben wir uns gefragt, aus welchen städtebaulichen Gründen die Gemeindeverwaltung damals das Haus der Familie Mangold in der Elsheimer Schulstraße gekauft hat. Wie üblich wurde von der Verwaltung vom „Mehrgenerationenhaus“ bis hin zu “ neuen Vereinsräumen“ über alle möglichen Nutzungsformen gefaselt, ohne dass die wahren Gründe, wenn es überhaupt welche gab, genannt wurden. Treibende Kraft hinter dem Kauf des Hauses, das schon heute, ähnlich einer Begegnungsstätte, von Ortsbürgermeister Barth (CDU) bedeutungsvoll „Haus Mangold“ genannt wird, war der damalige Ortsbürgermeister Müller, der für den Bau- und Immobilienbereich ein Faible hatte und gerne mal für die Gemeinde ein Haus oder Grundstück kaufen ließ.

Heute kennen wir den wahren Grund für den Kauf des „sog. Haus Mangold“:  Laut Ortsbürgermeister Barth plant die Gemeinde, im „sog. Haus Mangold“ einen Co-Working-Space um „mitten im Ortsteil Elsheim (…) ein zukunftweisendes Arbeitskonzept (…)“ zu verwirklichen. Ob er den „Co-Working-Space“ und das „zukunftsweisende Arbeitskonzept“ allein oder gemeinsam mit dem Gemeinderat plant, wissen wir nicht. Jedenfalls erläutert „Unternehmensberater“ Barth ganz detailliert, was ein Co-Working-Space eigentlich ist und welche Voraussetzungen für ein „zukunftsweisendes Arbeitskonzept“ erfüllt sein müssen – nämlich „ein Schreibtisch pro Person, sehr gute Internetverbindung, Drucker inkl. Papier sowie ein funktionsfähiger Kaffeeautomat, die notwendigen Sanitäranlagen und Parkplätze.“ So sieht für Barth die Arbeitswelt von morgen aus. Aber haben wir das nicht schon alles bei uns zuhause?

Gut, dass nicht zwei oder drei Personen gleichzeitig an einem Schreibtisch arbeiten, ist schon zukunftsweisend. Dass man zum Arbeiten eine schnelle Internetverbindung benötigt, muss man in dieser Gemeinde, in der seit Jahren von der Verwaltung der Ausbau des schnellen Internets vernachlässigt wurde, in Verbindung mit einer besseren Zukunft sehen. Und die Aussage, dass ein Drucker inklusive Papier notwendig ist, lässt schon erahnen, welche hohen, technische Errungenschaften Barth auch in der zukünftigen Arbeitswelt für notwendig erachtet. Dass „Arbeitsplatzexperte“ Barth aber als „Mindestanforderung“ für seinen Co-Working-Space und sein „zukunftsweisendes Arbeitskonzept“ einen „funktionsfähigen Kaffeeautomaten zur „Mindestanforderung“ macht, ist an blödsinnigem Gefasel kaum noch zu übertreffen. Weiß dieser Dampfplauderer, der noch nie in der freien Wirtschaft tätig war, überhaupt noch, wovon er spricht? Denn eins ist klar: Das Arbeitskonzept der Zukunft wird mit Sicherheit auch ohne einen funktionierenden Kaffeeautomaten auskommen. Dass er auch noch Toiletten und Parkplätze als Mindestanforderung benennt, macht seine Ausführungen nur noch wirrer und peinlicher. Das geplante „zukunftsweisende Arbeitskonzept im „sog. Haus Mangold“ hat nichts mit der Zukunft zu tun und würde allein schon an den benötigten Parklätzen scheitern.

„Was genau ein „Co-Working-Space“ ist…“, so „Wirtschaftsexperte“ Barth, „…hängt auch damit zusammen, ob ein solcher Bedarf vorhanden ist und geweckt werden muss.“ Was für ein Schwachsinn! Was für eine wirre Behauptung. Was für ein ökonomischer Quatsch! Hier redet ein Blinder von der Farbe. Ortsbürgermeister Barth (CDU) und der Gemeinderat sollten besser die Finger von gewerblichen Aktivitäten lassen und sich auf die ehrenamtliche Erledigung ihrer gesetzlich vorgegebenen Verwaltungsaufgaben konzentrieren. Die Einrichtung eines Co-Working-Space für ein „zukunftsweisendes Arbeitskonzept“ gehört mit Sicherheit nicht dazu. Es wäre sinnvoller, Barth und der Gemeinderat würden sich weniger um „zukunftsweisende Arbeitskonzepte“ für die deutsche Wirtschaft und mehr um die Ansiedlung zukunftsorientierter Betriebe und Unternehmen in der Ortsgemeinde kümmern. Die zahlen nämlich, im Gegensatz zu den örtlichen Winzern und Weinbauern, Gewerbesteuern und bringen Geld in die Gemeindekasse.

Übrigens, für den 27.02.2020 hatte der Ortsbürgermeister zu einer Informationsveranstaltung über den Plan eingeladen. Barth hat es abgelehnt, vorab und auf Anfrage den Namen des vorgesehenen „Co-Working-Experten und Mitbürger unserer Gemeinde“ zu nennen. Über so viel Borniertheit und Ignoranz dieses Herrn kann man nur noch verwundert den Kopf schütteln.