Wie zu erwarten: Barth springt auf Umgehungsstraßen-Zug und spielt den Lokomotivführer.

So schnell springt keiner: Zu welchem Thema und wann auch immer, so schnell wie Ortsbürgermeister Barth springt keiner auf einen fahrenden Zug und versucht als Lokomotivführer Tempo und Richtung zu bestimmen. Kaum hat der SWR in der stark befahrenen Mainzer Straße die höchste Stickstoffdioxid-Konzentration in ganz Rheinland-Pfalz festgestellt, nutzt Barth schamlos und ungeniert diese Steilvorlage zur Selbstdarstellung und zum Nachweis seiner politischen Daseinsberechtigung als Ortsbürgermeister und Halbtagsbeschäftigter im Landtag. Peinlicher geht es eigentlich nimmer.

10 Jahre als CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und bald 4 Jahre als Ortsbürgermeister hat Barth nicht einen einzigen Finger für das Projekt Umgehungsstraßen gerührt und es nur mit abgedroschenen und halbherzigen Lippenbekenntnissen begleitet. Jetzt plötzlich sieht Barth die Notwendigkeit einer Umgehungsstraße und fordert dumm-dreist, „dass es dringenden Handlungsbedarf gibt. Wir dürfen nicht nur reden, sondern müssen handeln.“ Für diese Heuchelei müsste man Barth verbal an die Wand nageln, war er es doch, der über Jahre hinweg nur drumherum geschwafelt und nichts getan und auf den Weg gebracht hat. Wie sein Vorgänger Müller hat er das Thema überwiegend für Wahlkampfzwecke missbraucht und ansonsten die betroffenen Menschen mit Phrasen und Worthülsen hingehalten. Jetzt bläst er sich wieder auf und lässt sich in der AZ Mainz wieder zu den alten  Flach- und Plattheiten hinreißen. Das ist an Heuchelei und Scheinheiligkeit kaum mehr zu übertreffen.

Glatt gelogen ist seine Aussage, dass „Die Fraktionen im Rat und die Bürgerinitiative (…) einen Fragenkatalog an den Landesbetrieb Mobilität geschickt [haben], um Möglichkeiten rund um Planungen, Finanzierung und zeitliche Umsetzung auszuloten.“ Es waren nicht der Ortsbürgermeister und die Gemeinderatsfraktionen, sondern ausschließlich die Bürgerinitiative Umgehungsstraßen, die den Fragebogen aufgestellt und an das LBM verschickt hat. Vom Ortsbürgermeister und den Fraktionen war weit und breit nichts zu sehen.

Anschließend holt unser Wichtigtuer und Aufschneider in dem Interview noch zum ganz großen Schlag aus: „Vor Weihnachten treffe ich mich im Verkehrsministerium mit Staatssekretär Andy Becht, um das Thema Ortsumgehung für Elsheim zu erörtern. Ich habe von Sofortmaßnahmen gehört.“ Ja, Barth trifft sich mit den Größen dieser Welt und ja, es ist Weihnachtszeit, und auch wir haben die Engelein singen gehört. Wie schon sein Vorgänger Müller versucht Barth den Eindruck zu erwecken, als ob sich auf seine Initiative hin etwas getan hätte, etwas genehmigt sei und bereits im Frühjahr die Planierraupen zum Einsatz kämen. Das ist die Vortäuschung falscher Tatsachen und der unanständige Versuch, vom eigenen Versagen abzulenken und die Bürgerinnen & Bürger wieder einmal für dumm zu verkaufen.

Völlig abgehoben und durchgeknallt erscheint Barth in dem Interview dann, wenn er den Eindruck erweckt, dass die Ortsgemeinde bei der Realisierung dieses riesigen Projektes autonom handeln könnte und die umgeben Ortschaften und Städte sich an eine Stadecken-Elsheimer Trassen anpassen würden. „Aber der erste Schritt ist für mich die Entlastung von Elsheim. Und an diese Umgehungsstraßen können dann weitere Trassen angebunden werden.“ So redet jemand, der von politischen Prozessen und übergreifenden Raumordnungsverfahren keine Ahnung hat und offenbar unter Realitätsverlust leidet.

Es ist wieder einmal das altbekannte Spielchen, dass hier von Barth und den anderen Trittbrettfahrern gespielt wird: wichtigtun, leere Versprechungen machen und anschließend die Hände tatenlos in den Schoß legen. So lange sich Polit-Clowns und Selbstdarsteller wie Barth an dem Projekt Umgehungsstraßen „abarbeiten“, solange wird es mit diesem wichtigen Vorhaben nichts werden. Denn dazu bedarf es keiner Schwadroneure und Phrasendrescher, sondern Personen mit Kompetenz, Überzeugungskraft und Durchsetzungsvermögen. Und nicht solcher Spinner, die den Durchgangsverkehr noch mit Willkommens-Plakaten in der Ortsgemeinde begrüßen.

 

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