Beinahe unbemerkt von den Menschen in der Ortsgemeinde hat sich in der Gemeinderatssitzung am 22.08.2019 etwas ereignet, das die Verwaltung völlig unvorbereitet und auf dem falschen Fuß erwischt hat. Urplötzlich, quasi aus dem Stand heraus und für die Gemeindeverwaltung völlig unerwartet, hat das Ratsmitglied Schwerdt (SPD) seine Rechte und Pflichten wahrgenommen und laut AZ Mainz sich mit folgender Frage an Ortsbürgermeister Barth (CDU) gewandt: „Wie geht’s mit dem Vereinsheim weiter?“, offensichtlich in der Vermutung, „es passiere augenscheinlich nichts.“
Diese, doch relativ harmlose Frage, muss Barth (CDU) geschockt und in ihm eine Art Panikreaktion hervorgerufen haben, denn er schaltete unverzüglich in den Verteidigungs-Modus und parierte den „Angriff“ von Schwerdt mit der Erklärung: „‚Die Verwaltung hat ihre Hausaufgaben gemacht'“ Für eine solch dreiste, saudumme Antwort hätte man früher in der Klippschule die berühmten Schläge auf den Hinterkopf erhalten. Offensichtlich wollte Barth mit dieser Floskel von seiner Verantwortung ablenken, oder er hat in seiner Entrüstung über diese „Provokation“ nicht bemerkt, dass nach den „Hausaufgaben“ der Verwaltung überhaupt nicht gefragt war.
Vermutlich deshalb sprang ihm der gerade gewählte Beigeordnete Horst FWG) zur Seite und erklärte schwammig und nebulös, dass er und Kollege Krützfeld (SPD) als neue Beigeordnete mit Planer Bott erste Gespräche geführt hätten, ein Bauzeitenplan zugesagt worden sei und offene Fragen geklärt worden seien. Nichts als wachsweiches Gefasel, aber es ist gut zu wissen, dass sich die beiden neuen Beigeordneten schon lange Zeit vor der Übertragung ihrer Geschäftsbereiche um das brachliegende Vereinsheim gekümmert haben.
Ungefragt gibt dann auch noch Kumpel und Busenfreund Krützfeld (SPD) seinen Senf dazu und schwadroniert darüber, dass es das Ziel sei, „in Zusammenarbeit mit dem Architekten und der Verbandsgemeinde bis Weihnachten die Gewerkevergabe“ vorliegen zu haben. Dabei geht ihn das alles überhaupt nichts an – für den Bereich Bauen und die Gewerkevergaben ist allein der Beigeordnete Horst zuständig. Und um das Geschwafel vollständig zu machen, ergänzt der harmoniesüchtige Krützfeld noch flach, man wolle das Thema „Mit neuem Schwung“ angehen.“ Offenbar hat der alte Schwung nicht ausgereicht.
Das muss nach sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Da fragt ein sicherlich nicht zur Provokation neigendes Ratsmitglied harmlos nach dem Status eines Gemeindeprojektes, das seit mindestens 15 Jahren auf der Agenda steht und dessen Bau bereits vor mehr als 2 Jahren beschlossen wurde, da bricht eine komplette Gemeindeverwaltung beinahe in Panik aus und versucht mit eingeübten Phrasen und Worthülsen zu vertuschen, dass ein Ortsbürgermeister die Dinge hat schleifen lassen und seinen Job nicht anständig gemacht hat. Es hätte eigentlich nur noch gefehlt, dass die Beigeordnete Doll (CDU) im Namen des Bauern- und Winzervereins eine Vertrauenserklärung für Ortsbürgermeister Barth (CDU) abgegeben, oder der ebenfalls anwesende Bürgermeister der VG, Spiegler (SPD), Barth die rechtliche Unbedenklichkeit seines mangelnden Engagements bescheinigt hätte.
Vielleicht hätte das „investigative“ Ratsmitglied Schwerdt auch mal nach dem Verkauf der maroden Gemeinde-Immobilie am Dorfplatz in Elsheim, nach dem seit langem versprochenen Verkehrs- und Parkraumkonzept, den Plänen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum oder der Ansiedlung eines zweiten Allgemeinmediziners fragen sollen. Auch die Realisierung dieser Projekte hat Barth vollmundig versprochen, und anschließend, wie so häufig, die Hände in den Schoss gelegt. Wie wären gespannt darauf, zu erfahren, mit welchen Phrasen und Worthülsen sich die 3 Kumpels im Gemeinderat wieder gegenseitig aus der Patsche geholfen und das Versagen des Ortsbürgermeisters verniedlicht hätten.