Nachtrag zum Artikel „Zum Fremdschämen: Unser „Markus Lanz“ aus Stadecken-Elsheim.“

Abgesehen von der Empörung über das respekt- und würdelose Verhalten des Moderators und Gemeinderatsmitglieds Paschke, haben wir in unserem Artikel über den diesjährigen Neujahrsempfang besonders die Ansprache des nebenberuflich tätigen Ortsbürgermeisters Barth kritisiert (siehe hier). Wie eigentlich immer, hat er den Empfang für eine reine Werbeveranstaltung für sich und die Gemeindeverwaltung missbraucht und sich wieder einmal einseitig als „Werbemaskottchen“ für die örtlichen Winzer betätigt. Ohne einen Zusammenhang zu vermuten, möchten wir jetzt auf einen Bericht in der AZ Mainz verweisen, in dem über die Jahresaktivitäten 2016 der Adam Elsheimer Initiative berichtet wurde (siehe hier).

Die Adam Elsheimer Initiative bemüht sich seit Jahren und mit viel Engagement, das Andenken an den deutschen Barockmaler Adam Elsheimer zu bewahren, dessen Vorfahren aus dem Ortsteil Elsheim stammen. Die finanzielle Unterstützung der Gemeinde ist dabei minimal und leider ist der Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat auch das kulturelle und touristische Potential der Initiative nicht bewusst. Liebend gern verstecken sie ihre Ignoranz hinter dem historischen Pseudo-Konflikt zwischen Stadecken und Elsheim und versuchen so, ihre Untätigkeit zu vertuschen.

Im Gegensatz zum nebenberuflich tätigen Ortsbürgermeister Barth, üben die Mitglieder der Adam Elsheimer Initiative ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus und lassen sich für vermeintlich entgangenen Verdienstausfall nicht aus der Gemeindekasse bezahlen. Dies gilt übrigens uneingeschränkt auch für alle ehrenamtlich tätigen Menschen im Ort, die sich in Vereinen und sonstigen Initiativen – von der TGVgg bis zu den ASSEN, von Chorioso bis zum Geschichts- und Heimatverein – unentgeltlich und vorbildhaft für das Gemeinwohl engagieren.

Leider war von der Wertschätzung gegenüber diesen Menschen in der Selbstbeweihräucherungsrede des schwadronierenden Ortsbürgermeisters beim Neujahrsempfang kaum etwas zu spüren. Das Eigenlob stank, im wahrsten Sinnes des Sprichwortes, zum Himmel. Stattdessen wurden, wie in einer Hochglanz-Werbebroschüre, die Produkte zweier Weinbauern ausgelobt, die für teures Geld an einem Wettbewerb der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz teilgenommen haben. Daran ist nichts auszusetzen, aber die Landwirtschaftskammer ist dafür da, die Interessen der Weinbauern wahrzunehmen. Das sagt eigentlich schon alles über den Wert der Prämierungen aus.

Im Gegensatz zu er Landwirtschaftskammer erwartet man von einem Ortsbürgermeister allerdings, dass er nicht nur die Interessen seiner Freunde und Klientel, sondern die Interessen aller Menschen und Gewerbetreibenden in der Gemeinde wahrnimmt. Wenn Barth dazu nicht in der Lage oder willens ist, dann soll er von seinem Ehrenamt zurücktreten und sich gleich als nebenberuflich tätiger Pressesprecher der örtlichen Winzer anstellen lassen.

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