Mit einem Paukenschlag hat Ortsbürgermeister Barth (CDU) am 18.05.2020 die zweite Gemeinderatssitzung dieses Jahres eröffnet. Mit „Das Vereinsheim wächst“, so ist in einem Artikel der AZ Mainz zu lesen, informierte er die völlig verdutzten und überraschten Ratsmitglieder darüber, dass der Bau des neuen Vereinsheims fortschreitet. Den Ratsmitgliedern und den zwei verirrten Zuhörern der Sitzung muss es angesichts dieser Neuigkeit glatt den Atem verschlagen haben. Auf der Webseite der Gemeindeverwaltung legte Barth gleich nach und dokumentierte seine spektakuläre Behauptung mir vier neuen Fotos über die Rohbauphase. Wir haben das überprüft: Es stimmt! Es wird weitergearbeitet!
Unstimmigkeiten soll es in der Sitzung allerding über Leistungsverzeichnisse und Kostensteigerungen gegeben haben, die von den Ratsmitgliedern Ruf und Zaun hinterfragt wurden und vom Ortsbürgermeister nicht aufgeklärt werden konnten: „Vor allem die Kostensteigerung beim Gewerk Heizung und Lüftung (von planerischen 226 000 Euro auf jetzt im Angebot aufgerufene 307 000 Euro) sorgte für Irritation.“ Das ist eine gewaltige Finanzierungslücke von 81.000 Euro. Doch Barth wäre nicht Barth, wenn ihm dazu nicht auch etwas Abstruses einfallen würde.
Anstatt den Ratsmitgliedern eine vernünftige Auskunft zu geben und der enormen Kostensteigerung von über 80.000 Euro nachzugehen, versucht er um den heißen Brei herumzureden und macht die folgende Milchmädchenrechnung auf: Da die Erd-, Mauer- und Betonarbeiten billiger ausgefallen wären als geplant, „bleiben wir im Kostenrahmen“, so der gewiefte „Dorfmathematiker.“ Da bleibt einem die Spucke weg. Das ist in etwa so, als ob einem auf dem Weg von der Bank ein Lottogewinn von 100.000 Euro gestohlen wurde und man sich damit beruhigt, dass man im „Kostenrahmen“ geblieben sei und man jetzt doch jetzt genauso viel Geld hätte, wie vor dem Lottogewinn. Von einer Strafverfolgung des Diebes würde man deshalb auch absehen. Wie gewonnen so zerronnen. So die etwas wirre Welt des Ortsbürgermeisters.
Angesichts dieser empörenden Reaktion von Barth fragen uns wieder einmal, warum ausgerechnet unsere Ortsgemeinde mit so einem schlichten Gemüt wie dem aktuellen Ortsbürgermeister gestraft ist. Wie lange müssen sich der Gemeinderat und die Menschen in Stadecken-Elsheim von einem solchen Dampfplauderer und Phrasendrescher noch für dumm verkaufen und provozieren lassen?