Traurige Weihnachten!

Keinen einzigen Weihnachtsgruß an die Menschen „unserer lebens und liebenswerten Ortsgemeinde“ gab es in diesem Jahr von LiStE, einer „Initiative der CDU Stadecken-Elsheim“, die mit dieser Begriffsverwirrung die Bürgerinnen und Bürger vor den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr für dumm verkaufen wollte. Während man sich sonst bei jeder Gelegenheit an die Bürgerinnen und Bürger heranschmeißt und sie unerbeten mit Phrasen und sonstigen Schwafeleien belästigt, ist von LiStE kein Grußwort zu Weihnachten oder Neujahr zu hören. Bis auf einen Artikel im Internet, in dem die Teilnahme am Weihnachtsmarkt gefeiert und schon heftig Wahlkampf für die CDU-Landtagskandidatin gemacht wird. Das ist traurig!

Besser macht es da schon die „Schwesterpartei der CDU“ und lokale SPD, der es zumindest gelungen ist, ihren „EinBlick“ noch vor den Festtagen an die Haushalte der Ortsgemeinde auszuliefern und einen knappen Weihnachts- und Neujahrsgruß anzubringen. Inhaltlich ist das Blatt weniger ergiebig und man hätte sich das Geld sparen können und besser auf den Druck verzichten sollen.

Da langweilt uns in einem „Editorial“ schon auf der Titelseite der SPD-Vereinsvorsitzende mit zusammengeklaubten Phrasen über die weltbewegenden Ereignisse der vergangenen Wochen/Monate und ist scheinbar der irrigen Meinung, dass seine Sicht der Dinge irgendwen in der Gemeinde überhaupt interessieren könnte. Gleich daneben lässt es sich der SPD-Fraktionsvorsitzende nicht nehmen, die lieben „Mitbürgerinnen und Mitbürger“ damit zu „überraschen“, dass Weihnachten „vor der Tür“ steht und sich das Jahr 2015 „dem Ende zuneigt“.

Weiterhin scheut er sich nicht, dass gewerbliche Bauprojekt und „Mehrgenerationenhaus“ in der Schulstraße als Leistung der Gemeindeverwaltung hochzujubeln um anschließend phrasenhaft zu verkünden, dass noch viel „anzupacken“ sei, die „innere und äußere Entwicklung behutsam erfolgen“ müsse, die Standortfrage für die neue Turnhalle „konstruktiv gelöst werden müsse“, die finanzielle Situation „im Blick behalten werden müsse“ und das weiterhin nur Mittel ausgegeben werden, „die wir besitzen.“

Über so viel Substanzloses und Nichtssagendes kann man nur noch den Kopf schütteln. Anstatt über konkrete, gemeindliche Angelegenheiten und Projekte, Themen, die für die Bürgerinnen und Bürger interessant und von Bedeutung sind, Pläne, Vorstellungen oder gar Visionen zu kartoffelpuffersprechen, werden wir mit abgedroschenen und nichtssagenden Allgemeinplätzen  zugemüllt. Konsequent und im gewohnt nichts-sagenden Stil werden dann noch die Geburtstagskinder und Jubilare abgefeiert und ausgiebig über das unvermeidliche Kartoffelfest berichtet. Ja, es wird sogar damit gedroht, „im kommenden Jahr dieses Fest zu erweitern“, vermutlich, um das seit Langem festzustellende politische Vakuum der ortsansässigen SPD zu füllen. Sogar auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt wurden „die Puffer bei einer tollen und besinnlichen Atmosphäre unter die Besucher gebracht.“ Wie man, so ist im „EinBlick“ zu lesen, allerdings Kartoffelpuffer grillen kann, diese raffinierte Zubereitungsart der gehobenen Küche muss uns erst einmal der „Schwerstarbeit“ geleistet habende SPD-Kassierer Manfred Rau erklären.

Zugegebenermaßen, wir selbst sind ja geradezu „verrückt“ nach dem „gebratenen Kartoffelteig“, zumal, wenn die Kartoffelpuffer noch mit Créme fraîche, zartem Lachs oder sogar noch mit einer Winzigkeit von Beluga-Kaviar belegt und verfeinert werden. Allerdings muss die Delikatesse noch nach Großmutter´s Art mit der Küchenreibe gerieben worden sein und sich auch die Folgen einer abgerutschten Reibehand in der Teigmasse befinden. Aber, so fragen wir uns, was hat das alles mit Politik zu tun? Die Antwort ist klar: Nichts, aber auch rein Garnichts. Genauso wie der Artikel einer gewissen Nina Klinkel, die uns in Ihrem „EinBlick“-Beitrag zur Flüchtlingsproblematik allein schon durch die Überschrift „Gemeinsam die Herausforderung meistern“ vom Weiterlesen abgehalten hat. Dabei haben wir ausdrücklich um die Unterlassung dieser Art Phrasen und Flachheiten gebeten (siehe hier).

Es ist bedauerlich, dass die SPD Stadecken-Elsheim zu der chaotischen und verfehlten Politik des „überforderten“ Ortsbürgermeisters keine, geschweige denn eine vernünftige Alternative zu bieten hat. Stattdessen wird gekuschelt und gekungelt, dass sich die Gehirnrinde biegt.

Ein Gedanke zu „Traurige Weihnachten!“

  1. „innere und äußere Entwicklung behutsam erfolgen“

    Als ich das im „Einblick“ der SPD gelesen habe, musste ich mitleidvoll lächeln. Ich glaube, es ist in den letzten Jahren in keiner anderen Gemeinde innerhalb der VG Nieder-Olm derart viel Ackerfläche versiegelt worden wie in Stadecken-Elsheim.

    Letztlich mag dies der Überpopulation in Deutschland geschuldet sein. Denn entgegen der offiziellen Meinung von Wirtschaftsbossen und Politikern bin ich der Meinung, dass Deutschland mit 80 Mio Menschen zu dicht bevölkert ist.

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